Erfahrungsberichte aus British Columbia

Squamish: Wiebke G.

Hallo, ich bin Wiebke und habe 10 Monate lang die Howe Sound
Secondary School in Squamish besucht. Bevor ich los geflogen bin dachte ich 10 Monate wären eine sehr lange
Zeit, allerdings merkte ich sehr schnell sie sind es nicht. Im Mai war ich bei meinem Vorbereitungstreffen in Düsseldorf. Dort
hatte ich die Möglichkeit mit ein paar Returnees zu sprechen, welche
mir ein paar sehr hilfreiche Tipps geben konnten und meine letzten
Zweifel wegwischten. Ich war von da an mitten im Kanada-Fieber.
Kaum eine Woche später bekam ich endlich meine Gastfamilie zugeteilt.
Zuerst hatte ich so meine Zweifel, ob ich mich dort wohlfühlen würde.
Ich nahm sofort mit meiner Gastfamilie den Kontakt auf. Nachdem wir
uns eine Weile geschrieben und auch mal geskypt hatten, verblassten
meine Zweifel langsam. Am 4. September war dann der große Tag des Abfluges gekommen. Ich
was super aufgeregt und voller Vorfreude auf Kanada und  trotzdem fiel der
Abschied von meiner Familie und Freunden schwer. Ich bin in meinem
Leben vorher noch nie geflogen und es erschien mir alles sehr groß und
unübersichtlich am Hamburger Flughafen.
Mein Flug ging von Hamburg nach München und von da aus mit einem
Begleiter nach Vancouver. Der Flug verlief gut und als ich in München
landete traf ich auf andere Austauschschüler meiner Organisation und
gemeinsam schafften wir es unser Gate zu erreichen und schließlich
auch unseren Betreuer zu finden. Der Flug nach Vancouver erschien mir
sehr lang und ich hatte das Gefühl tagelang unterwegs gewesen zu
sein. Als wir in Vancouver landeten war ich total übermüdet. Das
Studentpermit zu bekommen war gar kein Problem für mich.  Es waren
kaum Leute vor mir in der Warteschlange und ich kam sofort dran. Vom
Flughafen aus wurde ich mit einem Shuttle Service zu meiner
Gastfamilie gefahren. Die Fahrt dauerte zwei Stunden und war
wunderschön. Wir starteten kurz vor Sonnenuntergang und fuhren
entlang der Sea to Sky, des (nicht umsonst so genannten) schönsten
Highways Kanada entlang. Ich war in einem Auto mit zwei anderen
Austauschschülern aus Squamish und zwei aus Whistler. Mit denen aus
Squamish bin ich später dann auf eine Schule gekommen. Unser Fahrer
war echt mega gut drauf und erzählte uns alles mögliche über sein
Leben in Vancouver und den Sehenswürdigkeiten und der Geschichte
der Orte an welchen wir grade vorbei fuhren. Er hatte uns allen Kekse
mitgebracht (welche allerdings total ekelhaft waren) und lud uns auf
dem Weg sogar noch zu Kaffee und Donut zur Nacht ein. Als ich bei
meiner Gastfamilie ankam war ich endgültig am Ende meiner
Kräfte, todmüde aber mega aufgeregt und nervös. Alle waren noch wach
und hatten extra auf mich gewartet. Sie empfingen mich sehr herzlich
und zeigten mir das Haus und mein Zimmer. Ich war so froh als ich in
meinem Bett lag und einfach schlafen konnte. Als ich am nächsten
morgen aufwachte und meine Fenster öffnete,  sah ich zum ersten Mal
wo ich war, da es bei meiner Ankunft dunkel gewesen war. Ich sah eine
ruhige Wohnstraße umgeben von Wäldern und ich hörte einen Fluss
rauschen und Vögel zwitscherten. Es war wie in einem Traum.
An meinem ersten Schultag waren erst vier Tage seit meiner Ankunft
vergangen und ich kannte mich noch nicht aus in meinem Ort. Meine
Gastschwester aus Spanien war bereits ein paar Tage vor mir
angekommen und kannte den Weg zur Schule. Sie zeigte mir wo ich
zum Vorbereitungstreffen hin musste. Dort lernte ich eine Menge Leute
kennen, die wie ich gerade erst angekommen waren und wir bekamen
unseren Stundenplan und einen Plan von der Schule. Trotz des Planes
lief ich ein paar Mal orientierungslos durch die Schule und versuchte
meinen Klassenraum zu finden. Die Schüler und Lehrer waren alle sehr
nett und hilfsbereit und zeigten mir den Weg zu meinen Klassenräumen.
