Viele fragen mich immer „Na wie war es in Australien?“ aber immer wieder ist meine Antwort „gut war es“. Ich könnte ein Buch über die ganzen Erfahrungen und all meine Erlebnisse schreiben, ich könnte eine Woche füllen nur von Australien zu erzählen und ich könnte womöglich 10 Fotobücher mit Bildern füllen die ich geschossen habe. Man kann einfach nicht alles erzählen was man erlebt hat, man muss es einfach selbst erleben denn selbst mit Bildern, Texten und Erzählungen kann man das Lebensgefühl und die Erfahrungen nicht vermitteln! Jeder, der die Chance hat, nach Australien zu fliegen egal ob für drei, sechs, neun Monate oder gar ein Jahr, der sollte diese unglaubliche und einmalige Chance nutzen, denn diese Erinnerungen kann einem keiner nehmen. Genug erst mal dazu denn jetzt versuche ich euch meinen Aufenthalt ein wenig näher zu bringen. Ich hatte mich circa ein Jahr vorher entschieden, dass ich unbedingt nach Australien möchte. Ich hatte mir viele verschiedene Kataloge von unterschiedlichen Organisationen zukommen lassen und habe mich letztendlich für iSt entschieden, denn ich hatte diese Sicherheit die man haben sollte, wenn man sich für ein Auslandsaufenthalt entscheidet. Ich hatte einfach ein gutes Gefühl, Ansprechpartner vor Ort zu haben und immer Hilfe zu bekommen wenn irgendwas schief laufen sollte. Außerdem hat mir das Vorbereitungstreffen sehr viel Spaß bereitet dadurch, dass ich viele Leute im Voraus kennengelernt habe und natürlich, wurde ich auch auf manche Situationen vorbereitet die passieren können, wie zum Beispiel ein Familienwechsel. Nachdem alles geklärt war fing es so langsam an und mein Traum wurde wahr - neun Monate Australien. Die Zeit bis zum Abflugdatum verging wie im Flug und irgendwann war dann der Tag gekommen, an dem ich am Flughafen stand ein paar Tränen verdrückte und meine Heimat, Familie und Freunde für neun Monate hinter mir ließ. Es kamen ca.25 Stunden Flug auf mich zu, welche durch viel Schlaf schnell vergingen und plötzlich war ich da in Australien. Als ich dann an der Schule ankam und von meinen Gasteltern in Empfang genommen wurde, war ich einfach nur glücklich und erstaunt über den endlos langen Strand und über die Menschen die einem einfach helfen, sodass man sich innerhalb kürzester Zeit, wie zu Hause fühlt. Alles war neu und aufregend in den nächsten Tagen da konnte man überhaupt nicht an Heimweh denken, alles hat so unglaublichen Spaß gemacht. Erst nach drei Wochen habe ich so langsam realisiert, dass ich die nächsten 9 Monate in diesem wunderschönen Land verbringen werde, denn die Zeit davor war schon irgendwie ein bisschen Urlaubsfeeling, aber als das vorbei war habe ich mich schon richtig an diese „neue“ aber wundervolle Welt gewöhnt. Nach einer Woche fing auch schon die Schule an, was perfekt war denn ich konnte es kaum abwarten endlich neue Menschen kennenzulernen. Als die Schule anfing war der erste Weg zum Uniformshop denn wir sollten uns von Anfang an wie ein Teil dieser Schule fühlen was uns dadurch sehr einfach fiel. Schon sehr früh habe ich gemerkt dass die Schule in Australien unvergleichbar mit der Schule in Deutschland ist. Alles läuft sehr gemütlich und langsam ab und man bekommt nie ein Gefühl von Stress. Das gilt auch für die Menschen, denn es ist super einfach Freunde zu finden denn diese machen es einem sehr leicht und binden einen direkt mit ins Geschehen ein. Ich habe mich schnell in der Schule zurecht gefunden und nach circa einem Monat habe ich dann auch alles im Unterricht verstanden und fand es einfach zu folgen. Mit meiner Fächerwahl war ich auch rundum zufrieden: