Erfahrungsberichte aus British Columbia

Squamish: Florian W.

Hi there, als ich während eines Kanada Urlaubs nach Whistler kam wusste ich, wenn ich ins Ausland gehe, dann nach Whistler. Der komplette Lifestyle hatte mir direkt zugesagt. Daher fiel mir der Abschied auch nicht so schwer und außerdem war meine Schwester schon ein halbes Jahr in Kanada, daher wusste ich ungefähr, was mich erwartet. Erst im Flieger habe ich dann realisiert, dass ich jetzt 5 Monate von zu Hause weg bin und nicht ein paar Wochen, wie beim Urlaub. Die zweieinhalb stündige Fahrt von Vancouver nach Whistler verlief ohne Probleme. Man sollte auf jeden Fall versuchen wach zu bleiben, da man eine wunderschöne Landschaft geboten bekommt. Als ich dann zum ersten mal meine Gastfamilie getroffen habe war die Aufregung extrem groß. Meine Familie bestand aus meinem Hostdad Gordon, einem leidenschaftlichem Koch, meiner Hostmom Keltie und unserem Hund Rafferty, der mich jedes mal vor Freude fast umgerannt hat, auch wenn ich nur kurz in der Schule war. Da in der ersten Woche noch ein Deutscher bei uns gewohnt hat, war auch der erste Schultag einfacher. Meine Fächer waren Woodwork (wo man eigentlich nur mit Holz baut, wie z.B. eine Vase), Technology (was ungefähr dasselbe wie Woodwork ist), Sport, Englisch (allerdings war das ein Kurs nur für Internationals) und Mathe. Da ich wegen meiner Blockungen nicht in einen besseren Mathekurs konnte, habe ich ein halbes Jahr den Stoff aus der 5-8 Klasse wiederholt (mein Kurs war eigentlich Mathe 10 (; ). Auch Freunde hat man sehr leicht gefunden, auch bei den Kanadiern. Die sind extrem freundlich und nehmen einen direkt auf. Ein bisschen muss man sich allerdings schon bemühen. Da die Whistler Secondary eine sehr kleine Schule ist, gab es daher auch weniger Schulteams. Ich habe mich an Rugby versucht, was auch echt super viel Spaß macht. Und neue Freunde findet man in solchen Mannschaften immer. In den ersten 2-3 Monaten war das Wetter noch sehr sonnig und warm, was ich oft zum Mountainbiken genutzt habe. Dafür ist Whistler eindeutig perfekt gemacht. Durch die guten Connections meines Hostdads musste ich auch nur wenig für mein Leihfahrrad bezahlen. Auch der erste Schwarzbär stand schon am ersten Tag plötzlich vor mir als ich gerade auf dem Weg nach Hause war. Aber dann wollte ich endlich Schnee. Schließlich war das mit der Hauptgrund, warum ich unbedingt nach Whistler wollte. Als es dann das erste mal schneite konnte ich es schon gar nicht mehr erwarten. In Whistler ist es Tradition, dass die extrem Ski begeisterten die Nacht vor der Eröffnung des Skigebiets, vor der Gondel verbringen. Also setzte auch ich mich mit Freunden in Camping-Stühlen nachts vor die Gondel – ein super Erlebnis um die Skisaison einklingen zu lassen. Von jetzt an traf ich mich jedes Wochenende und jeden freien Tag mit Freunden zum Ski fahren. Je mehr Schnee fiel, umso mehr Spaß machte es. Außerdem sammelte ich auch meine ersten Tiefschneeerfahrungen. Mehr und mehr „Secret-Spots“, die meistens nur die Locals kannten, wurden entdeckt und so immer bessere Abfahrten mit möglichst tiefem Schnee befahren. Oft sind wir auch eher nach Gefühl durch den Wald gefahren, als mit einem Plan wo es denn langgeht. Einfach irgendwo, irgendwie unten ankommen war das Motto. Also bin ich letztendlich mehr Abseits, als auf den Pisten gefahren. Das ist in Whistler im abgesteckten Skigebiet zum Großteil übrigens erlaubt. Alles in Allem kann ich sagen, dass es die besten 5 Monaten in meinem Leben waren ! Ich kann jedem nur empfehlen ins Ausland und vor allem nach Whistler zu gehen. Wer gerne Ski oder Snowboard fährt oder auch Mountainbike ist hier echt super aufgehoben. Die eher leichte Schule, die freundliche Art der Menschen und die Berge machen den Aufenthalt zu einem fünfmonatigen Urlaub.

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