Ich hatte allerdings ein paar Probleme mit meinem Stundenplan. Ich
hatte Fächer die ich nicht gewählt hatte und die mir keine Freude
bereiteten. Es bestand die Möglichkeit diese zu wechseln und dies tat
ich ganze fünf Mal bis ich zufrieden mit meinen Kursen war. Ich hatte im
ersten Halbjahr die Fächer:
Sport (PE 11&12) Ich hatte noch nie einen so fordernden
Sportunterricht. Ich habe in diesem Kurs eine Menge gelernt.
Zusammen mit einem Partner hatten wir die Aufgabe die Klasse eine
Stunde (75min) lang zu unterrichten mit allem was dazugehört.
Insgesamt dreimal und jedes Mal wurde es anspruchsvoller. Wir haben
eine Menge verschiedener Workouts gemacht, Basketball,
Fußball, Hockey, Volleyball, Badminton und viel mehr gespielt. Ein
weiterer Teil des Sportunterrichts war die Theorie. Dort haben wir die
Anatomie des Menschen und verschiedenste Trainingstechniken
kennengelernt. Der Hammer des Kurses war unser „final project“ ein
zehn Kilometerlauf. Ich bin bereits in Deutschland zehn Kilometer
gelaufen, allerdings eher zum Spaß. Das Training war meiner Meinung
nach gut und sehr fordernd. Um 100% zu erreichen mussten wir
Mädchen die 10km in 48 Minuten laufen und die Jungs in noch weniger
Zeit. Keiner der Mädchen hat es geschafft aber zwei der Jungen liefen in
der vorgegebenen Zeit ins Ziel ein. Ich selbst lief meine persönliche
Bestzeit von ca. 53 Minuten.
Kochen (Professional cook) In dem Kurs habe ich wohl die meisten
Vokabeln gelernt. Ich war mit einer Gruppe von ca.15 anderen Schülern
dafür zuständig unter Betreuung unserer Lehrerin (einer Köchin) für die
gesamte Schule Mittag zu kochen. Es gab immer ca. fünf
verschiedene Stationen auf die wir in Teams aufgeteilt wurden. Meistens
waren dies Abwasch, Backen, Salate & Sandwisch, Suppe und
Hauptgang. Je nach dem wann am Tag der Kochunterricht stattfand war
man für die Vorbereitung & Frühstück, Beendigung & Essensausgabe,
Abräumen oder Aufräumen & Vorbereitung zuständig. Ich habe immer
sehr viel Spaß in diesem Kurs gehabt und meine Klasse wurde sehr
schnell zu einem eingespielten Team.
Mathe (Foundations of Mathematics 12) Nachdem ich die Vokabeln drauf
hatte war Mathe sehr einfach und ich merkte, daß ich besser in
Precalculus 12 dem etwas schwierigeren Kurs aufgehoben gewesen wäre.
Ich hatte aber meine Bedenken gehabt, da ich in Deutschland grade die
10. Klasse einer Gesamtschule beendet hatte und somit in der 11.
gewesen wäre, habe ich es mir nicht zugetraut gehabt in den
schwierigsten Mathekurs der Schule zu gehen.
Englisch (Communications 11) Am Anfang wurde ich in ESL (Englisch
als Zweitsprache) eingeteilt, wo ich deutlich unterfordert war. Dort
besprachen wir die einfachen Sachen aus meinem ersten Jahr Englisch
(Farben, Vorstellen,Tiere…) Mir wurde geraten in diesen Kurs zu
wechseln welcher leichter als das normale Englisch war. Ich war am
Anfang auch gut damit beschäftigt. Nach einer Woche hatte ich
allerdings den Stoff, welchen ich verpasst hatte, aufgeholt und langweilte
mich die meiste Zeit der Stunde. Der Unterricht in diesem Kurs sah
immer gleich aus: wir bekamen eine Aufgabe und die mussten wir
erledigen. Ich konnte es kaum glauben als wir mit Grammatik
angefangen haben und viele aus meinem Kurs nichts mit den Begriffen
Prädikat und Subjekt anfangen konnten.
Im zweiten Halbjahr hatte ich die Fächer:
Englisch (English 11) In diesem Kurs war ich auch eine der führenden
im Themenbereich Grammatik. Allerdings wurde mir vor allem durch die
unzähligen Essays die wir zu schreiben hatten, auch eine
Herausforderung geboten.
