Ob englisch oder französisch, ein Auslandsjahr in Kanada ermöglicht es, beide Sprachen zu vertiefen und die kanadische Kultur und Landschaft kennen- und lieben zu lernen. Zwischen unendlichen Weiten und belebten Größstädten wird die Zeit an der High School für viele zu etwas ganz besonderem wie die Erfahrungsberichte zeigen.
Hallo! Mein Name ist Marie Adams und ich bin vor einem Jahr aus British Columbia, Kanada nach Hamburg zurückgekommen. Ich war dort für etwa fünf Monate; von Februar bis Juni 2007. Ich lebte in der Kleinstadt Nelson, ca. sechs Stunden von Vancouver entfernt. Nelson liegt direkt an einem Skigebiet und ist von Wäldern umgeben. Außerdem gibt es viele Seen und Flüsse in der Umgebung, weshalb ich sagen kann dass Kanada auf jeden Fall ein Naturereignis für mich war. Im Winter konnte man jedes Wochenende Skifahren gehen oder Wanderungen unternehmen. Die Stadt Nelson ist auch wunderschön. Hier leben viele unterschiedliche Menschen und es gibt viele bunte, interessante Läden und Cafes. Man könnte sagen, dass diese Stadt ein wenig von der Hippie-Kultur geprägt ist und daher nie langweilig wurde. Meine Gastfamilie war super nett und hat mich toll aufgenommen. Ich hatte drei Gastschwestern, von denen zwei noch zu Hause lebten. Meine Gastmama arbeitete in einem Kindergarten und mein Gastvater arbeitete als Architekt. Die Familie war gerade in ein großes Haus mit toller Aussicht auf den See gezogen und daher hatte ich mein eigenes Zimmer und Badezimmer. Wir haben viel zusammen unternommen; z.B. sind wir auf einer Hochzeit in Alberta gewesen und waren in Calgary shoppen. Ich fand es toll, dass meine Gastfamilie daran interessiert war, mir auch andere kanadische Staaten zu zeigen und man kann sagen, dass ich schon viel in Kanada herumgekommen bin. Meine Schule war ca. fünf Minuten von meinem Haus entfernt und es gab drei Jahrgänge und ca. 1.000 Schüler auf Nelsons einziger High School. Die Schüler haben anfangs nicht so sehr auf mich reagiert, da mich die Lehrer leider nicht vorstellten und daher keiner wusste, dass ich eine Austauschschülerin war. Außerdem ist es für die Schüler and dieser Schule sehr normal gewesen, dass Jugendliche aus anderen Ländern ihre Schule besuchten. Es dauerte also ein wenig bis ich Kontakt zu kanadischen Schülern fand, doch darauf muss man eingestellt sein. Die Leute, die ich dann kennen lernte, waren alle total nett und ich fand sehr schnell gute Freunde, die auch bis zu meiner Abreise im Juni 2007 meine Freunde blieben. Ich hatte vier Fächer insgesamt und zwei Fächer pro Tag. Im Gegensatz zu Deutschland empfand ich die Schule als einfach und die Kursauswahl war sehr groß, sodass ich mich nur schwer für vier Fächer entscheiden konnte. Der Unterricht war leicht zu verstehen und die Lehrer waren immer bereit einem bei Fragen zu helfen, sodass man immer einem Ansprechpartner hatte. Es gab nur eine kleine Cafeteria, da viele Schüler für die Lunchbreak nach Hause gingen. Aber das dort angebotene Essen war immer lecker und es gab eine große Auswahl an Getränken. Zurückblickend kann ich sagen, dass einem die Zeit anfangs zu lange vorkommt und der Neubeginn und der Kultur-Schock erst einmal überwunden werden müssen. Doch sobald etwa ein Monat vergangen ist, hat man den Schulablauf drauf und findet sich langsam in den Alltag herein. Dann vergeht die Zeit superschnell und am Ende will man nicht mehr nach Hause! Ich würde es auf jeden Fall jedem empfehlen diese Erfahrung zu machen, der gut mit neuen Situationen umgehen kann und gerne neue Menschen kennen lernt. Marie Adams L.V. Rogers Secondary School, Nelson, British Columbia 2007