Erfahrungsberichte aus Nelson

Waimea College: Anke L.

Hallo zusammen, gerade habe ich mein schriftliches Abitur hinter mir und bin also bald mit der Schule fertig. Im Sommer beginnt mit der Berufswelt also wieder ein neues Abenteuer. Im Sommer ging es mir ähnlich. Vor drei Jahren begann nämlich auch ein Abenteuer: Meine Reise nach Neuseeland. Was für viele Menschen das Traumziel ihrer Urlaubsreise ist, wurde meine Heimat für sechs Monate. Zu dieser Zeit vor drei Jahren befand ich mich gerade in der Vorbereitung für den Aufenthalt. Ich nahm an einem Seminar in Heidelberg teil, das iSt für alle Teilnehmer veranstaltet. Dort traf ich viele junge Leute, die ähnliche Pläne hatten wie ich. Wir haben ein ganzes Wochenende zusammen verbracht und wurden von ehemaligen Auslandsreisenden optimal auf unsere Reise eingestimmt. Keine Frage blieb offen. Als wir feststellten, dass wir uns zum Teil auf dem Flug nach NZ wiedersehen würden, fiel schon mal ein großer Teil der Unsicherheit von uns ab. Gemeinsam ist doch alles leichter. Heute treffe ich mich immer noch mit Freunden, die ich damals kennen gelernt habe. Bald nach dem Seminar bekam ich mitgeteilt, wer meine Gastfamilie sein würde. Sofort schrieb ich eine Mail dorthin und erwartete sehnsüchtig die erste Antwort. Gut vorbereitet hieß es im Juli Abschied nehmen. „Schnallen Sie sich bitte an und die Rückenlehnen senkrecht“, und schon ging’s los Richtung Auckland. Wir kamen prima zurecht in unserer ersten Woche in Auckland. Während des Einführungskurses konnten wir unseren Jetlag überwinden und uns orientieren. In den Gastfamilien waren wir noch nicht allein. Ich wohnte zusammen mit zwei anderen deutschen Mädchen bei einem netten Ehepaar. Die Begrüßung durch die eigentliche Gastfamilie in Nelson war sehr herzlich. Anfangs waren wir zu dritt, meine Gastmutter und meine japanische Gastschwester, die schon sechs Monate dort war, und ich. Später kam ein weiteres brasilianisches Mädchen zu uns. In Nelson besuchte ich das Nayland College. Dort hatte ich Kurse aus Jahr 12 oder 13, je nachdem wie gut ich in dem Fach war. Es gibt unglaublich viele Fächerangebote, von Hospitality über Fotografie zu einer Vielzahl von Sportangeboten und natürlich auch alle „normalen“ Fächer wie Naturwissenschaften und Sprachen. In den Klassen waren wir Austauschschüler gleichwertige Mitglieder. Für jeden „Kiwi auf Zeit“ ist das Fach Outdoor Education ein Muss. Das ist die einzige Klasse die nur aus internationalen Schülern besteht. Wir hatten einen einzigartigen Lehrer, der uns alles Mögliche über Natur und das Leben mit und in der Umwelt gezeigt hat. Im Unterricht schauten wir Survival Trainings auf Video an und übten z.B. Abseiltechniken direkt in der Schule. Manchmal hatten wir Kayak Training im örtlichen Schwimmbad. Wie drehe ich mein gekentertes Kayak wieder um, wenn ich noch darin sitze? Unsere erlernten Fähigkeiten stellten wir bei zwei Camps unter Beweis. Im Winter Camp stapften wir mit gutem Schuhwerk und 20 kg Rucksäcken bewaffnet durch den Kahurangi National Park. Bei gutem Wetter wurde gezeltet. Als der Schneeeinbruch kam, suchten wir uns eine Schutzhütte. Abends saßen wir um unsere Camping Kocher herum und erzählten Geschichten. Und am nächsten Morgen: 1m Neuschnee! Unsere Brasilianer hatten bis dahin noch nie einen Schneemann gebaut- also höchste Zeit! Unser Sommer Camp verbrachten wir im Abel Tasman National Park. Teils zu Fuß, teils im Kayak erreichten wir nach einem Tag unser Camp. Auf dem Weg bestaunten wir wunderschöne Waldwege und Küsten, auf dem Meer trafen wir Robben. Und am Abend besuchten wir eine Höhle, in der tausende Glühwürmchen lebten- das sah aus wie ein Sternenhimmel. Unter dem richtigen Sternenhimmel legten wir uns schließlich mit unseren Schlafsäcken an den Strand zum Schlafen. Außerhalb der Schule blieb genug Zeit für Freizeitaktivitäten und Freunde treffen. Vor Ort hatte ich mir ein gebrauchtes Fahrrad gekauft, mit dem ich flexibel sein konnte, denn der Bus fuhr mir zu selten. Ich wohnte in einem Vorort von Nelson, in Stoke. Dort befand sich auch Nayland College, sodass ich zu Fuß die Schule erreichen konnte. Nelson City war ein beliebter Treffpunkt zum Shoppen und Freunde treffen. In den Ferien bieten sich viele Möglichkeiten Neuseeland zu erkunden. Ich habe mit ein paar Freunden auf einer Bustour die Südinsel in 14 Tagen erkundet. Es gibt so viel zu sehen! Christchurch, Dunedin, Queenstown- alle zusammen wunderschöne Städte. Und Queenstown als Hauptstadt der Extremsportarten ist einfach toll. Für mich war ein halbes Jahr als Zeitraum ideal. Ich hatte eine tolle, erlebnisreiche Zeit in Neuseeland und war in der Lage in Deutschland direkt mit dem zweiten Halbjahr der 11. Klasse weiterzumachen. Immer noch merke ich, wie viel ich durch den Auslandsaufenthalt gelernt habe. Nicht nur das Englisch, sondern auch das Selbstverständnis und das Selbstbewusstsein erfahren einen Höhenflug. Wie anfangs erwähnt, befinde ich mich nun in der Bewerbungsphase. Ich habe schon gemerkt, dass man mit dem „Neuseeland- Aufenthalt“ unter „Weiterbildung“ im Lebenslauf überall einen dicken Pluspunkt hat. Spätestens jetzt gibt es doch keinen Grund mehr diese Chance auszulassen. Also los! Auf nach Neuseeland. Wenn ihr noch Fragen habt, könnt ihr mich gerne anschreiben.

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