Spanisch fortgeschrittene (Spanish 11) Ich konnte kein Wort Spanisch
bevor ich nach Kanada kam. Die Sprache reizte mich allerdings schon
länger und ich hatte von einigen meiner Freunde gehört, die zuvor den
Anfängerkurs gemacht hatten, daß es recht viel Spaß gemacht hat. Ich
hatte allerdings nur die Möglichkeit in einen fortgeschrittenen Kurs zu
gehen. Zuerst hatte ich deutliche Bedenken, aber ich kam das Semester
über echt gut zu Recht. In diesem Kurs gab es eine Mexikanerin (meine
Nachbarin), die meine Lehrerin unterstützt, bzw. sich um mich
gekümmert hat. Ohne sie hätte ich es nicht geschafft. Ich habe ein
bisschen sprechen, schreiben und vor allem verstehen gelernt. Wir
haben ein Kinderbuch geschrieben, Songtexte übersetzt, Filme
geschaut, mexikanisch Essen gegangen, Präsentationen gehalten und
vieles mehr. Alles hat super viel Spaß gemacht, obwohl es manchmal
anstrengend war. Der Kurs hatte die lustigsten Leute der Schule und
dadurch war alles einfach doppelt so lustig.
Schreiben (Writing 12) Vor dem Kurs hatte ich am Anfang echt Respekt,
aber ich habe schnell gemerkt dass das dort völlig fehl am Platz war. Es
ging darum kreative Sachen zu schreiben. Wir hatten eine Aufgabe pro
Woche zu erfüllen. Zum Beispiel, wie schreibe ich eine mindestens 500
Wörter lange Kurzgeschichte aus einsilbigen Wörtern. Ich habe es
immer irgendwie geschafft die Aufgaben fertigzustellen, obwohl ich die
meiste Zeit mit einer Freundin gequatscht habe. Ab und zu kamen
Autoren oder Journalisten vorbei und haben uns von ihrem Leben
erzählt. Für mich war das sehr interessant und inspirierend.
Theater (Drama) Von diesem Kurs hatte ich mir sehr viel versprochen.
Allerdings war es nicht so gut wie gedacht. Ich hatte zwar Spaß und
habe mich bestimmt auch im Schauspielern verbessert aber ich hatte
gehofft ein großes Endstück zusammen aufzuführen, wie es üblich ist.
Insgesamt haben wir meiner Meinung nach viel zu viele komische
Spiele gespielt und zu wenig geschauspielert. Nach der Schule bestanden verschiedene AG Angebote. Ich habe an
Cross Country running und Klettern teilgenommen. Cross Country
running war leider nur im Herbst. Es handelt sich dabei um ca. 5km
lange Läufe durch Waldpfade, die teilweise echt steil waren. Ich war
immer sehr stolz darauf nicht als letzte ins Ziel einzulaufen.
Klettern fand im zweiten Halbjahr in der Sporthalle statt. Dort hatte
meine Schule eine eigene Kletterwand. Ich hatte sehr viel Freude am
knacken dieser „Gipfel“ auf unterschiedlichen Routen. Im Großen und Ganzen war die Schule viel leichter und entspannter als
in Deutschland. Das Lehrer Schüler Verhältnis war viel besser und alle
waren fast immer motiviert. Generell hatte man in der Schule meistens
Spaß beim Lernen und konnte sich dadurch das man nur vier Fächer
pro Halbjahr hat besser auf das jeweilige Fach konzentrieren. Der Stoff
wurde abwechslungsreicher und mit ausgefallenen Ideen vermittelt und
nicht so trocken und langweilig wie in Deutschland. Natürlich gab es
auch dort Ausnahmen, wie Kommunikation, welches ich nicht
weiterempfehlen kann. Zur Schule wurde ich jeden Tag mit dem
Schulbus gefahren, welcher selbst wenn man mal etwas zu spät kam
noch auf mich wartete. Außerhalb der Schule habe ich mich den Pfadfindern angeschlossen. Ich war in der Gruppe venture, welche aus ca. 15 Jugendlichen im Alter
zwischen 14 und 18 Jahre alt waren.
