Erfahrungsberichte aus Kanada

Ob englisch oder französisch, ein Auslandsjahr in Kanada ermöglicht es, beide Sprachen zu vertiefen und die kanadische Kultur und Landschaft kennen- und lieben zu lernen. Zwischen unendlichen Weiten und belebten Größstädten wird die Zeit an der High School für viele zu etwas ganz besonderem wie die Erfahrungsberichte zeigen.

Nelson: Alwine H.

Mein Name ist Alwine. Ich war in Nelson, Britisch Columbia, Kanada und habe dort 3 erfahrungsreiche und wunderschöne Monate verbracht. Ich bin im September hin und im Dezember wieder zurück geflogen, dadurch habe ich den Sommer, Herbst und Winter mitbekommen. Nelson ist im Gegensatz zu meiner Heimatstadt Frankfurt am Main ein kleines Nest, aber das war ein Grund wieso ich dorthin wollte. Einfach mal für einen kleinen Abschnitt meines Lebens aus der Großstadt raus zu kommen und um zu sehen wie die Unterschiede so sind. Nelson ist, wie auch die Kanadier selbst sagen, eine Hippie Stadt. Ich habe den Eindruck gewonnen, dass die Leute aus Nelson total nett sind. Als ich einkaufen war, waren die Verkäufer sehr nett und haben versucht ein Gespräch anzufangen, aber gar nicht aufdringlich und weil es ihr Job ist, sondern wirklich interessiert und höflich. Nelson hat einen Park, der wirklich wunderschön ist. Er liegt direkt am See, in dem man auch schwimmen gehen kann, und hat auch einen kleinen Sandstrand mit einem Volleyballplatz. Es gibt Tennisplätze, Fußballplätze und einen Spielplatz. Ich habe dort viel Zeit mit Freunden verbracht, weil es einfach ein perfekter Ort zum Treffen und Unterhalten war. Meine Gastfamilie war einfach die Beste, die ich hätte haben können, und ich sage das nicht nur einfach so, ich meine es auch wirklich. Meine Gasteltern sind sehr geduldig gewesen, wenn ich Schwierigkeiten hatte etwas zu sagen, haben nachgefragt, wenn es mir nicht so gut ging und haben meine Essenwünsche und Vorlieben respektiert und sehr oft umgesetzt. Bevor ich nach Kanada gefahren bin war ich Vegetarierin, aber als ich dort war habe ich den Entschluss gefasst, mich auf die neue Esskultur ohne Einschränkungen einzulassen und aß dort Fleisch (fast jeden Tag). Aber meine Gasteltern haben auch mehrmals gesagt, dass sie mir auch vegetarisch kochen würden. Meine Gastmutter war wie eine beste Freundin für mich. Mit ihr habe ich immer rumgealbert, viele Witze gemacht, aber konnten auch gut über Ernstes reden. Mein Gastvater war, ich glaube, drei mal mit mir und meiner einen Gastschwester im Kino, obwohl man noch 30 min mit dem Auto fahren musste. Für mich war es eh ziemlich komisch, dass dort jeder überall, auch bei den kleinsten Entfernungen mit dem Auto fuhr, aber da es nur einen Bus gab, der einmal am Tag zu meinem Haus fuhr, und gar keinen der zum Kino fuhr, ist dass verständlich. Ich hatte zwei Gastschwestern. Die Tochter von meinen Gasteltern, wurde 2 Jahre alt als ich dort war, und eine Gastschwester aus China, die drei Jahre jünger war als ich. Mit beiden habe ich mich gut verstanden. Meine ältere Gastschwester und ich waren häufiger in der "Shopping street", die man aber als solche eigentlich nicht bezeichnen kann, wenn man schon mal auf der Zeil in Frankfurt war, aber in Nelson war es wirklich die Innenstadt, bei der es die meisten Klamottenläden gab. Der Grund wieso wir dort häufiger ware. Wir waren auch in Nelson Schlittschuh fahren und Schwimmen. Abends war die ganze Familie dann zusammen und meistens haben wir mit der Kleinen gespielt, oder alle Fernsehen geguckt.
