Erfahrungsberichte aus New York

North Bangor: Christoph Meißner

Hey iSt, mein Name ist Chris und ich bin seit etwas mehr als 3 Monaten in den USA als Foreign Exchange Student. Meine ersten Monate waren bisher unglaublich. Diese Entscheidung, ein Jahr in ein fremdes Land zu gehen und neue Leute kennen zu lernen, war eine sehr gute. Ich bin froh, dass ich mich trotz vieler Bedenken dazu entschieden habe. Als ich mich für das Jahr angemeldet habe bei iSt, war ich eigentlich noch voll locker drauf deswegen. Ich hab mir gedacht, klingt gut, machste! Je näher das Jahr dann kam, desto mehr Bedenken hat man und desto mehr freut man sich aber auch. Als ich von den ersten Leuten gehört habe, dass sie schon eine Gastfamilie haben, habe ich mir schon Gedanken gemacht, ob mich überhaupt jemand will und so. Dann aber eines Nachmittags komme ich nach Hause und sehe einen Brief von iSt auf meinem Schreibtisch liegen. Ich war so aufgeregt guckte nach und es war ein Brief mit den Informationen zu meiner Gastfamilie in New York State. Ich war so überglücklich in diesem Moment und habe direkt eine E-Mail an meine Gastfamilie geschrieben. Und in den nächsten Tagen sogar eine Antwort bekommen. Wie ich mich gefreut habe. Ich habe es sofort am nächsten Tag allen meinen Freunden erzählt, die sich für mich mitgefreut haben. Ich habe meine Gastfamilie recht früh kennen gelernt. Ich glaube es war im April, als ich den Brief bekommen habe. Ab diesem Tag wurde meine Vorfreude immer größer, aber auch meine Ängste. Was ist wenn die Familie nicht nett ist? Was ist wenn es mir nicht gefällt? Und, und, und... Durch häufiges Schreiben mit meiner Gastfamilie wurden mir aber viele Ängste weggenommen. Ich hatte ein richtig sicheres Gefühl bei der Sache. Irgendwann Ende April hatten wir dann auch noch ein Vorbereitungstreffen von iSt, welches einfach unglaublich toll war. Die Returnees haben mir soviele tolle Bilder und Erlebnisse gezeigt, dass meine Vorfreude richtig groß geworden ist. Ich konnte es kaum erwarten. Tage, Wochen und Monate vergingen bis es endlich hieß: Sommerferien! Mein Abflugdatum war in der letzten Ferienwoche in Deutschland. Vor den Ferien habe ich mich immer mit einem Freund, der auch mit iSt ein Auslandsjahr macht, unterhalten. ich kann mich noch sehr gut an die Sätze, "Noch 2 Monate dann fliegen wir in die USA", "Noch 4 Wochen dann fliegen wir in die USA", erinnern. Er hatte das gleiche Abflugsdatum wie ich, sogar die gleiche Flugnummer nach Frankfurt (von Düsseldorf aus, meiner Heimatstadt). In den Ferien habe ich eigentlich jeden Tag etwas mit meinen Freunden unternommen und war nochmal im Urlaub, vor meiner kleinen Reise. Je näher das Abflugdatum kam, desto aufgeregter wurde ich. Als es dann endlich hieß, auf nach Amerika, ging alles plötzlich rasend schnell. Um 3 Uhr morgens ging‘s ab zum Düsseldorfer Flughafen mit meiner Familie. Als wir dann am Flughafen angekommen sind, standen 10 meiner besten Freunde dort und warteten auf mich. Auf dem Bild bin ich der mit der weißen Jacke mit den Karos in blau. Das war echt hammer, Leute! Wir hatten so viel Spaß da am Flughafen mit meinen Freunden, und die Zeit verging wie im Flug. Als es dann hieß, dass wir aufbrechen müssen (wir = ein Freund, den ich oben schon einmal erwähnt hatte, der