Erfahrungsberichte aus Wisconsin

Green Bay: Matthias Dudek

Ich heiße Matthias Dudek, bin 17 Jahre alt und verbringe mein Austauschjahr in Green Bay, Wisconsin. Green Bay hat ungefähr 100.000 Einwohner, ist also ziemlich groß. Ich bin jetzt schon über acht Monate hier. Es tut mir leid, dass ich erst jetzt auf euren Brief antworte. Ich habe nie richtig die Zeit gefunden, da ich hier sehr beschäftigt bin. Ich habe schon sehr viel erlebt und weiß nicht, wie ich das alles in einen Bericht reinkriegen kann. OK, am besten fange ich mal ganz von vorne an. Ich hatte mich im Herbst für ein Austauschjahr beworben. Glücklicherweise wurde ich angenommen. iSt hatte mich mit ganz viel Infomaterial versorgt. Ein Infotreffen fand auch statt. Zwei Monate vor dem Abflug habe ich dann meine Gastfamilie bekommen. Am 30. August war dann das Abflugdatum gekommen. Ich war sehr doll aufgeregt, da ich aber in einer Gruppe geflogen bin war alles nicht sehr schlimm. Nach einem langen Flug kam ich dann endlich an und wurde von meiner Gastfamilie sehr herzlich empfangen. Mit mir kam noch ein Austauschüler aus Frankreich in die Familie. Wir sind alle essen gegangen und dann haben sie uns das Haus gezeigt und ich ging erst mal schlafen. Am nächsten Tag sind wir dann zur Schule gefahren um unsere Fächer zu wählen. Als ich das erste Mal in die Preble High School rein ging, war ich von der Größe überwältigt. Ihr müsst wissen, dass meine Schule 2.300 Schüler hat. Wir haben die Klassen gewählt und uns noch ein bisschen umgesehen. Das Schulsystem in Amerika ist total anders als in Deutschland. Immer wieder bin ich vom School Spirit einfach nur überwältigt. In Amerika wechseln nicht die Lehrer die Klassenräume, sondern die Schüler. Da meine Schule wirklich so riesig ist, habe ich mich natürlich am Anfang oft verlaufen. Aber nach einer Woche habe ich mich auch ohne Plan in den Schulgebäuden zurechtgefunden. Am Anfang hatte ich auch Probleme meinen Locker zu öffnen, aber die Amerikaner sind wirklich immer sehr hilfsbereit. Nach der Schule geht man nicht einfach nach Hause sondern trifft sich bei einer der zahlreichen Aktivitäten. Es gibt wirklich sehr viel zu machen. Im Herbst war ich in der Backstage Crew für unser High School Musical „The Beauty and the Beast“. Derzeit mache ich Track and Field. Hier wird so eine Aktivität ziemlich ernst genommen und man muss immer kommen. Man trifft sich meistens jeden Tag nach der Schule und manchmal auch sogar an den Wochenenden. Es macht aber richtig Spaß! Ich habe einfach alles Mögliche ausprobiert um zu entscheiden was ich am liebsten mag. Die Lehrer sind auch alle super nett und immer hilfsbereit. Es gibt auch sehr viele verschiedene Klassen zwischen den man sich entscheiden kann. Leider hatte ich mit meiner ersten Gastfamilie einige Probleme gehabt und musste deshalb wechseln. Meine neue Gastfamilie ist aber sehr nett und ich habe sie schon sehr in mein Herz geschlossen. Das Leben in einer Gastfamilie ist natürlich anders. Es ist aber ein einmaliges Erlebnis. Man bekommt Aufgaben im Haushalt und wird wie ein Familienmitglied behandelt. Man sollte immer versuchen, sich zu integrieren. Bietet eure Hilfe an und sagt immer Danke zu allem. Beim Thema Dankbarkeit sind Amerikaner nämlich ziemlich pingelig. Momente wie Thanksgiving oder Weihnachten werde ich natürlich nie vergessen. Der Freitag nach Thanksgiving wird Black Friday genannt. Alles ist richtig billig an diesem Tag. Wir sind