Meine Gastfamilie war aber sonst nicht sehr unternehmungsfreudig, daher war ich leider nicht wandern oder habe andere Unternehmungen gemacht. Ich habe mir eigentlich gewünscht viel von der Umgebung zu erkundigen und in den Rocky Mountains mal wandern zu gehen, aber dieser Wunsch hat sich leider nicht erfüllt. Meine Gastmutter hat meine ältere Gastschwester und mich meistens zur Schule gefahren, aber manchmal sollten wir auch den Bus nehmen. Ich fand das Fahren im Schulbus nicht so cool, wie ich es mir vorgestellt hatte. Ich hatte irgendwie das Gefühl, dass der Motor, wenn er bergauf fuhr, versagen würde o.ä. und ich fand dass der Bus muffig roch. Aber trotzdem ich bin in einem Schulbus gefahren. Ich besuchte die L.V.Rogers Secondary School, die einzige Highschool in Nelson. Ich fand die Schule schon von Anfang an gemütlicher als meine deutsche Schule. Die Schulatmosphäre war viel besser. Dort hatte ich eher Lust meinen Tag zu verbringen auch weil das Schulgebäude persönlicher gestaltet war und irgendwie Charakter hatte. Die Schüler und Lehrer waren viel offener und netter, als in meiner deutschen Schule. Die Schule hat viele Aktionen gestartet und viele Schultage waren etwas Besonderes.
Halloween, wurde dort wie Fasching hier gefeiert, nur ein bisschen gruseliger und es gab natürlich Trick or Treat. Dann gab es den Remembrance Day. In der Mittagspause hat sich die ganze Schule in der Turnhalle versammelt und es wurde den Opfern des Zweiten Weltkriges gedacht. Das Schulorchester hat Lieder gespielt, einschließlich der Nationalhymne, bei der alle aufstanden und mitsangen. Mir kamen die Tränen, als der Schulleiter seine Ansprache hielt. Als ich im Nachhinein Freunde fragte, ob ihnen auch die Tränen kamen, sagten sie mir, dass ich nicht die einzige gewesen bin. Dann gab es noch den Terry Fox Run, bei dem sich die Schüler im Retro Look anzogen, aus der Schule gingen und joggten. Es wurden Spenden für die Krebsforschung gesammelt. Der Schulleiter hat eine Wette abgeschlossen und hat gesagt, dass er sich die Haare blau färben würde wenn, ich glaube, 2000 Dollar zusammen kommen würden. Eine Woche später lief er dann mit blauen Haaren durch die Schule. Kein Schulleiter in Deutschland würde das machen und dass finde ich ziemlich schade und richtig korrekt von ihm. Dass ich an dieser Schule war hatte aber auch einen großen Nachteil. Ein großer Anteil der Schüler bestand aus internationalen Schülern und darunter waren auch 4 Deutsche. Ein Junge und drei Mädels, mit denen ich ziemlich gut zurecht kam. Ich habe so ziemlich jeden Schultag mehr als die Hälfte deutsch geredet und bei drei Monaten, ist das natürlich schlecht. Natürlich war es auch mein Fehler, aber wir habe uns häufiger darauf geeinigt Englisch zureden, dass durchzuhalten, misslang allerdings. Also mein Tipp an andere Leute, die ins Ausland gehen wollen, sucht euch eine Schule aus, an der keine weiteren, oder zumindest wenige, Deutsche sind. Die Schule hatte ein super Angebot an außerschulischen Aktivitäten. Z.B. Basketball, Hockey, Schwimmen, Volleyball, Tanzen und noch andere Dinge, die mir aber gerade nicht einfallen. Ich war in dem Volleyballteam. Ich hatte kein Problem in das Team zu kommen, da ich auch in Frankfurt Volleyball gespielt habe. Durch die ganzen Tuniere und Spieltage habe ich viel von Britisch Columbia gesehen. Es hat riesigen Spaß gemacht und mit dem Team habe ich am meisten erlebt. Also in ein Schulteam zu gehen, ist super witzig, am erlebt mit ihm am meisten und es ist super gut, um Englisch zu reden. Also ich kann euch nur empfehlen auch einen Auslandaufenthalt zu machen, versucht aber länger als drei Monate bleiben zu können, dann lohnt es sich nämlich erst richtig.

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