Erfahrungsberichte aus Oregon

Lebanon: Nadja G.

Ausflug in die Hauptstadt Oregons- Salem

Disneyland

Footballspiel

Mein Zimmer

Meine Familie

Meine Yoga Klasse

Oregon State Beavers - Basketballspiel

Prom mit Freunden

Quad-Touren

Oregon, ein Abenteuer wie kein anderes Alles begann im August. Nachdem ich lange auf eine Gastfamilie gewartet habe und die Hoffnung schon fast aufgeben musste kam der Anruf, dass ich eine Gastfamilie habe als ich im Urlaub in Italien auf einem Schiff saß. In 2 Wochen sollte es schon losgehen! Ich habe mich ein wenig überrumpelt gefühlt und konnte es noch gar nicht richtig fassen. Aber ich war überglücklich. Auch als es dann los ging hatte ich es immer noch nicht begriffen. Erst als ich wirklich im Flugzeug nach zuerst San Francisco und dann Eugene in Oregon, saß kam es mir so langsam.  Weg von allem was ich kannte ohne mich richtig von allem verabschiedet zu haben. Aber der Flug war über Nacht und durch die Aufregung hab ich darüber auch gar nicht weiter nachgedacht. Als ich am kleinen Flughafen von Eugene angekommen bin (um 3 in der Nacht, mit der letzten dort gelandeten Maschine für mehrere Stunden) bin ich durch die Empfangshalle zur Gepäckausgabe gelaufen.
Dann habe ich voller Aufregung nach meiner Gastfamilie gesucht. Der Flughafen leerte sich langsam und irgendwann stand ich alleine da, außer zwei Personen, die in der Empfangshalle saßen. Wir sind dann aufeinander zu gegangen. Es waren meine Gasteltern, die meinten, ich sei eine Business Frau. Das hat die Stimmung aber sofort aufgelockert und einen guten Start geschaffen. Bei der einstündigen Heimfahrt haben meine Gasteltern mir gesagt, dass ich mich wie zuhause fühlen und immer ehrlich seien soll, da es für alle Probleme eine Lösung gibt. Das hat mir von Anfang an Sicherheit gegeben. Auch an die Sprache habe ich mich schon nach wenigen Sätzen gewöhnt. Zuhause angekommen, wurde mir mein Zimmer gezeigt und wir saßen noch zusammen und haben einen Joghurt gegessen und Orangensaft getrunken. Ich weiß nicht warum, aber dieser Moment steckt in meinem Kopf. Am ersten Tag bin ich trotz der späten Ankunft schon sehr früh aufgewacht. Dann habe ich mit meiner Gastmutter, Cindy, eine kleine „Sightseeing Tour“ durch Lebanon (der kleine Ort in dem ich gewohnt habe) gemacht. Sie hat mir ihre Lieblingsrestaurants, Lieblingsläden und  andere wichtige oder interessante Einrichtungen gezeigt. Außerdem sind wir in die Schule gefahren und ich durfte meinen Stundenplan zusammenstellen. Ich war begeistert von den Fächern. Ich konnte mich gar nicht richtig entscheiden, so viele verschiedene interessante Kurse gab es dort. Ich habe mich dann für Yoga, Malen, Design, Kochen, Französisch, Geschichte und Englisch entschieden und war damit auch richtig zufrieden. Ich war dort ein Junior (11. Klässler). Am Nachmittag haben wir meine Russische Gastschwester abgeholt, mit der ich mich auf Anhieb verstanden habe. Sie ist total freundlich auf mich zugekommen und hat  mir Sicherheit gegeben. Auch insgesamt war ich mit meiner Gastfamilie sehr zufrieden. Anfangs hatte ich bedenken, da meine Gasteltern schon Anfang 60 waren und keine Kinder in unserem Alter hatten aber das war überhaupt kein Problem. Ich sehe es sogar als Vorteil, da immer jemand für meine Gastschwester Lena und mich da war. Der Rest der Familie war auch total nett und vor allem lustig. Meine Gastmutter hatte einen Hauskater namens Maynard, der nur Leckerlis bekommen hat, weil er normales Katzenfutter nicht mochte. Außerdem noch zwei Hunde, die aber im Garten lebten. Die Nachbarn von uns hatten auch eine Austauschschülerin aus der Ukraine mit der ich auch ebenfalls schnell eine enge Freundschaft geschlossen habe. An meinem zweiten Tag bin ich dann gleich in die Schule gegangen und habe auch meine erste und beste Freundin kennen gelernt. Mit ihr bin ich dann abends sogar zu einem Football spiel und der darauffolgenden „Homecoming-night“ gegangen. Das war ein unvergessliches Erlebnis, welches ich noch öfter haben wollte. Bald sind wir an die Küste gefahren und haben uns mit allen Austauschschülern in Oregon und dem „Area Reap“ getroffen. Wir haben zusammen das „Coast Aquarium“ besucht und waren danach ein Eis essen. In Amerika gibt es