Erfahrungsberichte aus British Columbia

Sooke: Maximilian Stauder

Da war ich also endlich. Nach 10 stündigem Flug setzte ich meinen Fuß endlich auf kanadisches Staatsgebiet. Ein unbeschreiblich gutes Gefühl, denn das anfängliche Heimweh war vollkommen verflogen. Einerseits wohl in Erwartung meiner interessanten, aufregenden und sehr spannenden Zeit in Kanada, andererseits aber auch weil ich mich direkt orientieren und zum Gate meines Anschlussfluges nach Victoria auf Vancouver Island kommen wollte. Von Frankfurt hatte ich einen Direktflug nach Vancouver und nach kurzem Aufenthalt ging es mit einer kleineren Propellermaschine noch 20 Minuten weiter, bis ich mein Ziel endlich erreicht hatte. Dort wurde ich herzlich von meiner Gastfamilie und einem Vertreter des Schulbezirks 62, der die Vormundschaft für mich übernommen hat, begrüßt und es ging sogleich nach Hause. Ich war so erschöpft, dass ich nur kurz was aß und mich meiner Gastfamilie vorstellte. Und natürlich auch umgekehrt: Meine Gasteltern waren sehr herzlich und wussten genau um die möglicherweiße auftretenden Anfangsschwierigkeiten, die einem so entgegenkommen konnten. Ausserdem hatte ich einen gleichaltrigen Gastbruder und eine jüngere Gastschwester, die ich von Anfang an in mein Herz geschlossen habe. Am nächsten Morgen war dann zum Glück noch keine Schule und meine Gastfamilie führte mich ein wenig in Victoria herum. Ich lernte auch gleich eine der so typischen Shoppingmalls kennen, in der man wirklich alles einkaufen kann! Mein persönlicher Lieblingsshop war American Eagle. Nach meinem 2. Besuch wurde mir auch gleich die AE-Clubkarte angeboten, die ich dann gerne entgegennahm – was sich wirklich gelohnt hat, wie sich später herausstellte! Am nächsten Tag ging dann auch schon die Schule los. Um 8.45 begann die 1. Stunde, nach dem ich mit dem typischen, gelben Schulbus zur Schule gelangt bin. Alle Internationals an meiner Schule (ca.15, davon 5 aus Deutschland) wurden in einem Klassenraum zusammengesetzt und uns wurden unsere Stundenpläne ausgeteilt, die "Locker"-Nummern gezeigt und wir bekamen eine exklusive Führung durch die Schule, welche von kanadischen Mitschülern organisiert wurde. Meine vier Fächer waren Mathe 12, Englisch 11, Theater 11 und Biologie 12. Man kann allerdings innerhalb der 1. Woche beliebig Kurse tauschen. Meine besondere Empfehlung: Unbedingt Kurse wie Theater, Kochen, Sport, Holzverarbeitung oder Automechanik nehmen. Dort lernt man unheimlich schnell Kanadier kennen!! So nahm dann die 1. Woche ihren Lauf und ich lebte mich immer besser ein. Abendessen gab es in meiner Familie gegen 17. Uhr, was durchaus gewöhnungsbedürftig ist... Das Essen selbst war dafür sehr lecker und es gab immer frisches Gemüse und meistens auch Fleich (bevorzugt Fisch und Beef). Eine Umstellung war allerdings das viele Weißbrot, aus dem man sich oft schon am Abend vorher sein Pausenbrot gemacht hat. Die Schule ging montags bis donnerstags von 8.45 Uhr – 16.00 Uhr und freitags bis 14.00 Uhr. Danach trifft man sich dann mit Freunden, spielt Basketball oder geht einkaufen. Apropos Basketball: Ganz toll ist es, wenn man sich ein wenig nach den Schulteams erkundigt, dort wird man nämlich immer sehr herzlich und offen empfangen. Typisch sind Football, Hockey, Soccer, Basketball... Viele Schulen haben verschiedene Schwerpunkte. Meine Schule, die Edward Milne Community School (EMCS) in Sooke, hatte einen Schwerpunkt auf Hockey gelegt. Am Wochenende kann man zwischen vielen, vielen verschiedene Aktivitäten wählen, so habe ich z.B. Walewatching, Paintballing, Kayaking und den ein oder anderen Trip nach Vancouver unternommen! Dabei ist es aber wichtig, dass man Eigeninitiative zeigt. Wenn man sich ein wenig erkundigt, gibt es ganz viele tolle Sachen zu erleben. Mit meinem Gastvater war ich unter anderem auf der Jagd nach Hirschen, Bären etc. Eine wirklich aussergewöhnliche Erfahrung. Der Abschied nach 3 Monaten fiel mir daher auch sehr schwer. In der Schule habe ich mich von all meinen Freunden verabschiedet und mein Gastvater hat mich anschließend zurück zum Flughafen nach Victoria gefahren.

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