Erfahrungsberichte aus British Columbia

Maple Ridge: Denise B.

Vorweg kann ich auf jeden Fall allen empfehlen, die mit dem Gedanken spielen ins Ausland zu gehen egal ob für 3,5 oder 10 Monate es einfach zu machen, weil es eine tolle Erfahrung ist, die einem einer mehr nehmen kann und zugleich noch die beste Zeit meines Lebens war. Noch kurz zu mir selbst. Ich bin Denise, war für ein halbes Jahr in Maple Ridge, British Columbia, Kanada und habe dort die Maple Ridge Secondary School (MRSS) besucht. Im Vergleich zu deutschen Schulen muss man wirklich sagen, dass kanadische Schulen viel moderner sind und auch die Lehrer viel offener und persönlicher mit einem umgehen. Es ist auch echt cool, wenn man in Desktop Publishing oder in der library sitzt und um einen herum noch so ungefähr 20 IMacs stehen. Aber fangen wir von vorne an. Es war schon immer mein größter Wunsch nach Kanada zu gehen und jetzt sollte es endlich Realität werden. Da stand ich also Ende August kurz vor meiner Abreise und war dabei zu überlegen, was ich denn jetzt eigentlich in meinen Koffer packen soll.  Obwohl ich ungefähr seit einem halbem Jahr geplant hatte, was ich theoretisch alles mitnehme, war ich dann trotzdem etwas überfordert und am Ende sehr froh, dass doch noch alles in die Koffer passte. Am 31. August war es dann endlich soweit und ich fuhr mit meinen Eltern zum Flughafen. Am Flughafen angekommen, gaben wir dann meine zwei bis obenhin voll gepackten Koffer ab und machten uns auf den Weg zum Sicherheitsbereich. Die Tatsache, dass ich einen Direktflug von Frankfurt nach Vancouver hatte, beruhigte mich etwas, da meiner Meinung nach die Change, dass nicht alle meine Koffer mit mir zusammen ankommen würden für mich fast gleich null war. Allerdings war es ein richtig komisches Gefühl zu wissen, dass gleich der Zeitpunkt kommen wird, an dem man seine Eltern verabschieden muss und sie für die nächsten 5 Monate nur noch über Skype sehen wird. Dennoch war ich voller Vorfreude und spätestens als ich dann die anderen Austauschschüler am Flughafen traf, waren auch die letzten Zweifel beseitigt. Der Flug war ganz okay, ich habe ein paar Filme geguckt und mich natürlich mit den ganzen anderem Austauschschülern über ihre Gastfamilie und ihre Erwartungen unterhalten. Nach einem zehnstündigen Flug kamen wir dann endlich in Kanada an und es war einfach toll. Allein der kleine Park innerhalb des Flughafens von Vancouver und der Wasserfall an der Wand begeisterten mich. Vom Flughafen aus wurden wir dann in typisch amerikanischen Schulbussen nach Maple Ridge gefahren, wo ich nun die nächsten 5 Monate leben sollte. In Maple Ridge wurden wir dann von unserer Gastfamilie abgeholt. Ich muss echt sagen, meine Gastfamilie war super nett, hat mich sehr herzlich aufgenommen und wir haben auch viel gemeinsam unternommen, auch wenn sie selbst keine Kinder hatten. Dafür hatten sie noch eine andere Austauschschülerin aus Mexiko mit der ich mich von Anfang an super verstanden habe und die am Ende für mich wirklich wie eine echte Schwester war. Die erste Woche stand unter dem Motto "orientation week", wir hatten also noch keine Schule. Allerdings fing der erste Tag der orientation week direkt mit Tests in Englisch und Mathe an, was teilweise etwas schwierig war, da wir keine Taschenrechner benutzen durften. An den darauf folgenden Tagen haben wir dann noch ein bisschen Sightseeing gemacht. Am dritten Tag haben wir einen Ausflug zum Grouse Mountain gemacht inklusive einer typisch kanadischen Holzfällershow. Am Donnerstag sind wir dann mit einer Fähre nach Victoria (Vancouver Island) gefahren um uns dort ein wenig umzusehen. Das war meiner Meinung nach auch der beste Ausflug. Am letzten Tag der orientation week waren wir dann noch Kanu fahren und haben anschließend noch gemeinsam gepicknickt und volleyball gespielt. Wie schon gesagt hat auch meine Gastfamilie sehr viel mit uns unternommen, so waren wir zum Beispiel oft an Wochenenden campen, zusammen in Vancouver oder sind ins Kino gegangen. Wenn wir am Wochenende mal nichts gemeinsam unternommen haben, bin ich meistens mit meinen neugewonnen Freunden aus der ganzen Welt (Kanada, Spanien, Mexiko, Brasilien, Japan, Norwegen,...) nach Vancouver gefahren um Shoppen zu gehen,ein bisschen Sightseeing zu machen oder einfach am Strand zu chillen. Auch die Schule ist in Kanada nicht so langweilig wie in Deutschland. Die Lehrer sind richtig cool und man arbeitet teilweise sogar mit Ipads im Unterricht. Und falls man sich vorab doch für ein falsches Fach entschieden haben sollte, kann man einfach zum Berater/in für die Austauschschüler in der Schule gehen und nach eventuellen Alternativen fragen. Die Lehrer sind alle super nett und hilfsbereit und probieren einem sofort zu helfen, wenn man ein Problem hat. Nach der Schule ging es dann oft zu Tim Hortons. Der Besuch bei Tim Hortons (mindestens 3 mal pro Woche) war während meiner Zeit in Kanada fast schon Pflicht. Da ich auch während meiner Zeit in Kanada etwas Sport machen wollte, entschloss ich mich ins Cross Country Team zu gehen, wo ich das erste mal richtig den Highschool spirit gespürt habe. Ich kann nur allen empfehlen, die sich entscheiden ein Auslandsjahr zu machen, auch einem Team der Schule beizutreten, um möglichst schnell den Kontakt zu Kanadiern zu finden. Einmal im Monat wurde dann noch ein Ausflug vom Schuldistrikt angeboten, so waren wir bei einem Eishockeyspiel, bei Fright Night (Gruselnacht im PNE Playland) und Ski fahren in Whistler. Abschließendes Fazit: Meine fünf Monate in Kanada waren einfach toll und ich bereue nicht einen einzigen Tag, auch wenn nicht immer alles einfach war und es auch Tage gab an denen ich mir gewünscht habe wieder in Deutschland zu sein. Aber wenn dann der Zeitpunkt kommt, an dem man wieder zurückfliegen muss, merkt man erst mal wie viele tolle neue Freunde man gewonnen und wie unglaublich viel man eigentlich erlebt hat. Also an alle interessierten Schüler: traut euch und lasst euch auf das Abenteuer Ausland ein! 

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