auch in die USA fliegt, und ich). Wir haben uns alle verabschiedet, ein paar Tränen sind geflossen auf den Wangen meiner Mutter, aber ich denke mal, das gehört dazu. Mein Vater hat fast meine Gitarre auf meinem Rücken zerdrückt als er mich umarmte. Nun stand ich da. Mit 'ner Gitarre auf dem Rücken, eine Umhängetasche über der Schulter und eine Fußballtasche in der Hand, die voll mit Gastgeschenken war. Wir gingen zu unserer Maschine, auf unsere Plätze und sagten nur: "Ich glaub das alles gar nicht. Ich in den USA... Oh mein Gott!" Wir waren so aufgeregt. Als das Flugzeug dann endlich gestartet ist, hatte ich so ein richtiges gutes Gefühl im Magen. Ich war so super aufgeregt und freute mich schon endlich da zu sein. Aber erst mal hieß es in Frankfurt umsteigen. Dort habe ich dann meinen letzten Freund verabschiedet. Ich nach Washington, er in eine andere Richtung. Nun saß ich da an meinem Gate. Etwa 10 Minuten war ich allein, dann kamen anderen Jugendliche in meinem Alter zu mir und setzten sich hin. ich frage ob diese auch ein Auslandsjahr vor sich haben. Die Antwort war "JA!" Wir haben uns lange unterhalten, bis wir in das Flugzeug durften. Meinen regulären Sitzplatz habe ich getauscht, weil eine Familie zusammensitzen wollte. Ich habe mir gedacht na klar, ich bin ja sowieso ein Allein-Reisender, und ich habe den Sitzplatz von der Mutter bekommen. Zufälligerweise war der Platz neben einem Mädchen das ich am Flughafen kennen gelernt habe. Also hatte ich schon mal nette Gesellschaft. Auf der anderen Seite im Gang saßen dann zwei andere Mädchen, die ebenfalls ein Auslandsjahr vor sich hatten. Wir haben uns viel unterhalten auf den 8 Stunden Flug nach Washington D.C., der Hauptstadt der Vereinigten Staaten von Amerika. In Washington hatten wir ca 4 Stunden Zeit bis wir in die Maschinen zu unseren eigentlichen Zielflughäfen mussten. Eine Sache, bei der ich Bedenken hatte, war das Gepäck. Man hat das Gepäck, also die Koffer, bekommen und danach musste man die wieder auf ein Fließband packen. Also man sah seine Koffer nur 5 Minuten, oder so. Wir dachten alle, "na hoffentlich kommt das auch bei mir am Flughafen an". Danach aßen wir bei Subway und dann mussten wir Abschied nehmen. Als ich dann alleine zu meinem Gate gegangen bin, war ich auf der einen Hand sehr aufgeregt, aber auf der anderen Hand auch irgendwie nervös. Ich wusste, dass ich in ein paar Stunden meine Gastfamilie sehen und dann endlich in meinem neuen zu Hause für ein Jahr sein würde. Ich stieg in die Maschine ein und dachte mir nur, dass der Zielflughafen, Burlington, ein sehr kleiner sein muss. Das Flugzeug war ziemlich klein und laut. Alles hat geklappert und Geräusche gemacht. Auf den 1 1/2 Stunden Flug nach Burlington habe ich geschlafen. Als das Flugzeug dann gelandet ist, war ich super aufgeregt. Ich stieg aus, durch die Kontrolle durch und ab zu den Fließbändern für meine Koffer. Auf dem Weg dorthin kam mir eine Frau entgegen mit den Worten. "Chris? Is it you?". Es war meine Gastmutter. Ich hatte so ein richtiges Megakribbeln im Bauch, welches pure Freude war, endlich meine Gastfamilie kennen zu lernen. Meine Gastmutter war so wie sie auf den Bildern schien, aber mein Gastvater war noch größer als er auf den Bildern aussieht. Meinen Gastbruder