schon um vier Uhr morgens in die Geschäfte gegangen. Eine andere Eigenschaft der Amerikaner ist, dass sie manchmal sehr crazy und sarkastisch sind, was sehr witzig sein kann. Die Feiertage sind genauso wie in Hollywoodfilmen beschrieben. Im Oktober bin ich für ein paar Tage nach Phönix, Arizona geflogen. Der Sohn meiner Gastfamilie lebt dort und er hat geheiratet. Es war eine indisch-amerikanische Hochzeit, da seine Frau aus Indien kommt. Die Zeit dort war echt super spaßig und es war richtig heiß. Das Beste war aber, dass wir auch zum Grand Canyon gefahren sind. Davor war ich im September noch bei einer anderen Hochzeit in Minneapolis, Minnesota. In zwei Wochen fahre ich dort wieder hin, um zur Mall of America zu gehen. Und nächste Woche fahre ich nach Chicago und freue mich schon sehr. Ich habe aber auch schon sehr viel in Wisconsin gesehen. Der Winter in Green Bay war sehr, sehr kalt. Wir hatten einen „Schneetag“ und einen „Kältetag“ – also schulfrei! Die Temperaturen gingen runter bis zu minus 30 Grad. Deswegen mochte ich den Winter auch nicht so, weil es einfach zu kalt war. Außerdem mag ich Schneeschippen auch nicht. Ich habe den Winter aber auch sehr gut überstanden. Man braucht jedoch schon richtig warme Kleidung. Das Essen in den USA schmeckt mir gut. Natürlich ist es nicht immer gesund und ja, ich habe schon zugenommen. Aber ganz ehrlich, ich kann einigen Sachen hier einfach nicht widerstehen. Da gibt es zum Beispiel Buffalo Wild Wings. It is just my favourite place to eat and I am going to miss it a lot. Oder da wären noch die guten Burger oder Taco Bell… Ich liebe Choclate Chip Cookies. Natürlich kann ich Starbucks auch nicht wiederstehen. Es gibt hier auch richtig viele verschiedene Sorten von Brause. Ich liebe Dr. Pepper und auch Mountain Dew. In der Schule kann man während der lunch hours das Gelände verlassen, was ich richtig gerne mag. Was ich aber auch richtig geil finde ist, dass hier jeder, der kein Austauschschüler ist, sein eigenes Auto hat und schon mit 16 Jahren fahren kann. Momente in der Schule wie Homecoming werde ich nie vergessen. In der Homecoming Week hat jeder Tag ein anderes Motto. Am Montag war Schlafanzugstag, Dienstag war Westerntag, Mittwoch war Bling Bling, Donnerstag hatten wir Arbeitertag und Freitag hatten wir Schulfarbentag. Außerdem waren viele Stände aufgebaut. Am Freitagabend war dann das Homecoming Game. Da hat unser Team leider verloren. Junior Prom mochte ich auch richtig gerne. Jetzt freue ich mich schon auf Seniorball. Ich werde hier auch an der Graduation Ceremony teilnehmen können. Die Graduation ist am 5. Juni. Ich bin schon richtig aufgeregt. Ich finde, dass es eine richtig gute Entscheidung war, ein Austauschjahr zu machen. Natürlich gibt es auch Tage wo man sich schlecht fühlt, aber das gehört einfach auch dazu. Ich bin innerlich gewachsen und habe sehr viel erlebt. Ich möchte allen, die sich auch für diesen Schritt entscheiden, alles Gute wünschen. Genießt diese Zeit, denn sie wird sehr schnell vergehen. Falls ihr mal Heimweh habt, denkt einfach daran, dass ihr einen solchen Austausch nur einmal im Leben machen könnt. Zuhause könnt ihr aber immer sein. Ich werde meine letzten sieben Wochen hier noch voll genießen. Am Schluß noch ein schönes Zitat zu diesem Thema: „Leaving home is kind of a second birth, in which we give birth to ourselves.” Matthias Dudek Green Bay, Wisconsin

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