Erfahrungsberichte aus North Dakota

Hazen: Marie J.

Hallo liebes iSt-Team! Ich bin nun schon wieder heil in „Good Old Germany“ gelandet und bin so glücklich, dass ich die Chance hatte, ein Auslandsjahr in Hazen, North Dakota zu verbringen. Als ich zu erst von diesem 2.500-Seelendorf gehört habe, musste ich auf der Landkarte ganz schön suchen, aber es war einfach großartig dort. Im Flugzeug war mir schon ganz schön mulmig, aber Zeit für Heimweh hatte ich kaum. Meine Gastfamilie hat mich so lieb aufgenommen und auch mein Area-Rep Connie war immer an meiner Seite. Ich hatte direkt an meinem zweiten Tag in den USA Schule und war deshalb total aufgeregt, aber es war alles halb so schlimm. Meine Gastmutter hat mich zur Schule gebracht und mich allen vorgestellt, die sie irgendwie kannte (in so einem Dorf kennt ja doch jeder jeden). Ich hatte die Möglichkeit super interessante Fächer zu wählen, zum Beispiel Textiles, Drama und Creative Writing. Ich bin auch direkt mit im Student Council aufgenommen worden und im Year-Book-Team. Später kam dann sogar noch der Speech-Club dazu. Ihr seht, ich hatte also immer einen vollen Terminkalender. Aber durch die vielen Aktivitäten habe ich super schnell Freunde und sogar eine neue beste Freundin gefunden. Es war einfach großartig dort. Die Menschen sind so nett und meine Gastfamilie ist meine zweite richtige Familie geworden. Ich vermisse alle ganz schrecklich und wir schreiben uns immer noch regelmäßig E-Mails um in Kontakt zu bleiben. Und wer denkt, im mittleren Westen der USA gibt es nur Mais- und Kornfelder, der irrt. Am Wochenende ging es zum Campen oder einfach an die Großen Seen zum Schwimmen, im Winter dann zum Eisfischen. Alles neue und aufregende Erfahrungen, die ich nicht missen möchte. Von meinen Freunden habe ich mich zum Roping begeistern lassen (das heißt kleine Stiere von Pferden aus mit einem Lasso einfangen) und wir sind oft Horeseback-Riding gewesen (also Quarterhorses auf offenem Feld reiten). Es ist Wahnsinn wie schnell so kleine Pferdchen rennen können. Da ich Pferde schon in Deutschland mochte, hat meine Gastmutter befreundete Farmer gefragt, ob ich bei einem Cattle-Round-Up mitreiten darf (das heißt, das Vieh vom Pferderücken aus von den weit entfernten Weiden zum Hof trieben). Es war einfach großartig und man konnte so ein bisschen das Feeling des Wild West spüren. Ein ganz neues Hobby von mir ist das Quilting. Ich habe es in der Schule gelernt und nun auch nach Deutschland mitgenommen. Es ist eigentlich verwunderlich, wie viel Neues man lernt und wie viele neue Hobbys man entwickelt, wenn man nur ein paar Monate in neuer Umgebung lebt. In der Schule habe ich natürlich an den „typisch amerikanischen Events“ teilgenommen. Ich war ein Senior und deshalb habe ich die Graduation miterlebt. Es war einfach klasse mit all den anderen zusammen in den schwarzen Roben das Zeugnis abzuholen. Aber bei Homecoming und Prom durften ja alle mitmachen und es war toll dabei zu sein, weil es so etwas in Deutschland ja überhaupt nicht gibt. Es gibt noch so viel, was ich erzählen könnte, denn zehn Monate sind lang und man erlebt wirklich eine Menge. Zum Beispiel sind ja auch die Feiertage wie Weihnachten und Ostern anders, aber mindestens genau so toll wie hier. Ich kann nur jeden empfehlen so eine Chance wahr zu nehmen und all die Erfahrungen selbst zu machen. Es ist einfach unbeschreiblich schön! Marie J. Hazen, North Dakota