Maths B, English, Marine Studies, Art, International Sports, Australian Studies. Aus dem Angebot der 40 Fächer muss man sich erst mal entscheiden. Ich hatte das Glück in der Oberstufe zu sein und konnte damit jeden Montag einen freien Tag genießen, das heißt nur vier Tage Schule in der Woche und daran kann man sich schnell gewöhnen. ich hatte vier Stunden a 70 Minuten pro Tag. Am Mittwoch hieß es immer pünktlich sein, Assembly in der Hall stand auf dem Programm. Wichtige Neuigkeiten und Termine für die 11er wurden verlesen und manchmal kamen wir in den Genuss einer Performance. Allgemein war die Schule ein Traum, das Verhältnis zwischen Lehrern und Schülern war locker und lässig aber doch irgendwie spannend und respektvoll. Plötzlich macht die Schule Spaß und man freut sich in die Schule gehen zu dürfen. Mitte August führte mich der Weg dann nach Cairns. Wir sind mit allen Internationals rüber geflogen und haben einen wunderschönen Teil Australiens kennengelernt. Wir waren jeden Tag unterwegs, haben viel gesehen und viel erlebt jedoch muss ich sagen war mein Highlight dieser Tour – tauchen im Great Barrier Reef – Ich war vorher noch nie tauchen und habe es dort das erste Mal ausprobiert und es war ein voller Erfolg. Ich kann es kaum beschreiben so schön war es, an dem Punkt als man unter Wasser ging war alles still, man hat die „Natur“ genossen, wurde durch nichts abgelenkt und hat alles auf sich wirken lassen, es war eine unglaubliche Erfahrung und ich würde es immer wieder machen! Nachdem ich zurück kam und wieder zur Schule ging hatte ich mich irgendwann entschieden meine Gastfamilie zu wechseln. Es gab viele Gründe die mich letztendlich zum Wechseln getrieben haben und ich war mir sicher dass ich mich einfach nicht wohl fühlte. Anfangs war ich ein bisschen kritisch und habe überlegt und mir Zeit gelassen, ob es wirklich die richtige Entscheidung ist aber irgendwann war der Tag gekommen an dem ich mir selbst die Frage gestellt habe ob ich hier wirklich glücklich bin und meine nächsten 7 Monate verbringen möchte und ich habe diese Fragen alle mit Nein beantwortet und im Nachhinein war es die absolut richtige Entscheidung. Schon nach einem Tag konnte ich die Gastfamilie wechseln und ich wurde komplett unterstützt und verstanden. Als ich dann in meine neue Gastfamilie kam, dachte ich, ich träume. 2 Minuten Fußweg zum Strand, 5 Minuten Fußweg zur Schule und Shopping Mall und meine Gasteltern waren unglaublich nett. Ich kam von einer Großfamilie in ein älteres Ehepaar welche ein sehr ruhiges Haus hatten und einfach nur glücklich mit ihrem Leben waren. Ich habe mich sofort wohl gefühlt und war glücklich dass ich diesen Schritt gemacht habe und die schnelle Unterstützung bekommen habe. Die Freundschaften haben sich immer verändert dadurch dass man quasi jeden Tag neue Menschen kennenlernt, aber auch wenn ich mir vorgenommen habe ausschließlich mit Australiern befreundet zu sein, wurden einige deutsche Leute auch zu engen Freunden mit denen ich eine unglaubliche Zeit dort hatte. Zusammen mit denen habe ich mich dann auch am Ende meiner Zeit noch für ein paar Tage nach Sydney begeben, eine Stadt in die ich mich auf Anhieb verliebt habe. Jedes Erlebnis was ich mitnehmen konnte habe ich mitgenommen, ich war auf unzähligen Inseln, in vielen Regenwäldern, in Sydney, in Byron Bay, in Ballina, auf Frazer Island und in Cairns. Die Kängurus und Koalas haben mich sehr entzückt, aber auch mit ekelhaften Spinnen und Kakerlaken musste ich mich auseinandersetzen aber man liest ja ich lebe noch. Ein Glück. Ein Unglaubliches Erlebnis war auch der