Erfahrungsberichte aus Wellington

Hutt Valley High School: Jana I.

Ich fange schon mal damit an, dass mein Austausch nicht gerade abgelaufen ist wie man sich das normalerweise wünscht. Angefangen hat alles letztes Jahr, als mich das Fernweh packte und ich unbedingt mal ein bisschen die Welt sehen wollte. Schnell war klar, dass es nach Neuseeland gehen musste. Als ich mich dann einen Tag vor Anmeldeschluss doch noch schnell angemeldet habe und dann auch angenommen wurde, stieg die Vorfreude immer mehr. Im Januar würde ich also ein viertel Jahr in der Hauptstadt Neuseelands, Wellington, an der Hutt Valley High School verbringen. Der Abschied am Flughafen war dann noch mal recht tränenreich. Aber dann ging es endlich los! Ab in den Flieger und endlich nach Neuseeland. Nach dem längsten Flug meines Lebens wurden wir zu einer Schule in Wellington gefahren (in der wir dann auch den Vorbereitungskurs hatten) und dort von unseren Gastfamilien abgeholt. Meine bestand aus meiner wunderbaren Gastmutter, meiner Gastschwester und meinen 2 Gastbrüdern (von denen einer zu der Zeit gerade in Deutschland einen Austausch hatte) und dem Hund. Ein paar Tage danach zog auch noch eine Austauschschülerin aus Brasilien bei uns mit ein, die für mich wirklich wie eine Schwester wurde. Einen Tag vor Beginn der Schule kam dann der Schock. Ein Anruf aus Deutschland. Es gab in meiner Familie einen schlimmen Todesfall und ich habe mich sofort entschlossen zur Beerdigung heim zu fliegen. Nach gerade mal 12 Tagen... iSt hat mir aber super geholfen und ganz schnell einen Rückflug gebucht. Sie meinten, dass ich meinen Austausch natürlich jederzeit nachholen dürfte. Zu Beginn des nächsten Terms, im April, kam ich dann wieder zurück nach Neuseeland! Ich habe in den Ferien noch eine Südinsel-Tour mit Flying Kiwi gemacht und habe da wirklich so vieles von der wunderschönen Landschaft gesehen und viele nette Leute kennengelernt. Vor allem aber habe ich meine Höhenangst überwunden und bin aus einem Flugzeug gesprungen und habe einen Bungy Sprung gemacht. Dann kam auch bald endlich mein erster Schultag. Meine Schule lag gerade mal 5 Minuten Fußweg von meinem Haus entfernt und auch nur weitere 10 Minuten von einer großen Mall entfernt. Der Bahnhof, mit dem man nach Wellington City fahren konnte, lag auch gerade mal eine viertel Stunde von meinem Haus weg. Perfekte Lage also. Ich hatte anfangs solche Angst mich einfach zu verlaufen oder einfach kein Wort rauszubekommen. Aber ich hatte ja meine Gastschwester aus Brasilien dabei, die mir gleich die ganze Schule zeigte und mich bei ihren Freunden vorstellte. Auch hatten wir eine unglaublich nette Frau, die sich um die Austauschschüler gekümmert hatte. Sie kam gleich an und umarmte mich erst mal und begrüßte mich mit ihrem typischen ’Oh Daaaarling, you’re finally back!’. Für mein viertel Jahr belegte ich die Fächer Photography, Food Technology (Essen kochen und danach natürlich aufessen), Geography, Biology, Maths und English. Es waren immer 60 Minuten pro Fach, welche aber unglaublich schnell vorbeigingen. Da die Fächer dort einfach komplett anders unterrichtet werden als hier in Deutschland. Mit viel mehr Witz und Spaß. Nach der Schule konnte man noch allerlei Sportarten belegen. Ich belegte leider nichts, was ich jetzt schon bereue. Um wirklich Freunde dort zu finden, muss man echt hartnäckig sein. Da die Kiwis schon an die Austauschschüler gewöhnt sind und sich viele auch gar nicht mehr mit ihnen anfreunden wollen, muss man sich wirklich ran halten. Aber nach ein paar Wochen habe ich das dann auch geschafft und mich in eine Gruppe eingefunden. Eine von den Mädchen und meine Gastschwester aus Brasilien möchte mich auch nächstes Jahr in den Sommerferien hier in Deutschland besuchen. Nach der Schule gingen die meisten immer in die Mall oder selten auch noch mal an den Strand. Es war ja dort schon fast Winter. Kurz vor dem Ende meines viertel Jahres habe ich dann noch einen Freund von der Südinsel in der Nähe von Auckland besucht und war dort zum Beispiel auf dem Skytower, dem höchsten Gebäude auf der Südhalbkugel. Dort waren dann dicke Glasscheiben im Boden. Jetzt bin ich schon seit mehr als 2 Monaten wieder in Deutschland und vermisse die Zeit in Neuseeland so sehr! Ich habe so viele tolle Menschen kennengelernt, eine andere Lebensweise erlebt und so viele verrückte Dinge erlebt. Ich versuche so gut es geht den Kontakt zu allen Leuten zuhalten, zum Glück gibt es ja Skype und Facebook. Wenn es nach mir ginge würde ich sofort wieder zurück!

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