Mein Name ist Philip Reed, ich bin 17 Jahre alt, komme aus Hessen und habe ein halbes Jahr in Adelaide an der Adelaide High School verbracht. Am 19. Juli ging es von Frankfurt aus mit den anderen Schülern, die nach Südaustralien reisten, los. Gewohnt und gelebt habe ich in einer Gastfamilie. Meine Familie lebte in den Adelaide Hills, etwas außerhalb vom Stadtzentrum. Ich lebte zusammen mit meinem Gastvater, meiner Gastmutter, zwei Gastbrüdern und den zwei Haustieren. Mein Gastvater Martin ist Engländer und schon seit 13 Jahren in Australien. Meine Gastmutter Azi stammt aus Bangladesch und lebt seit über 30 Jahren in Australien. Meine Gastbrüder Dimi und Gabe sind 15 und 10 Jahre alt und unsere Haustiere waren Kater Bowen ohne Schwanz und die kleine Terrier-Hündin Milly. Ich habe großes Glück mit meiner Gastfamilie gehabt und mich mit allen sehr gut verstanden und viel mit ihnen unternommen. Sie zeigten mir die Umgebung von Adelaide, besuchten viele Sportveranstaltungen und Australian-Rule-Football-Spiele mit mir und besonders mein Gastvater und ich waren sehr oft gemeinsam unterwegs, da wir beide Wassersport lieben. Ich rudere zuhause und habe von Martin das Segeln und von einem seiner Freunde Wasserskifahren gelernt. Ich lernte den großen Freundeskreis meiner Gastfamilie kennen und wir unternahmen viele typische Barbecues. Meine Schule, die Adelaide High School, liegt direkt im Stadtzentrum. Morgens um kurz vor 8 Uhr fuhr ich mit dem Zug (vergleichbar mit unserer S-Bahn), mit dem man in Adelaide eigentlich überall hinkommt, in Richtung Stadt. Meine Schule hatte ca. 1.200 Schüler und ein riesiges Gelände mit großem Gebäude und vielen Sportplätzen. Ohne einen Plan ist es am Anfang schwer sich zurechtzufinden. Um 8.30 Uhr begann ein normaler Schultag. Anders als in Deutschland trifft man sich nun zur “Home Group”, die unserer Tutorenstunde ähnelt. Meine Home Group wurde von einer deutschen Lehrerin geleitet, was gerade zu Anfang sehr praktisch war. In der Home Group werden die Anwesenheit sowie alle wichtigen Informationen geklärt und man hat etwas Zeit um in den Tag zu starten. Es folgen drei Unterrichtsblöcke mit insgesamt 7 Stunden à 45 Minuten. Jeder Schüler hat seinen eigenen Stundenplan, den er sich selbst zusammenstellt. Die internationalen Schüler erstellen ihren Stundenplan bei ihrer Einschreibung gemeinsam mit dem International Coordinator, der ihnen hierbei hilft. Natürlich sind Fächer wie Englisch und Mathematik verpflichtend und auch Australian Studies war für uns Deutsche ein Pflichtfach, doch man hat ein großes Angebot von Fächern aus denen man seinen Stundenplan zusammenstellen kann. Letztendlich bestand mein Stundenplan dann aus Englisch, Mathematik, Spanisch, Legal Studies, Sport und Australian Studies. In der Woche besucht man jedes Fach fünf Stunden, die sich auf zwei Doppelstunden und eine einzelne verteilen. Auch wenn der persönliche Stundenplan es am Anfang etwas schwerer macht Freunde zu finden, da man ständig mit anderen zusammen ist, hat mir das System sehr gut gefallen. Besonders das Sportangebot an meiner Schule war sehr groß und ich hatte sogar das Glück an einem Sport-Austausch mit einer Highschool aus Melbourne teilzunehmen. Besonders schön und wertvoll wurde mein Auslandsaufenthalt durch die vielen Kontakte die ich geknüpft habe und das ist in Australien sehr einfach. Allein durch die australische Mentalität herrscht ein viel angenehmeres Miteinander und so sind mir die Australier als sehr hilfsbereit, freundlich offen, nett und gesellig in Erinnerung geblieben. Sogar das Verhältnis zu Lehrern ist ein ganz anderes. Sie sind mehr Partner der Schüler und die australische Gelassenheit macht den Tag gleich viel lebenswerter. Gegen Ende meines Aufenthalts und pünktlich zu Weihnachten kamen meine Eltern nach Adelaide um mich abzuholen. Ich hatte es mir gewünscht, da ich der Meinung bin, dass es wichtig ist, das Erlebte mit ihnen zu teilen. Ich wollte nicht einfach von Dingen erzählen, die durch Worte nicht beschrieben werden können. Ich wollte, dass meine Eltern die Menschen kennen lernen, die mich während meiner tollen Zeit begleitet haben und diese 5 ½ Monate zu ganz besonderen Monaten gemacht haben. Ich habe sehr oft Kontakt zu meiner Gastfamilie und meinen australischen Freunden und so sehr ich mich freue, wieder in Deutschland und bei meinen Freunden zu sein, denke ich doch oft an meine Zeit und meine Freunde in Australien, die ich vermisse und hoffentlich schon bald wieder besuchen kann. Das war ein kurzer Einblick in meinen Schüleraustausch Australien, ein Erlebnis, das ich jedem nur empfehlen kann. Am Ende zählt was man selbst aus dieser Chance macht und für sich selbst mitnimmt. Ich hoffe, dass euch mein Bericht gefallen hat und vielleicht sogar bei eurer Entscheidung, eine Zeit im Ausland zu verbringen, hilft. Wenn ihr Fragen habt, könnt ihr mich gerne kontaktieren:
p.reed_ett_@hotmail_dot_.de Philip Reed Adelaide High School, Adelaide, South Australia