sogenannte Formal. Quasi der Abiball in Australien zudem man nur kommt, wenn man Schüler der 12ten Stufe ist oder ein Date hat, welches bei mir der Fall war. Also hieß es Kleid kaufen und den Abend genießen. Mit einer Limousine bin ich dann mit meinem Date vor einem Hotel vorgefahren in dem der Abiball stattfand und über den roten Teppich gelaufen. Der Abend war voller Überraschungen und super durchgeplant. Einfach unbeschreiblich .. Das Heimweh blieb nicht ganz aus. Nach circa drei Monaten, wo ich noch ein halbes Jahr vor mir hatte, hatte ich einmal einen Tiefpunkt an dem ich mir gewünscht hatte einmal meine Eltern, meinen Bruder und meine beste Freundin in die Arme zu schließen aber auch diese Zeit habe ich gut durch das Internet überwunden. Heimweh trat nochmal ein an Weihnachten und Silvester. Ich hatte zwar überhaupt keine Weihnachtsstimmung jedoch war mir klar wie meine Familie in Deutschland zusammen feiern. Ich bin an Weihnachten in den Pool gesprungen, hatte ein englisches Frühstück und habe morgens Geschenke ausgepackt, alles war irgendwie auf den Kopf gestellt aber ich war froh auch diese Erfahrung gemacht zu haben denn ich denke das war ein einmaliges Erlebnis denn so schnell oder wahrscheinlich nie wieder werde ich in einer „fremden“ Familie Weihnachten feiern. Auch mein 17.ter Geburtstag, im Dezember im Pool zu sein oder am Strand zu liegen war irgendwie ganz ungewöhnlich aber einfach fantastisch. Und so verging eine wundervolle Zeit wie im Flug und auch irgendwann geht diese Zeit zu Ende. Im April hieß es also Koffer packen, zurück nach Deutschland, verabschieden von allen Freunden, von Lehrern vom Strand und von all solchen Dingen. Ich war froh endlich wieder nach Hause zu kommen zu meiner gewohnten Umgebung, zu meinen Freunden und meiner Familie jedoch waren die Tränen beim Abschied nicht aufzuhalten. Ich war unglaublich traurig zugleich denn 9 Monate Erfahrungen und Abenteuer gingen zu ende. So verließ ich Australien mit einem weinenden und lachenden Auge, wie es eigentlich auch sein sollte. In meinem Koffer nahm ich allerhand Erfahrungen, Selbständigkeit und Freundschaften mit. Im Flugzeug konnte ich es dann kaum erwarten endlich in Deutschland anzukommen und meine Liebsten nach einem ¾ Jahr endlich wiederzusehen. Der Empfang war einfach überwältigend, ich war noch nicht ganz in den Armen meiner Familie angekommen da habe ich schon geweint und habe festgestellt dass die Zeit in Deutschland nicht stehen geblieben ist denn auch die Leute hier haben sich sehr verändert doch in meinem Fall nur ins Positive. Ich habe mich ungewöhnlich schnell eingewöhnt hatte keine Spur vom Jetlag aber jetzt nach zwei Wochen muss ich leider noch sagen in der Schule weiß ich noch nicht wo unten und oben ist aber ich bin sicher das wird schon wieder. Mittlerweile kann ich sagen komme ich mir vor als hätte ich einen Abend meine Augen geschlossen und bin morgens aufgewacht, mit einem Traum von Australien. Es kommt mir vor als hätte ich es alles nur geträumt und wünsche mir vom Herzen dass ich eines Tages nochmal dorthin komme und alles noch einmal ein bisschen anders erlebe. Die Dankbarkeit sollte nicht nur an iSt gehen für die ganze Unterstützung, sondern auch an meine Eltern ohne die ich das tolle Erlebnis gar nicht gehabt hätte und ich bin froh dass sie mir das ermöglicht haben. All denjenigen die sich nach Australien begeben wünsche ich eine genauso wundervolle Zeit und ich hoffe das irgendwann ein gleicher Text hier steht indem auch ihr sagt ich würde es liebend gerne wieder machen. Bis dahin, viel Spaß in Down Under wünscht euch Denise