Mein Name ist Katharina. Ich bin 15 Jahre alt. Ich hatte den Entschluss gefasst, ins Ausland zu gehen. Aber wohin? Ich wollte Englisch lernen und es sollte ein Land sein, das sich von der Lebensweise, Kultur, Vegetation und der Tierwelt her von Deutschland deutlich unterscheidet. Nach einigem Überlegen ist meine Wahl dann auf Neuseeland gefallen, das ich aufgrund seiner Vielfalt unheimlich interessant fand. Nachdem ich die Angebote von einigen Sprach- und Studienorganisationen verglichen hatte, habe ich mich entschieden, mit iSt für ein halbes Jahr nach Neuseeland an eine Highschool zu gehen. Im Juli ging es dann los zu einem von iSt-Betreuern begleiteten 24-Stunden-Flug über Singapur nach Neuseeland. Zunächst einmal herrschte Winter in Neuseeland, während in Deutschland Sommer war. Außerdem gibt es eine Zeitverschiebung von 10/12 Stunden (je nach Zeitumstellung). Nach einer einwöchigen Prep-Week in Auckland bin ich direkt auf das Rosehill College in der Kleinstadt Papakura, etwa eine Stunde Zugfahrt von Auckland entfernt, gegangen. Das Rosehill College wird von 2.500 Schülern besucht, die in sechs Häuser namens Atawhai, Kahurangi, Manutaki, Pounamu, Rangatahi und Taikura aufgeteilt sind. Das sind alles Namen aus der Maori-Sprache. Als Ansprechpartner an der Schule hat man einen Principal, ein Head of House, einen Tutoren und den normalen Fachlehrer. Außerdem gibt es noch zwei Ansprechpartner von einer IST-Partnerorganisation vor Ort. Der Schultag beginnt jeden Morgen entweder mit einer "Tutor Group", "House Assembly" oder "Principal's Assembly". Darauf folgen fünf Unterrichtsfächer. In Neuseeland muss man Pflichtfächer belegen, aber man hat auch Wahlfächer. Zu diesen zählen u.a. auch Tanzen, Theater oder Kochen & Ernährung, die als richtige Unterrichtsfächer gelten und nicht nur als AG. Im Sommer kann man noch weitere spannende Fächer wählen, die in Deutschland als Unterrichtsfächer völlig unbekannt sind: Outdoor Activities, Canoeing und andere Freizeitsportarten. In Neuseeland ist es Pflicht, eine Schuluniform in den Farben der jeweiligen Schule zu tragen. Für Mädchen besteht sie aus einer Bluse, einem Pullover, einem Rock und schwarzen Schnürschuhen und sie gehört zu einer der strikten Regeln des Colleges. Trotz dieser strikten Regeln herrscht in Neuseeland ein recht lockeres Verhältnis zwischen Schülern und Lehrern. Alle sind sehr herzlich. Bereits in der ersten Pause haben mich einige neuseeländische Schüler angesprochen und gefragt, ob ich mit ihnen die Pause verbringen wolle. So war ich schnell integriert und habe sehr nette Freunde gefunden, mit denen ich nachmittags nach der Schule, abends oder auch am Wochenende weggegangen bin und u.a. auch in Auckland die Eröffnung des Rugby World Cups mit riesigem Feuerwerk gefeiert habe. Die Neuseeländer sind einfach unheimlich offen und integrieren einen schnell in ihren Freundeskreis. Auch meine Gastfamilie war unglaublich nett und ich wurde wie ein richtiges Familienmitglied behandelt! Ich fühlte mich bei ihr nicht nur als Gast auf Zeit, sondern hatte das Gefühl, dass sie sich über ein neues Familienmitglied freute und mich herzlich aufnahm. Mit der Familie habe ich auch viel unternommen. Ich hatte auch Glück, dass meine Gasteltern ein Strandhaus am Pazifik hatten. Dort sind wir in den Herbstferien, aber auch oft an den Wochenenden hingefahren, sind geschwommen und haben getaucht etc. Das war einfach super. Meine 5 Gastgeschwister waren auch toll. Der jüngste Sohn war 6, der älteste Sohn 19 und dazwischen gab es noch 3 Schwestern im Alter von 8, 9 und 13 Jahren. Mit so vielen Kindern bzw. Jugendlichen war garantiert, dass immer was los war. Ich hoffe, dass ich lange mit ihnen in Kontakt bleibe … Interessant ist auch, dass es in Neuseeland verschiedene Reiseagenturen gibt, die sich auf die international students spezialisiert haben. Es gab sehr viele tolle Reiseangebote: innerhalb von Neuseeland (Nord- oder Südinsel), auf die Cook-Inseln, nach Sydney oder auch nach Neukaledonien (Nouvelle Calédonie). Da meine Eltern auch fanden, dass das eine tolle Gelegenheit sei, bin ich Ende Oktober mit anderen Jugendlichen für eine Woche in die Südsee geflogen. Ich hatte mich für die zu Frankreich gehörende Insel Nouvelle-Calédonie entschieden. Dort herrscht wieder ein anderes Klima als in Neuseeland. Es gab Kokospalmen, weiße Traumstrände, Tropenwälder und einfach nur kristallklares, türkisfarbenes Wasser. Neukaledonien besitzt dazu noch die weltgrößte Lagune! Es ist also ein "Muss" im Pazifik tauchen zu gehen. Wir haben Seeschlangen, Schildkröten, Rochen und andere farbenprächtige Fische gesehen. Während meines sechsmonatigen Aufenthalts hat das Rosehill College für die internationals eine Reise zu der Nordspitze der Nordinsel organisiert. Dort haben wir die Hot Pools und die tausende von Jahren alten Kauri-Bäume, die es nur in Neuseeland gibt, und Kiwi (die Vögel) gesehen, haben Sandboarding auf den Dünen gemacht, sind mit Delfinen im Pazifik geschwommen und haben den berühmten 90-Mile-Beach besucht. Es war eine tolle Woche. Zu dieser Zeit, im November, war es in Neuseeland auch schon sommerlich warm. Jetzt bin ich wieder zu Hause in Deutschland und habe auch schon wieder die Schule besucht. Mein Englisch hat sich sehr verbessert: Ich kann viel besser frei sprechen und muss nicht groß nach Vokabeln suchen oder über Grammatik nachdenken. Es kommt jetzt alles viel spontaner. Aber die Verbesserung meiner englischen Sprachkenntnisse ist nur ein Punkt, der den Aufenthalt in Neuseeland lohnenswert macht. Besonders schön war es auch einfach, in einem fremden Land in einer fremden Familie zu leben und eine andere Kultur kennen zu lernen. Man profitiert von dem Aufenthalt einfach in vielerlei Hinsicht. Als Fazit kann ich nur festhalten, dass ein Auslandsaufenthalt in Neuseeland einfach nur ein großes Erlebnis ist, das man auf jeden Fall weiter empfehlen kann! Ich werde auf jeden Fall nach dem Abitur dorthin zurückkehren und work & travel oder einen Teil meines Studiums dort machen.