Erfahrungsberichte aus Napier

William Colenso College: Kira S.

Ich denke jeder von uns hatte ein mulmiges Gefühl im Bauch, als man sich noch einmal umgedreht hat und dann durch die Sicherheitskontrolle gegangen ist. Drei Monate am anderen Ende der Welt? Schaff ich das? Eins kann ich sagen: es war mit Sicherheit die beste Zeit meines Lebens, und ich habe jeden einzelnen Tag, von vorne bis hinten genossen! Der Flug war sehr lang, aber man hatte echt mit jedem ein Gesprächsthema, da alle in der gleichen Situation steckten. Aufregung – Ungewissheit – Angst – Freude … Nach 36 Stunden in Wellington angekommen, habe ich ja zuerst einmal meine Gastfamilie für die erste Woche kennengelernt. Sie waren super nett und wir haben ein Picknick am Strand gemacht. Meiner Meinung nach, war diese erste Woche in Wellington echt super. Man hat sich an das Gastfamilienleben gewöhnt, man war aber noch mit anderen Deutschen in einer Familie, falls also mal ein englisches Wort fehlte oder man einen Rat brauchte. Morgens wurden wir auf das neuseeländische Leben vorbereitet. In der Schule haben uns unterschiedliche Lehrer das Schulsystem, Slang-Wörter, Essensgewohnheiten und alles Mögliche erklärt. Nachmittags haben wir unterschiedliche Aktivitäten unternommen. Eine Tour durch die Stadt, auf eine Insel gefahren, kajaking … Und dann, am Ende der Woche ging es auch schon weiter nach Napier!
In einem Mini-Flugzeug sind wir mit ca. 10 weiteren Deutschen nach Napier geflogen, und gerade aus dem Flugzeug ausgestiegen, stand direkt meine Gastfamilie vor mir. Von Anfang an hat es gepasst! Mein Gastpapa und ich haben uns gegenseitig geneckt und hatten Spaß und meine Gastmama hat mich über meine bisherige Zeit in Neuseeland ausgefragt! Wir sind am ersten Tag noch in der Stadt herumgegangen und mir wurde alles gezeigt. Das war so wichtig für mich – ich bin angekommen und bin so gut mit meinen beiden Gasteltern klargekommen (Gastgeschwister hatte ich nicht). Ich denke die Gastfamilie ist ein wichtiger Teil deines Aufenthaltes, und ich bin mir sicher, meine Gasteltern waren ein Teil meines unglaublich tollen Aufenthaltes! Dann stand auch schon der erste Schultag vor der Tür! Es hat alles super geklappt, da wir neuen „internationals“ erst einmal drei Eingewöhnungstage hatten, wo wir über Fächerwahlen, die Schule und alles gesprochen haben. Auch eine Waka-Tour haben wir gemacht; das war ein Kanu mit ca. 30 Leuten. Sowieso hat man sich an das Schulleben, das komplett anders als in Deutschland ist super schnell gewöhnt. Die Leute sind echt nett, die Lehrer viel offener und der Unterricht viel gelassener. Outdoor Education war eines meiner Lieblingsfächer. Wir waren klettern und kajaking, was super Spaß gemacht hat. Dies war auch ein Fach, wo man schnell Kontakte herstellen konnte! Generell ist es schon schwer, Kontakte zu knüpfen, denn Internationale sind nach einer Zeit auch etwas normales, aber sobald man den ersten Schritt gemacht hat, haben die Kiwis den zweiten gemacht, und dir bei allen Sachen geholfen! Gut war auch, dass ich viele praktische Fächer wie Kochen und Kunst hatte, wo man schnell und einfach neue Leute kennengelernt hat! Nachmittags habe ich Tennis und Softball (eine Art Baseball) gespielt, wo man wieder andere Leute kennengelernt hat. Es hat echt super Spaß gemacht und oft sind wir nachher einfach noch auf dem Sportplatz sitzen geblieben und haben geredet, haben irgendwelche Übungen gemacht und hatten Spaß! Ein weiteres Highlight meines Aufenthaltes war eine Mountainbike – Tour. Am sogenannten „Enrichment Day“ kann man zwischen ganz vielen Aktivitäten auswählen, was man an diesem einen Tag machen möchte. Und ich bin auf eine 46km-lange Mountainbike – Tour gegangen. Es war super anstrengend, aber es hat echt viel, viel Spaß gemacht! Vorher hab ich es noch nie ausprobiert, aber ich kann sagen, es ist ein cooler Sport! Und die Südinsel – Tour hat natürlich noch einmal alles getoppt! Es ist unglaublich, wie viele unterschiedliche Seiten dieses Land hat. Es ist schon ein großer Unterschied zur Nordinsel, aber auf der Südinsel stehst du an einem Tag auf einem Gletscher und am Nächsten läufst du an weißen Sandstränden entlang, die wie auf Bildern von der Karibik aussehen und 400m weiter läufst du durch einen dschungelähnlichen Wald. Ist das nicht verrückt? Es ist auf jeden Fall ziemlich beeindruckend und sehenswert! Auch der Bungy-Sprung in Queenstown hat es noch einmal zu einem super Erlebnis gemacht! 43m über einem türkis-blauen Fluss ins Leere springen – echt irre! Die Frage ob ich schreien müsste oder nicht hat sich dann von selber beantwortet – es ging nicht ohne! Also eins kann ich sagen, es waren die besten 3 Monate meines Lebens, und jeder, der die Chance hat einen Teil seines Lebens in Neuseeland zu verbringen, sollte sie nutzen!

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