Erfahrungsberichte aus Queenstown

Wakatipu High School:Veronika J.

Mein High School Aufenthalt in Neuseeland

Am 10. Juli ging es für mich los nach NZ, wo ich dann ein halbes Jahr in Queenstown an der Wakatipu High School verbrachte. Nach einer fast zweitägigen Anreise kamen wir als Gruppe in Wellington an. Die Gastfamilie in der ich mit einem anderen Mädchen wohnte, war sehr nett. Das 5 tägige Vorbereitungsseminar war sehr hilfreich. Top vorbereitet wollten wir dann nach Queenstown weiterfliegen. Doch leider spielte das Wetter nicht mit. Es war nicht einmal sicher ob unser Flugzeug wegen eines Schneesturms überhaupt fliegen würde. Mit ca. zwei Stunden Verspätung flogen wir los, doch wir konnten in Queenstown nicht landen, drehten deshalb um und flogen zurück nach Wellington. Wir wohnten wieder in der gleichen Gastfamilie, doch am nächsten Tag hatten wir auch kein Glück, denn der Flughafen war komplett geschlossen. Beim dritten Versuch hat es dann aber geklappt und meine Gastfamilie erwartete mich schon sehnsüchtig.

Ich hatte insgesamt fünf Gastgeschwister. Die Eltern hatten drei Kinder von denen der Älteste (16) auf ein Internat in Dunedin ging. Er war nur manchmal zuhause, aber ich verstand mich ziemlich gut mit ihm. Ebenso auch mit den anderen zwei, einem Mädchen (14) und einem Jungen (12). Es lebten aber auch noch zwei andere Austauschschüler in meiner Familie. Ein Italiener und ein Spanier. Beide um die 16 Jahre alt und waren um zu Trainieren dort. An meiner Schule gibt es nämlich eine Akademie für den alpinen Skirennlauf. Diese trainiert von Dienstag bis Donnerstag im örtlichen Skigebiet.

 Die ersten paar Tage in der Schule waren toll. Wir haben unseren Stundenplan und die Schuluniform bekommen und waren zum Sightseeing in der Stadt. Ich habe die ganzen anderen Austauschschüler (Internationals) kennengelernt, viele Deutsche und Italiener, aber auch ein Paar Brasilianer und Dänen.

Die Schule dort ist ganz anders als bei uns. Sie fängt erst um 9 Uhr an, endet aber jeden Tag erst um 15:25 Uhr. Auch die Fächer sind anders als die in Deutschland. Man bekommt Arbeitsblätter und Hausaufgaben über den Laptop und es gibt WLAN an der Schule.

Ich habe auch Outdoor Education belegt, das meiner Meinung nach beste Fach überhaupt! Wir unternahmen viele Trips zum Wandern in die Berge, bauten Iglus und schliefen dort und gingen im schuleigenen Pool schwimmen. Außerdem belegte ich Englisch, Mathematik, Geographie, Science und Musik.

Von Musik war ich auch begeistert. Wir machten sehr viel mit Instrumenten, meistens auch unabhängig vom Lehrer in einzelnen Probenräumen. In diesem Fach lernte ich viele Kiwis kennen mit denen ich jede Stunde Musik machte. Deshalb rate ich jedem der ein Instrument spielt oder gut singt, egal an welcher Schule in Neuseeland, Musik zu belegen!

Schon nach eineinhalb Monaten beschloss ich meinen Aufenthalt von drei Monaten auf ein halbes Jahr zu verlängern. Ich bin so froh, dass ich diese Entscheidung getroffen habe!

Im August gab es eine Woche in der die Kiwis ihre Prüfungen schrieben. Wir Internationals, die die Prüfungen nicht mitschreiben mussten, gingen Ski fahren und machten einen Tagestrip nach Milford Sound.

Während den zweiwöchigen Ferien zwischen den Terms (Ende September bis Anfang Oktober) machte ich eine Rundreise über die Südinsel. Ich sah viele tolle Orte und lernte viele sehr nette Menschen kennen.

Im November und Dezember, gegen Ende des letzten Terms waren wir Internationals auch viel unterwegs, da in den letzten fünf Schulwochen nur noch Prüfungen stattfinden und kein Unterricht. Die Koordinatoren der Austauschschüler waren immer für uns da und organisierten ein fünfwöchiges Programm. In der ersten Woche unternahmen wir viel in der Stadt. In der zweiten Woche fuhren wir nach Moke Lake, einem nahe gelegenen kleinen See, um dort zu campen. Zwar mussten wir selbst mit Campingkochern kochen, doch die vier Tage dort machten allen viel Spaß, vor allem das Kajak fahren, Schwimmen und Wandern.

Die dritte Woche war die anstrengendste. Wir wanderten vier Tage auf dem Kepler Track von Hütte zu Hütte. Wir mussten alles selbst mitbringen und hatten keine Möglichkeit uns essen zu kaufen oder auch nur zu duschen. Trotzdem war es eine der coolsten Sachen die ich je gemacht habe, da die Landschaft einfach unglaublich ist!

Zur Entspannung machten wir in der vierten Woche einen viertägigen Städtetrip nach Dunedin. Wir wohnten in einem Haus direkt am Strand. Surfen war das coolste dort!

Die letzte Woche des Programms verbrachten wir auf einem Campingplatz nahe des Aoraki/Mount Cook, dem höchsten Berg Neuseelands. Dort wanderten wir und machten eine Bootstour auf einem Gletschersee. Es war toll dort!

Das ganze Programm war für alle kostenlos. Man musste sich nur um sein Essen kümmern.

Zusätzlich reiste ich während dieser fünf Wochen mit einer Freundin für ein Wochenende nach Auckland zu Freunden ihrer Familie. Der Tagestrip nach Hamilton und Hobbiton war das Highlight dieses Wochenendes.

Mitte Dezember ging es dann aber schon wieder nach Hause. Ich wäre sehr gerne dort geblieben. Der Abschied viel mir sehr schwer, weil ich dort so viele gute Freunde gefunden habe und auch mit meiner Gastschwester habe ich mich sehr gut verstanden. Am Flughafen flossen die Tränen, aber letztendlich war es doch schön die eigene Familie und Freunde wieder zu sehen.

Ich kann Allen, die überlegen einen Auslandsaufenthalt zu machen nur empfehlen genug Zeit einzuplanen. Drei Monate ist zu wenig und selbst ein halbes Jahr kam mir sehr kurz vor. Es war die beste Zeit meines Lebens! Man lernt so viel dazu, die Sprache und über die Kultur. Man wird wesentlich selbstständiger. Es ist zwar schwer von zuhause wegzugehen, aber ich kann es trotzdem nur empfehlen.

Veronika J.

Waktipu High School, Queenstown, Neuseeland