Erfahrungsberichte aus Napier

Taradale High School: Carlotta M.

Blick über Taradale von meinem Balkon

Bootstour auf dem Milfordsound

Canoe Polo Regional Meisterschaften

Ein paar meiner engen Freunde in Taradale High School Schuluniform

Ein weiterer Kurzstop an einem wunderschönen See

Felsküste mit Seehunden auf dem Weg von Nelson nach Kaikura

Fotostop an einem der vielen wunderschönen Seen der Südinsel auf dem Weg nach Queenstown

Kiwi Plantage bei Taupo

Meine Eltern und zwei meiner Gastschwestern mit mir bei den Huka Falls

Meine Outdoor Education Gruppe am Ende einer 2 Tages Wanderung

Natürlich entstandene Felskugeln an einem Strand auf dem Weg nach Queenstown

Pancake Rocks an der Westküste der Südinsel

Sonnenuntergang in Nelson auf der Südinsel

Strand am Abel Tasman National Park

Strand von Mount Manganui bei Taupo

Wildwasserkajak Tagestrip bei Taupo

6 Monate am schönsten Ende der Welt Es ging los im Januar. Naja die Vorbereitungen haben natürlich schon weit im Voraus begonnen und auch ein super spannendes und informatives Vorbereitungswochenende in Heidelberg hatte ich schon hinter mir, aber nun ging es tatsächlich los, mein 6-monatiger Aufenthalt am anderen Ende der Welt. Neuseeland. Am Flughafen in München traf ich bereits die ersten Gleichgesinnten und in Frankfurt dann auch den Rest der iSt-Neuseelandreisenden. Alles verlief nach Plan und dank unserer erfahrenen Flugbegleiter hat auch beim Umstieg in Singapur und bei der Einreise nach Neuseeland in Auckland alles wunderbar funktioniert. In Auckland haben wir dann die erste Hälfte unserer Gruppe schon an ihre Gastfamilien entlassen, doch für mich und viele andere ging es noch weiter nach Wellington. Hier wurden wir von Mitarbeitern der Partnerorganisation NtoZ International empfangen und zum Wellington Girls College begleitet, wo wir erste Informationen erhielten und an unsere vorläufigen Gastfamilien entlassen wurden. Trotz großer Aufregung und Vorfreude auf die bevorstehende Orientierungswoche, waren wir nach dem 27 stündigen Flug doch alle froh, uns ein bisschen auszuruhen. Am nächsten Morgen begann dann auch schon der erste Tag unserer Orientierungswoche. 5 Tage lang hatten wir vormittags Gelegenheit in Gruppen mit echten Kiwi (neuseeländischen) Lehrern einen Einblick zu bekommen, in die neuseeländische Kultur und das Schulleben. Wir haben auch schon ein paar Slang- Wörter gelernt, die sich in den folgenden 6 Monaten als außerordentlich hilfreich erwiesen. Nachmittags haben wir zusammen mit allen Lehrern und International Students tolle Dinge unternommen, wie zum Beispiel eine Bustour durch Wellington und zu tollen Aussichtspunkten, eine Bootstour mit Aufenthalt auf einer kleinen Insel vor Wellington oder auch sportliches, wie ein paar Runden Bumper Ball oder Paintball. Das Nachmittagsprogramm ging bis ca. 16 Uhr und danach hatten wir noch Gelegenheit uns Wellington auch alleine noch ein bisschen anzuschauen, shoppen zu gehen oder Cafés auszuprobieren. Kurz, es war eine tolle, interessante und sehr lustige Woche. Ein toller Start für ein halbes Jahr am schönsten Ende der Welt! Am Ende der Woche hieß es dann für viele von uns Abschied nehmen von Wellington und unserer ersten Gastfamilie. Für mich ging es weiter nach Napier, einer eher kleineren Stadt an der Ostküste der Nordinsel.  Mit mir waren auch noch sieben andere iSt-Reisende unterwegs, von denen vier auch auf dieselbe Schule gehen sollten. Am Flughafen in Napier wurden wir schon von unseren Gastfamilien erwartet. Natürlich hatte ich vorher auch schon Kontakt zu meiner Gastfamilie aufgenommen. Wir haben telefoniert und waren über Facebook, Snapchat und E-Mail fast täglich in Kontakt. Ich hatte schon im Vorfeld das Gefühl, dass ich wirklich eine sehr nette Familie zugeteilt bekommen habe und konnte es gar nicht erwarten sie endlich richtig kennenzulernen. Wir holten mein Gepäck und dann ging es auch schon los zu meinem neuen Zuhause. Kaum angekommen und ausgepackt waren wir auch schon wieder unterwegs zu einer kleinen Stadtführung durch Napier und Taradale, dem Stadtteil in dem ich zur Schule gehen würde. Am Abend haben wir alle zusammen zu Abend gegessen und uns danach noch ganz lange gemütlich Unterhalten. Wir alle, das heißt meine Gasteltern, meine drei Gastschwestern und ich. Wir haben uns sofort super gut verstanden und ich habe mich sofort wohl gefühlt. Meine Familie war sehr outdoor und Sport begeistert und wir hatten eine Katze, einen Hund und zwei Pferde. Mein Gastvater hat sich außerdem auch in verschiedenen Schulsportteams engagiert. So hat es sich ergeben, dass ich schon am Tag nach meiner Ankunft mit Tayla den ganzen Tag mit unseren Pferden beim Reiten verbracht habe und bereits nach der ersten Woche Seakajak fahren und Netball spielen war und Mitglied eines canoe polo teams wurde. Das war für mich natürlich auch gleich eine tolle Gelegenheit ein paar Leute kennenzulernen.
