Erfahrungsberichte aus British Columbia

Sidney: Melanie G.

Hallo, ich bin Melanie und ich habe einen High School Aufenthalt in Kanada auf Vancouver Island verbracht. Meine Entscheidung dafür war ziemlich spontan und war zu Anfang nur dazu gedacht, meine Englischkenntnisse aufzubessern. Daher entschied ich mich für einen Aufenthalt von drei Monaten. Auch meine Entscheidung für Kanada war nicht lange vorher geplant. Ich habe mich bei der Entscheidung für Land, Stadt und Schule einfach auf mein Gefühl verlassen. So bin ich also in der Parkland Secondary School in Sidney-by-the-sea gelandet. Ich war natürlich ziemlich aufgeregt, als ich in den Flieger stieg und zum ersten Mal meine Familie und Freunde für so lange Zeit verließ. Als ich dann in Kanada ankam wurde ich von meiner Gastfamilie am Flughafen abgeholt. Doch schon wenige Stunden nach meiner Ankunft merkte ich, dass meine Gastfamilie und ich einfach nicht zusammen passten und uns nicht sehr gut verstanden. Daher ging ich am nächsten Tag in die Schule, suchte den Homestay Coordinator auf und bat sie um Hilfe, meine Gastfamilie zu wechseln. Schon am Abend des gleichen Tages war ich in einer neuen Gastfamilie und überglücklich. Meine neue Gastfamilie war unglaublich nett. Wir waren eine Art Patchwork Familie. Ich hatte meine Gasteltern, zwei Gastbrüder, die 11 und 14 Jahre alt waren, eine chinesische Gastschwester, die wie ich einen High School Aufenthalt machte und ab und zu kam dann meine Gastgroßmutter zu Besuch. Ich fühlte mich in dieser Familie sehr wohl. Auch in der Schule wurde ich von allen total nett aufgenommen und meine größte Angst, dass ich keine Freunde finden würde, zerstreute sich in nur wenigen Tagen. Alle sind unglaublich nett und selbst auch darum bemüht, neue Kontakte zu knüpfen. Innerhalb von zwei Wochen hatte ich einige wirklich sehr gute Freunde gefunden und war so gut wie gar nicht mehr zu Hause. Da ich nur etwa 40 Minuten von Victoria, der Hauptstadt von British Columbia entfernt wohnte, war ich in fast jeder freien Minute mit Freunden shoppen, im Kino, essen oder bummeln. Von meiner Schule aus gab es dann noch zwei Programme, an denen die Schüler, die einen Auslandsaufenthalt machten, teilnehmen konnten. Ich war daher im Camp Qwanoes für zwei Tage und auf einem eintägigen Trip nach Vancouver. Auch dort hatten wir nochmal die Möglichkeit, mit Internationals von anderen Schulen in der Umgebung zu kontakten. Aber natürlich hatte ich nicht nur Freizeit, sondern besuchte von 8 Uhr bis 15 Uhr jeden Tag die Parkland Secondary Highschool. In Kanada fiel mir die Schule insgesamt sehr viel leichter als in Deutschland. Ich hatte jeden Tag den gleichen Stundenplan mit vier Fächern. Meine Fächer waren:
  • Psychology 11/12: In diesem Fach hatte ich den lustigsten Lehrer aller Zeiten. Ich kann auch heute nur noch mit einem Lächeln an Mr. McKinney zurückdenken. Wir hatten jede Menge spannende Projekte, was das Freunde finden wirklich sehr vereinfachte.
  • English 11: English war nicht unbedingt mein Lieblingsfach, da der Unterricht ähnlich aufgebaut war, wie der Deutschunterricht in Deutschland. Wir haben „The Lord of the Flies“, „Macbeth“ und ein paar „short stories“ gelesen. Aber es hat mir das Englisch sprechen erleichtert und ich habe viele neue Vokabeln gelernt.
  • Graphic Communications 11/12: In diesem Fach mussten wir beispielsweise Tattoos am PC zeichnen. Ich muss gestehen, ich habe in diesem Fach nicht wirklich viel verstanden, da die Technik allgemein ein wenig zu kompliziert für mich war, aber ich hatte lustige Sitznachbarn und eine verständnisvolle Lehrerin.
  • Math12: Ich hatte einen tollen Mathelehrer, den wir vor dem Unterricht, während der Lunchtime und nach dem Unterricht immer aufsuchen durften, um uns in Mathe helfen zu lassen. Und ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich Mathe noch nie davor so gut verstanden habe, wie bei diesem Lehrer. In der Schule wurde er auch „der Mathegott“ genannt…
Abschließend möchte ich sagen, dass ich diesen Aufenthalt vordergründig gemacht habe, um mein Englisch aufzubessern. Ich hätte nie gedacht, was ich durch diese drei Monate noch alles bekommen habe. Ich habe nun Freunde aus vielen Teilen der Welt, wie Brasilien, Kanada, Spanien, Mexiko und Deutschland… Außerdem habe ich einige Situationen gemeistert, die vorher meine schlimmsten Albträume waren. Ich bin selbstbewusster geworden und kann mich nun auch in Englisch überall verständigen. Dieser Aufenthalt war eine der besten Erfahrungen meines Lebens, die ich niemals bereuen werde und ich wünsche euch allen, dass ihr sie auch machen könnt! Und ich verspreche euch, wenn ihr einmal dort seid, wollt ihr nicht mehr zurück nach Deutschland.

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