echt ganz schön viele verschiedene Sorten. Von „Birthday Cake“  und „German Chocolate Cake“ bis Kürbis Eis gibt es alles. Auch Halloween kam schneller als erwartet. So schnell, dass ich kein Kostüm hatte. Verzweifelt habe ich nach etwas gruseligem gesucht, bis meine Gastmutter ganz verwundert gefragt hatte: warum gruselig?! In Amerika kennt man keinen Fasching, von daher verkleiden sich die meisten zu diesem Feiertag lustig. Meine Lösung war dann ein Sommerkleid, das ich vorsichtshalber für die Prom mitgenommen hatte. Ich ging also als Ballerina. Die Ausbeute war riesig und hat eine Ewigkeit gehalten, trotz Unterstützung. Für Halloween hat mein Gastvater schon ein Jahr zuvor Kürbisse angepflanzt, die wir schnitzen durften. Thanksgiving war das nächste große Fest und erste große Familienfest. Wir haben zwei 15 Kilo Truthähne gekauft. Am Morgen sind wir schon um 4 Uhr aufgestanden, um alles vor zu bereiten. Gegen Mittag kamen alle 18 Gäste und das große Abendessen konnte losgehen. Es war schön, die ganze Familie war da, Nachbarn wurden eingeladen und jeder der sonst noch vorbei kam war willkommen. Weihnachten war fast genauso wie Thanksgiving aber anders als bei uns, da es am 25. Dezember morgens stattfindet. Nach Thanksgiving hat die Basketball Saison begonnen. Mein Gastvater hat über seine Firma kostenlose Karten für alle Spiele bekommen. Das war typisch amerikanisch. Cheerleader, Endloses Popcorn und Hot Dogs, alle in den Farben des Teams und ganz viel Zusammenhalt, Spaß und Lärm.
Schade, dass es das in dieser Form nicht in Deutschland gibt. Die Neujahrszeit habe ich sehr genossen. Gemütliche Spielabende, Cookies backen und Quad fahren im Schnee gehörten zu den Unternehmungen. An Silvester waren wir bei dem Sohn meiner Gasteltern und dessen Familie eingeladen. Dort wurde in einer großen Runde ein traditionelles Familienspiel gespielt, dass insgesamt 5 Stunden dauerte. Ich glaube, dies war einer der schönsten und familiärsten Tage, die ich in Amerika erlebt habe. Am 10. Januar sind wir dann mit dem Auto nach Kalifornien gefahren, um Disney Land zu erkunden. Die 20stündige Autofahrt war ganz schön anstrengend, hat sich aber auf jeden Fall gelohnt. Allein schon wegen dem Wetter. Nach den Ferien begann ich für mein Fach „Apparel Design“ ein Kleid zu nähen. Auf dieses stickte ich innerhalb von 4 Monaten 20.000 Pailletten. Außerdem haben mir Jungs aus der Technik Gruppe geholfen LED lichter zu integrieren. An meinem Geburtstag hatten wir eine Modeschau in der Schule. Ich präsentierte mein Kleid vor großem Publikum. Meine Lehrerin hat mir Zwei Tage später eine Zeitung in die Hand gedrückt. Ich hatte es tatsächlich im Großformat auf die Titelseite geschafft. Ein unvergessliches Erlebnis,  für das ich unglaublich dankbar bin. Meine Freundinnen hatten mich Ende Juni eingeladen mit ihnen zur Prom zu gehen. Das war ebenfalls ein Ereignis, dass ich niemals vergessen werde. Wir haben uns alle vormittags getroffen, um uns fertig zu machen. Danach sind wir in ein Foto Studio gefahren, um professionelle schöne Fotos von uns machen zu lassen. Bevor es dann zu der gemieteten Party Limousine ging, haben wir zusammen noch zu Abend gegessen. Die Prom war unglaublich. Die Deko war toll, die Musik vom DJ vor Ort war super und auch die Stimmung war ausgelassen und vertraut. Ich selber konnte leider nicht graduieren, aber meine beste Freundin machte ihren Abschluss und lud mich zu ihrer kleinen Party ein und außerdem war es auch spannend die Zeremonie von außen zu beobachten. So ging mein ereignisreiches Jahr leider langsam zu Ende. Gerne wäre ich länger geblieben. Der Abschied fiel mir auch nicht gerade einfach, aber ich hatte eine tolle und unvergessliche Zeit. Für ein Auslandsjahr würde ich mich jederzeit wieder entscheiden und auch jedem dazu raten. Mein Jahr hätte nicht besser sein können. Zu meinen Freunden und meiner Gastfamilie habe ich noch täglich Kontakt. Viele Bekannte von dort wollen mich besuchen kommen und auch ich plane auf jeden Fall eine Reise zurück zu meinem zweiten Zuhause. Dies sind nur ein paar wenige Eindrücke von meinem Jahr, aber jeder Tag war ein Ereignis und hätte es verdient erzählt zu werden.

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