Zwei Tage nach meiner Ankunft fing dann auch schon das neue Schuljahr an. Ich wurde morgens zusammen mit Tayla und Casey zur Schule gefahren und am Inernational Room, einem Aufenthalts Raum für internationale Schüler abgesetzt. Die vier deutschen, die ich bereits von der Vorbereitungswoche kannte und ein paar andere neue Internationals waren bereits da. Wir wurden von unserer International Koordinatorin und unserer Gastfamilien Koordinatorin begrüßt und bekamen eine ausführliche Einweisung in das Schulleben auf der Taradale High School. Wir haben auch schon unsere Stundenpläne und Schuluniformen bekommen. Beides sehr ungewöhnlich aus deutscher Sicht. Schuluniformen gibt es ja in Deutschland üblicherweise nicht, doch in Neuseeland wird auf ein makelloses und regelgerechtes Auftreten in Schuluniform sehr viel Wert gelegt. Die Stundenpläne waren insofern eher ungewöhnlich, als dass wir nur sechs verschiedene Fächer hatten. Davon waren Mathe und Englisch Pflicht, doch den Rest konnte man aus einem großen Fächerangebot selber auswählen. Meine Fächer waren zum Beispiel Kochen, Theater, Nähen und Naturwissenschaften. Am nächsten Tag ging es dann richtig los. In Schuluniform und im richtigen Unterricht. Die Schule begann um 8.45 Uhr mit einer sogenannten Formclass, in der die Anwesenheit kontrolliert und die Neuigkeiten für den Tag vorgelesen wurden. Um 9:00 begann dann der Unterricht. Natürlich war ich ziemlich aufgeregt am ersten Tag, doch alle waren so nett, offen, und hilfsbereit, dass ich mich sofort wohlgefühlt habe. In den Pausen saß ich zuerst noch bei den anderen Deutschen, doch schon nach einer Woche hatte ich so viele nette Bekanntschaften gemacht, dass ich mich zu den Kiwis (Neuseeländern) gesetzt habe. Nachmittags hatte ich eigentlich immer Programm. Verschiedenste Sportarten oder Unternehmungen mit meinen Freunden oder meiner Familie und auch an den Wochenenden war ich meist mit meiner Gastfamilie unterwegs, auf Trainings- oder Wettkampfwochenenden sämtlicher Familienmitglieder, oder wir hatten Wochenendausflüge mit unserer Outdoor Education Gruppe. Outdoor Education war ein Angebot, dass es auf unserer Schule nur für Internationals gab. Einmal in der Woche sind wir mit unserem Lehrer losgefahren und haben tolle Dinge, wie surfen, klettern oder Bogenschießen unternommen. Bei den Wochenendausflügen waren wir wandern, rafften oder zelten. Auf jeden Fall ein Angebot, dass man jedem nur wärmstens empfehlen kann! Und so verging der erste Term ziemlich schnell.   Nach jedem Term gibt es an neuseeländischen Schulen zwei Wochen Ferien. Diese zwei Wochen habe ich genutzt, um mit Einverständniserklärung meiner Eltern, Gasteltern, Schule und iSt eine Südinseltour mit der Organisation Flying Kiwi zu unternehmen. Zwei Wochen lang bin ich mit einer Gruppe von ca. 30 Schülern mit dem Bus einmal um die ganze Südinsel gefahren. Diese Zeit werde ich nie vergessen! Wir haben so viele unglaublich schöne und gewaltige Naturbilder gesehen und unvergessliche Dinge erlebt, wie mit  Delfinen zu schwimmen und einen Skydive (Fallschirmsprung) aus 16000 ft. Doch trotz dieser unvergleichlichen Erlebnisse habe ich mich nach zwei Wochen auch wieder auf meine Familie und Freunde und tatsächlich auch auf die Schule in Napier gefreut. In Term 2 wurden viele der Sommersportarten, an denen ich teilgenommen hatte nicht mehr angeboten und so habe ich fast meine ganze Freizeit mit Freunden und meinen Gastschwestern verbracht. Die Zeit verging wie im Flug und Anfang Juli war auch der 2. Term schon wieder vorbei und ich hatte meinen letzten Schultag auf der Taradale High School. Ich musste mich auch schon von vielen meiner Freunde verabschieden, die in den Urlaub fahren wollten und mich so nicht zum Flughafen begleiten konnten. Das war ein schrecklicher Tag, da ich nach einem halben Jahr wirklich eine neue Heimat in Napier gefunden hatte und mich so toll in der Schule eingelebt hatte. Ein paar Tage blieben mir noch, an denen ich noch einmal meine ganze Zeit mit Freunden und Familie verbracht habe, bis es dann in der 2. Juliwoche  an den Antritt der Heimreise ging. Der Abschied von meinen Freunden und vor allem von meiner Familie, die wirklich zu einer richtigen, geliebten Familie für mich geworden ist, war grauenvoll! Auch jetzt, wo ich schon seit zwei Monaten wieder zu Hause in Deutschland bin, kann ich nicht aufhören an diese unglaubliche Zeit am schönsten Ende der Welt zu denken. Für mich ist klar, dass ich so bald wie möglich wieder meine Familie und Freunde und meine 2. Heimat besuchen muss. Jedem der sich überlegt vielleicht mal einen Auslandsaufenthalt zu unternehmen, vielleicht sogar in Neuseeland, kann ich das nur wärmstens empfehlen. Ich bin mir sicher es gibt keine bessere Möglichkeit, eine neue Kultur kennen zu lernen, eine andere Sprache zu lernen und Freunde fürs Leben in einem anderen Teil der Welt zu finden!  

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