Wir haben uns einmal die Woche bei Tim Hortens oder in einer der
Sporthallen getroffen und haben die Camps geplant. Gemeinsam waren
wir zweimal in Elfin Lakes gewesen(einmal im Sommer hiken und
einmal im Winter backcountry skiing).Außerdem haben wir eine Kanu
tour den Indian Arm entlang gemacht. Wir waren auch in einem social
camp an der Sunshine Coast, und einiges mehr. Nach der Schule habe ich mich oft mit meinen Freunden getroffen.
Zusammen sind wir dann sehr oft zu Tim Hortens für Donut und Kaffee
gegangen. Zur Abwechslung waren wir manchmal auch bei Starbucks.
Der Ort Squamish ist recht klein, aber ich hatte immer sehr viel Spaß
Obwohl ich ein Jahr lang dort gelebt habe, habe ich noch lange nicht
alles gesehen und erlebt was man dort machen kann. Das einzige
Nervige dort ist das Bussystem, Dank welchem man stundenlang durch
den Ort fahren kann. Das geniale an Squamish ist auf jeden Fall die
wunderschöne Natur. Es war möglich innerhalb einer Stunde nach
Vancouver oder Whistler mit dem Greyhoundbus zu kommen. Squamish
Downtown hatte eine kleine Ladenzeile in der sich eine tolles Eiscreme-
Geschäft befindet und direkt daneben befindet sich Nextern Beach. Von
dem aus man Shannon Falls, den Chief und eine ganze Menge
Kitesurfer sehen kann. Vom Chief aus, dem zweitgrößten Felsen nach
Ayers Rock, kann man wiederum ganz Squamish sehen. Am anderem
Ende von Squamish befindet sich der Alice Lake in welchen man super
schwimmen und Boote leihen kann. Es gibt außerdem mehrere
wunderschöne Flüsse. Ich habe an diesem Orten mit meinen Freunden
sehr viel Zeit verbracht. Am Anfang fiel es mir recht schwer Anschluss zu finden.
In der Schule waren alle ständig in Gruppen. Die spanisch
sprechenden, Asiaten, Norweger, Kanadier ,…. und natürlich die
Deutschen. Es gab extrem viel Deutsche an meiner Schule und ich als
Deutsche war logischerweise in dieser Gruppe. Allerdings merkte ich
Schnell, dass dies nichts für mich war, schließlich war der Sinn des
Austausches für mich Englisch zu lernen, und eine neue Kultur zu
entdecken. Ich erstellte meine eigene Gruppe aus Leuten aus der
ganzen Welt, die ich durch meine Kurse kennen gelernt habe. Wir waren
Japaner, Norweger, Bolivianer und Deutsche. Gemeinsam hatten wir
eine Menge Spaß. Wir trafen uns nach der Schule und verbrachten die
Pausen zusammen. Dadurch das wir alle internationale
Austauschschüler waren und keinen Kanadier in der Gruppe hatten,
waren wir alle auf einem sehr unterschiedlichen Stand was die
englische Sprache anging. Wir halfen uns einander dabei die Sprache
zu verstehen und zu benutzen. Ich habe dadurch eine Menge gelernt. Als das erste Semester zu Ende ging mussten einige von meinen
Freunden leider nach Hause, zurück in ihre Heimat. Es war sehr traurig
für uns alle und ich vermisste meine Freunde sehr. Es war nicht mehr
das Gleiche ohne sie. Nach dem Start des nächsten Semesters kamen
neue Austauschschüler dazu. Für mich war es ein komisches Gefühl zu
sehen wie die Neuen ankamen. Ich konnte mir vorstellen wie es wohl für
die Schüler die in Squamish leben sein mag. Ich konnte dann
nachvollziehen, weshalb viele kaum Interesse haben sich mit den
Austauschschülern anzufreunden, sondern eben mit den
Einheimischen, die nicht nach einem Jahr oder sogar nur einem
Halbjahr einfach wieder weg sind. Ich habe noch neue Freunde dazu
gewonnen. Die Gruppe aus Freunden mit denen ich das erste Semester
lang Spaß gehabt hatte, hat sich nun verändert. Schließlich wurde sie
durch Unstimmigkeiten bis zum Ende in zwei Gruppen geteilt. Ich selbst
fand diese Trennung sehr schade, habe mich aber letztendlich einer der
Teilgruppen mehr angeschlossen, aber trotzdem noch Zeit mit dem
anderem Teil der Gruppe verbracht. Gemeinsam als eine große Gruppe
waren wir allerdings nie mehr unterwegs. Mit allen meinen Freunden
übers ganze Jahr verteilt habe ich eine Menge toller Sachen erlebt. Wir
waren gemeinsam in einer großen Trampolin-Halle, Schneeschuh
wandern, ice skaten, schwimmen, wandern, sleepover, shoppen in
Vancouver, Schlittenfahrten, Skifahren, und vieles mehr. Bei meiner Gastfamilie habe ich mich von Anfang an sehr wohl gefühlt.
