Erfahrungsberichte aus Paraparaumu

Kapiti College: Milena Z.

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Ich wusste schon lange, dass ich gerne ins Ausland gehen möchte, sobald ich kann, um selbstständiger zu werden und endlich was von der Welt zu sehen! Dass es dann bis ans andere Ende der Welt gehen würde, war mir damals noch nicht klar. Eigentlich hatte ich geplant nach Kanada zu gehen, weil das immer mein Traum war, aber dann habe ich von vielen Freunden erfahren wie wunderbar Neuseeland sein soll! Deswegen informierte ich mich über ein Auslandsjahr in Neuseeland und war begeistert von dem, was ich sah und las. Also begann ich mich bei Organisationen zu bewerben und iSt bot mir sofort ein Bewerbungsgespräch an. Eine Mitarbeiterin von iSt erklärte wie das Schulleben in Neuseeland abläuft und gab uns Informationen über das Leben in einer Gastfamilie und erklärte noch viele andere wichtige Dinge, die man wissen sollte! Dann musste ich noch einen kleinen Englischtest machen, bei dem ich einen Bogen mit englischer Grammatik ausfüllen und auf Englisch reden musste. Einige Tage danach meldete sich iSt mit einem Stapel von Papierkram, in dem stand, dass ich am Kapiti College in Paraparaumu, in der Nähe von Wellington, angenommen war. Dann begann die große Aufregung, die Zeit verging immer schneller bis zum Tag des Abflugs und ich bekam Informationen über meine Gastfamilie zugeschickt, die aus meiner Gastmama und ihren beiden Töchtern (9, 11) bestand. Sie schienen sehr nett zu sein und super zu mir zu passen! Wir wechselten einige Emails und Fotos und ich hatte ein sehr gutes Gefühl! Dann kam der Tag des Abflugs. Ich hatte so lange auf diesen Tag hingefiebert und jetzt war es wirklich so weit. Nach einem tränenreichen Abschied machten wir, die riesige iSt-Truppe, uns auf den Weg ins Flugzeug. Der Flug war sehr lang und voller Aufregung. Nach anderthalb Tagen kamen wir dann endlich in Wellington, Neuseeland an. Am Flughafen wurden wir von einer Mitarbeiterin von N to Z abgeholt und zu einer Schule gebracht, wo uns unsere Gastfamilien für die erste Woche abholten. Ich war mit noch zwei anderen Austauschschülerinnen in einer Gastfamilie, die aus einem älteren Ehepaar bestand. Die Gasteltern waren total nett und kümmerten sich gut um uns! In der ersten Woche fuhren wir dann jeden morgen nach Wellington rein und hatten bis mittags das Vorbereitungsseminar, in dem wir viel über den neuseeländischen Lebensstil, englische Wörter, die man oft gebrauchen kann, verschiedene Situationen in der Gastfamilie lernten. Wir sahen uns Wellington an und hatten viel Spaß! Nach der Woche fuhren einige andere Austauschschüler, die aufs Kapiti College gehen sollten und ich mit dem Zug nach Paraparaumu, wo unsere Gastfamilien uns abholten. Ich war so aufgeregt! Meine Gastmama und meine jüngste Gastschwester holten mich ab und begrüßten mich herzlich. Wir gingen dann Lebensmittel einkaufen und machten uns auf den Weg zu meinem neuen Zuhause. Und von dem war ich wirklich begeistert! Mein Zimmer war riesig und allgemein sah alles sehr heimisch aus. Ich habe mich sofort zu Hause gefühlt. Nach einiger Zeit kam meine andere Gastschwester dann von einer Freundin nach Hause und schien nicht wirklich interessiert an meiner Ankunft und mir zu sein, was mich ein wenig irritierte, aber ich sagte mir dann, dass es für sie wohl einfach nichts allzu Besonderes ist eine Gastschülerin zu haben, da ich nicht die erste in dieser Familie war! Die erste Nacht in meinem neuen Zuhause war total angenehm, weil ich nach wie vor sehr müde durch meinen Jetleg war und sofort einschlief! Nach einem ereignislosen Sonntag war dann Montag, mein erster Schultag. Ich war sehr aufgeregt, freute mich aber auch! Der erste Schultag war dann aber nicht so spannend wie ich es erwartet hatte. Uns wurde die Schule und die wichtigsten Orte in Paraparaumu bezeigt und wir bekamen viele Zettel mit Informationen über die Schule und dann ging es schon wieder nach Hause. Der zweite Tag war ebenfalls nicht sehr spannend. Am 3. Tag dann allerdings ging es das erste Mal in den Unterricht! Bis ich meine gewünschte Fachauswahl hatte, musste ich gefühlte 100 mal zum International Department und wechseln. Am Ende hatte ich dann Kunst, Englisch, Mathe, Nähen, Science und Outdoor Education. Ich hatte jedes Fach mit mindestens einem anderen Austauschschüler und das Problem war, dass ich mich meistens mit dem unterhielt, weil es anfangs einfach leichter war und deswegen konnte man erst mal nicht so einen guten Anschluss finden. Ein Mädchen aus meinem Englischkurs allerdings redete von Anfang an viel mit mir und nahm mich immer mit zu ihren Freunden und zu verschiedenen Veranstaltungen, sie wurde zu einer tollen Freundin für mich. Obwohl mich alle warnten „rede ja nicht zu viel mit den Deutschen“, fand ich zwei tolle deutsche Freundinnen, die ich heute immer noch habe und mit denen ich einen Großteil meiner Zeit in Neuseeland verbrachte. Ich hatte jeden Tag bis 15:15 Uhr Unterricht und fuhr dann ungefähr eine halbe Stunde bis nach Hause. Anschließend gab es ‚Dinner’ und danach schaute ich meistens mit meiner Gastfamilie zusammen fern. Die Schultage waren sehr aufregend und interessant und am Wochenende unternahm ich dann meistens was mit Freunden. Ich hatte eine tolle Zeit im ersten Term und dann ging ich in den Ferien zwischen dem 1. und 2. Term auf große Reise. Durch ganz Neuseeland. Ich sah Traumstrände, Berge, Seen, Flüsse und noch viel mehr. Niemand hat übertrieben, wenn er sagte, Neuseeland wäre wunderschön. Außerdem machte ich unvergessliche Aktivitäten wie Rafting, Fallschirmspringen, Kayakfahren, Whalewatching usw.. Das war der Höhepunkt meines Auslandsjahrs! Nach 2 aufregenden Wochen kehrte ich dann zurück nach Paraparaumu. Der nächste Term war leider nur 5 Wochen lang und dann begannen die Examen für die ‚Kiwis’. Austauschschüler mussten bei diesen nicht mitschreiben und somit hatte ich nach den 5 Wochen Schule noch 5 Wochen Ferien, bevor es schon wieder nach Hause ging. In der Schule machte ich für 3 Tage einen Outdoor Education Trip, bei dem wir lernten wie man damit umgeht wenn ein Raft umkippt und man sich darunter befreien muss und es wieder umdreht oder wie man sich ordentlich von einem Stein abseilt. Anstrengend, aber sehr toll! Ansonsten hatte ich viel Spaß mit meinen Mitschülern im Unterricht und lernte wie man richtig näht in Textiles and Fashion. Leider rückte aber irgendwann der letzte Schultag und dann der letzte Tag näher und uns allen wurde klar, dass diese schöne Zeit auch irgendwann endet. Im Nachhinein kann ich sagen, dass es für mich nicht besser hätte kommen können, dass ich die beste Gastfamilie und eine wunderschöne Zeit hatte, die mir viel gebracht hat und die ich niemals vergessen werde!

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