„Oh nein, die nächsten 6 Monate wirst du am anderen Ende der Welt verbringen“, so hieß es noch vor meiner Abreise von Freunden und Familie. Doch diese Zeit verging unvorstellbar schnell und ich hätte mit gutem Gewissen noch einmal 6 Monate dranhängen können, aber da ruft das Abi. Ich erinnere mich noch genau, als ich in Neuseeland ankam und meine Gastfamilie zum ersten Mal sah, schon dort wusste ich, dass sie perfekt war und die kommenden Monate wunderschön werden würden. Ein besseres Los hätte man überhaupt nicht ziehen können. Wir harmonisierten hervorragend und meine Gastgeschwister wurden zu langersehnten Geschwistern und guten Freunden. Die gemeinsamen Ausflüge, Spiel – und DVD Abende, sowie gemeinsame Gespräche, sind Ereignisse an die man sich gerne zurückerinnert. Schnell hatte ich das Gefühl ein vollwertiges Mitglied der Familie zu sein. Bezüglich des neuseeländischen Schulsystems war vieles anders, nicht besser oder schlechter, sondern anders. Von einigen Sachen wie dem „House System“ oder „ Athletics Day“, sowie den super Teamgeist und Zusammenhalt können sich einige deutsche Schulen mit Sicherheit eine Scheibe abschneiden. Mit über 2000 Schülern war meine Schule, im Vergleich zu meiner deutschen Schule, riesig. Der Vorteil war: man lernte schnell neue Leute kennen und schloss gute Freundschaften. Der „common room“, eingerichtet nur für die Jahrgangsstufe 13 half ebenfalls dabei weiter. Auch in der „Lunch Time“ wurde es nie langweilig, denn auf den Sportfeldern wurde von Volleyball bis über Rugby und Fußball alles angeboten. Meine Fächer in der Schule waren Englisch, Mathe, Biologie, Business Studies, French und Study. Da ich in die 13 eingestuft wurde, musste ich keine Schuluniform tragen. Zudem, bot die internationale Abteilung immer mal wieder Ausflüge für uns Austauschschüler an, sei es zur Camp Site der Schule, zu den Hotpools oder zur Marae. Das Highlight des Schuljahres war wohl der Schulball, auf den sich alle riesig freuten und die Vorbereitungen schon seit Monaten zu Gange waren. Am Ende konnte man sagen, dass sich der ganze Stress bezahlbar gemacht hat, eine weitere schöne Erfahrung konnte ich somit in mein Repertoire aufnehmen. Da der Ball schon ziemlich am Ende meines Aufenthaltes war, habe ich gemerkt was für gute Freundschaften ich in dieser kurzen Zeit geschlossen habe und dass ich in meiner Jahrgangsstufe keine Fremde mehr war. Aber auch durch die Kirche, die ich in NZ regelmäßig besucht habe, habe ich nette Bekanntschaften gemacht. Viele Neuseeländer gehören einer Kirche an und gehen regelmäßig zur Jugendgruppe, doch lasst Euch davon nicht abschrecken, denn die meisten Kirchen in Neuseeland sind einfach lockerer, im Gottesdienst wird getanzt, und alles wird begleitet von einer Liveband. Zudem liegt der Altersdurchschnitt nicht bei 80. Ich kann zufrieden auf die 6 Monate zurückblicken, da ich alles unternommen und gesehen habe, was ich mir vorgenommen hatte. Meine Reisen gingen auf die Südinsel, wo ich einmal quer durch die ganze Südinsel gereist bin, hoch in den Norden der Nordinsel (Cape Reinga und Bay of Islands, sowie Whangarei), einige Male zum Coromandel, nach Tauranga und Rotorua und schließlich habe ich auch die Hauptstadt Wellington besucht. Fazit: Vollgepackte, unvergessliche 6 Monate. Nelli Mirontschenko Rosehill College, Auckland Januar