Ich lebte in einer Familie mit drei kleineren Kindern (9 &10 Jahre alte Mädchen und einem 5 Jahre altem Jungen), einer spanischen Austauschschülerin (15)
und meinen Gasteltern. Mit meinen beiden Gastschwestern habe ich
sehr viel Zeit verbracht und Spaß gehabt. Am ersten Tag haben die
beiden mir und meiner spanischen Gastschwester den Fluss, der nur
wenige Meter vom Haus entfernt war, gezeigt. Später zeigte uns meine
spanische Gastschwester, einen Ort von dem aus man denTeil von
Squamish in dem ich gelebt habe, sehen konnte der trotzdem nur 30
Minuten entfernt war. Diesen Ort nannten wir das Plateau. Ich zeigte
meinen beiden Gastschwestern eine ganze Menge an trails und
schönen Orten. Das Plateau und der Fluss bleiben jedoch meine
absoluten Lieblingsorte, zu welchen ich oft ging. Meine Gastfamilie hatte
ein Trampolin im Garten, worüber ich mich sehr gefreut habe. Ich konnte
meinen Gastgeschwistern einige meiner Tricks beibringen. An vielen
Abenden, vor allem im Winter haben wir Kinder oft im Fernsehzimmer
zusammen, eine kleine eigene Movie night veranstaltet. Mit meinen
Gasteltern habe ich mich auch sehr gut verstanden. Wir haben einige
Ausflüge innerhalb Squamish und nach Vancouver gemacht.
Viele Ausflüge habe ich gemeinsam mit den anderen Internationalen
Schülern gemacht. In meinem Distrikt gab es Hunderte internationale
Schüler und wir hatten die Möglichkeit an extra für uns geplanten
Ausflügen teil zu nehmen. Wir waren bei einem Canucks Hockeyspiel,
einem Fussball Spiel Kanada gegen Mexico, Shoppen in Vancouver,
Langlauf in Whistler, im PNE (Freizeitpark) bei der Fright night und
Campen. Ich habe diese Ausflüge als sehr schön empfunden, weil ich
dadurch die Chance an solchen Dinge teilzunehmen für kleines Geld.
Außerdem waren diese Ausflüge immer eine gute Gelegenheit die
Schüler aus Whistler und Pemberton kennen zu lernen. Ich war in der Winterzeit fast jedes Wochenende Skifahren mit meinen
Freunden. Am Anfang der Saison, beim sogenannten turkey sale hatte
ich mir ein paar eigene Skier, Schuhe und einen Saisonpass gekauft.
Ich habe die Skier gewachst und die Kanten geschliffen. Ich hatte sehr
viel Glück mit dem Schnee. Es gab reichlich davon und es blieb kalt. Ich
bin bereits in Deutschland Skifahren gewesen allerdings immer nur in
einer Gruppe mit Lehrer und so war es etwas ganz neues für mich
eigenständig die Piste hinunter zu fahren. Ich lernte diese und viele der
Snowparks innerhalb meines Aufenthaltes in Whistler kennen. Nach den
Winterferien begann ich mit meinen Freunden, welche teilweise deutlich
mehr Skierfahrung als ich hatten, auch im richtig fetten Pulverschnee zu
fahren. Nachdem ich erst einmal angefangen hatte und gefühlte  eine
Milliarde mal im weichem Tiefschnee gefallen war, wollte ich am liebsten
nur noch dort fahren. Es machte unglaublich viel Spaß in dem extrem
tiefen Schnee, so tief wie ich ihn noch nie zuvor gesehen hatte, zu
fahren. Allerdings war es sehr wichtig immer mit den richtigen
Leuten, beim richtigen Wetter unter dem besten Bedingungen zu gehen,
weil es sonst gefährlich werden kann mit Lawinen und so. Später in der
Saison habe ich noch einer meiner Freundinnen das Skifahren
beigebracht. Meine Freundin und ich hatten so viel Spaß dabei und sind
beide sehr stolz auf diese Leistung. Als ich dann schließlich gehen musste, war ich sehr traurig. Viele meiner
Freunde mussten ebenfalls zurück in ihr Heimatland.  

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