Erfahrungsberichte aus Vermont

Manchester: Leo Mittag

Jetzt, wo ich schon länger wieder in Deutschland bin, habe ich endlich die Zeit gefunden, meine Erlebnisse und Erfahrungen aufzuschreiben. Das Wichtigste vorweg: die beste Entscheidung, die ich jemals getroffen habe, war, ein halbes Schuljahr in Amerika zu verbringen. Ich habe mich dann für die Burr & Burton Academy in Manchester, Vermont entschieden. Manchester, VT- noch nie gehört? Kein Wunder, denn die Stadt hat nur ungefähr 6000 Einwohner- ein großer Unterschied zu Krefeld (wo ich wohne). Auch wenn ich das Dorfleben auf Dauer nur schwer ertragen könnte, war es eine sehr interessante und auch schöne Erfahrung, einmal außerhalb der Großstadt und auf dem Land zu leben. Manchester liegt direkt neben Dorset, wo meine Gastfamilie wohnt und welches noch viel kleiner ist. Einzig einen General Store gibt es im Dorf- dort kann man aber alles Wichtige kaufen, zumindest fürs Erste. Meine Schule befand sich etwa zwanzig Autominuten von Dorset in Manchester, direkt an den Bergen. Überall außerhalb bebauter Gebiete ist Wald, meistens finden sich viele kleine Bäche und Seen darin. Eine perfekte Umgebung, um im Sommer mit dem Cross Country Team der Schule zu trainieren. Ich kann nur jedem empfehlen, einem Sportsteam beizutreten; man lernt so sehr viel schneller noch mehr Leute kennen. Training ist an der BBA täglich nach dem Unterricht, welcher in fünf Blöcke gegliedert ist (A, B, C täglich und D, E zweimal wöchentlich). Montag bis Donnerstag endet der Unterricht um 14:35 Uhr, freitags sogar schon um 12 Uhr. Zwischendurch gibt es Lunch- zwar jeden Tag das Gleiche, aber dafür lecker! Neben „traditionellem“ wie Burger, Pommes und Chips gibt es auch Salate, Obst und Brot. Zurück zum Unterricht: Im Vergleich zu deutschen Schulen sind die Klassenräume perfekt ausgestattet! In jedem Raum gibt es Computer und Beamer, meistens sogar ein Macbook pro Schüler, denn in den Klassen sind selten mehr als höchstens 20 Schüler. Jeder Block dauert 90 Minuten, aufgrund der sehr motivierten, netten und schülernahen Lehrer, die nebenbei auch noch guten Unterricht machen, vergeht die Zeit aber schnell. Zu erwähnen ist auch die Fächervielfalt, denn pro Semester stehen enorm viele verschiedene Kurse zur Wahl. Es ist schwer, sich zu entscheiden, denn lediglich Englisch und Mathematik müssen belegt werden. Anfangs ist es hart, sich in die Sprache einzuarbeiten, dem Unterricht zu folgen, umgangssprachliche Begriffe zu lernen und sich mit allen verständigen zu können. Nach spätestens einem Monat solltest du damit aber keine Probleme mehr haben. Es werden dir auch alle Vermonter stets mit Freundlichkeit und Offenheit entgegenkommen, auch die Schüler, daher ist es nicht schwer, Freunde zu finden und sich in das Schulleben zu integrieren. Auch deine Gastfamilie wird sich freuen, wenn du endlich ankommst, und dich sofort einspannen und schon bald fühlt man sich wohl in der „neuen“ Familie. Ich selbst hatte fünf Gastgeschwister, zwischen 16 und 3 Jahre alt, da kann es anfangs schon einmal chaotisch, laut uns anstrengend werden- daran habe ich mich aber schnell gewöhnt. Also keine Sorge, wenn in den ersten Tagen oder Wochen alles „schief läuft“, es wird garantiert besser! Falls ihr Probleme habt, kannst du jederzeit einen der International Program Coordinators ansprechen, sie werden dir helfen und dich unterstützen. Sie sind es auch, die während des Semesters viele Trips und Aktivitäten für die Austauschschüler, von denen es an der Schule übrigens rund 50 gibt, davon viele auch aus Deutschland, wie etwa einen Ausflug nach Washington DC, zur Mall in Albany oder zu anderen Orten. Ich kann sowohl die Burr and Burton Academy als auch die Region nur weiterempfehlen, es ist wirklich schön dort, alle Leute sind nett und ich wäre am Ende meiner fünf Monate am liebsten noch länger dort geblieben! Natürlich habe ich zwischendurch auch deutsche Freunde, Familie und Schule vermisst, doch über die vielen neuen Eindrücke in Amerika bin ich schnell darüber weggekommen. Ich möchte mich ganz herzlich beim iSt-Team dafür bedanken, dass alles so gut geklappt hat und ich diese unvergessliche Zeit in Vermont verbringen konnte!