Erfahrungsberichte aus Mississippi

Caledonia: Maja F.

Beim University of Alabama footballgame mit meiner Gastschwester (rechts)


 Ich bin jetzt schon wieder seit 3 1/2 Monaten zurück in Deutschland und wenn ich an mein Auslandsjahr denke, habe ich unendlich viele Erinnerungen. Am 31. Juli ging es los nach Caledonia, einem kleinen Dorf mit 1.500 Einwohnern, in Mississippi. Als ich im Flugzeug saß, wusste ich noch gar nicht was alles auf mich zukommt. Meine Gastmutter habe ich erst kurzfristig zugeteilt bekommen. Sie war eine 75 Jahre alte Dame, die vor einigen Jahren schon Austauschschüler hatte. Als ich nach ca. 19 Stunden am Flughafen in Columbus, MS ankam, erwarteten mich schon mein Area Rap und ihre zwei Kinder. Diese brachten mich dann zu meiner Gastmutter. Nach dem anstrengenden Flug bin ich einfach nur müde ins Bett gefallen und eingeschlafen. Ich hatte noch eine Woche Ferien in Mississippi und habe mich in dieser Zeit um ehrlich zu sein sehr gelangweilt, da ich  noch keine Freunde hatte. Am ersten Schultag wurde ich direkt wieder nach Hause geschickt, da meine High School irgendwelche Unterlagen von mir noch nicht hatte. Meine ganze Aufregung an diesem Tag war also umsonst. Am zweiten Tag ging es dann aber endlich los. Es war alles so, wie ich es mir an einer High School vorgestellt habe: gelbe Schulbusse, Schließfächer, eine große Cafeteria, usw. Ich habe auch direkt Freunde gefunden. Ein Tipp für zukünftige Austauschüler ist, offen auf Schüler zuzugehen. Da kann man in den USA nichts falsch machen, weil alle offen und aufgeschlossen sind. Ich wollte unbedingt irgendeinen Sport machen. Da aber die try outs für das Volleyball Team schon vorbei waren, habe ich mich angestrengt, um noch nachträglich in das Team zu kommen, was ich dann auch geschafft habe. In ein Schulteam oder Club zu gehen kann ich auch nur empfehlen, da man so schnell neue Kontakte knüpfen kann und Heimweh vermeidet. Nach einiger Zeit habe ich mich nicht mehr mit meiner Gastmutter verstanden, da sie auf Grund ihres Alters nichts mehr mit mir unternehmen konnte und wir einfach viel zu unterschiedlich waren. Deswegen bin ich zu der Familie einer Schulfreundin, die auch mit mir Volleyball gespielt hat, gezogen. Dort ging es mir so gut wie noch nie und es war die beste Entscheidung, denn so konnte ich meinen einmaligen Auslandsaufenthalt genießen. Mit meiner neuen Gastfamilie habe ich zahlreiche Sachen unternommen und viel dazugelernt. Meine Gastoma hat mir die southern Küche beigebracht, und meine Gastgeschwister wie man mit einem southern accent spricht. Um es kurz auszudrücken: Ich war in einer typischen Redneck Familie, mit der ich viel Spaß hatte, aber auch ernst über Probleme und Sorgen sprach. Da wir direkt an der Grenze zu Alabama wohnten und dort Familienmitglieder ihre Häuser hatten, sind wir oft nach Alabama gefahren (zum Beispiel zum Shoppen, oder ein Footballspiel anzuschauen. Mein Area Rap veranstaltete mit seinen anderen Austauschülern eine fünf-tägige Cruise nach Mexiko. Dieser Urlaub hat mir ziemlich Spaß gemacht, da Schüler aus ganz Europa da waren, die die gleichen "Exchangestudent-Probleme" hatten und man gut mit ihnen reden konnte. Außerdem war es witzig so viele Sprachen auf einmal zu hören. Die sechs Monate gingen viel zu schnell vorbei und ich wäre gerne noch länger geblieben. Am Flughafen flossen viele Tränen. Doch eins kann man mir nicht nehmen: Meine Erinnerungen an das beste Jahr meines Lebens.