Nick hab ich auch sofort wiedererkannt. Alles war gut. Wir gingen zu den Fließbändern, gabelten meine Koffer auf und dann ab zum Auto. Barry, mein Gastvater, fuhr und das erste was ich gedacht habe war, mein Gott ist das langsam. Im Parkhaus fahren die hier ja nur 2 km/h oder so. Jedenfalls mussten wir 2 Stunden bis nach Hause fahren. Unterwegs haben wir bei McDonalds gehalten, und mir ist aufgefallen, in Deutschland schmeckt McDonalds besser. Nach langen lustigen 2 Stunden Autofahrt waren wir um 11 Uhr abends dann endlich zu Hause. Mir wurde mein Zimmer gezeigt und das Badezimmer, mit den Worten, dass ich für jetzt erstmal nur eine Dusche und ein Bett bräuchte. Meine Gastmutter hatte damit auch recht. Es war ein langer, anstrengender Trip. Am nächsten Morgen wachte ich auf und die Sonne schien in mein und Nicks Zimmer. Mein Gastbruder ist ziemlich genau ein Jahr jünger als ich und wir teilen uns ein Zimmer. Bis jetzt, und es sind schon fast 4 Monate vorüber, hatten wir noch keine einzige Auseinandersetzung, oder ähnliches. Klappt alles hervorragend. Als ich dann noch in meinem Bett lag an meinem ersten Morgen in den USA, habe ich mir gedacht, "Oh mein Gott! Ich bin in Amerika!". Am ersten Morgen hat man schon teilweise realisiert, für was man sich da entscheiden hat und dass man ein Jahr hier wohnt. In den ersten Tagen habe ich mich im Haus ein bisschen verlaufen. Mittlerweile geht‘s. Ich weiß noch am ersten Tag. Ich wollte in Mein Zimmer gehen, und plötzlich stand ich im Schlafzimmer von meinen Gasteltern. Jedenfalls bin ich an einem Donnerstagabend hier angekommen und am Samstag danach waren wir schon am Camp. Hier in den USA ist Campen richtig groß. Die campen in einem Wald. Aber nicht so wie wir in Deutschland mit nem Zelt und das war‘s. Nein!. die haben hier Strom und alles. Die haben einen Camping Wagen, und ne Terrasse und alles. Fernseher, Küche, alles. Also quasi wie ein zu Hause, nur im Wald und kleiner. Hier wo ich wohne momentan, das ist mitten im Nichts. Hier ist alles so leer und klein.Ich komme aus Düsseldorf, eine große Stadt, und hier, das ist ein Dörfchen. Es ist aber trotzdem richtig cool hier. An meinem ersten Sonntag war ich dann mit Nick auf der Kirmes. Naja... Kirmes-chen. Die war richtig klein. Es war aber richtig lustig dort. Wir haben dann dort ein paar Freunde getroffen. Waren dann nur zu zwölft unterwegs. Ich habe an meinem ersten Wochenende schon viele Freunde gemacht auf der Kirmes. Das war richtig komisch am Anfang, die haben mich die ganze Zeit Sachen gefragt und ich war irgendwie voll der Hit für die. Es war auf jeden Fall richtig amüsant. An meinem ersten Montag hatten wir das erste mal Fußballtraining. Das hat mir richtig gut getan. Der Coach ist echt richtig cool drauf und die Mannschaft lustig. Die ersten Wochen Training haben wir nur an Kondition und Technik gearbeitet. Mein Coach meinte ich bin ziemlich gut und dass ich wahrscheinlich einen Stammplatz sicher habe. Die ganze Saison durch habe ich rechts Sturm gespielt. Stammspieler, d.h. Starter. Ich war nicht super viel besser als die anderen, aber ich bin halt gewohnt, das ganze Jahr zu spielen, also keine Techniken und alles, zu verlieren. Hier spielt man Fußball nur 3 Monate. Danach 9 Monate gar nicht, also bin ich das mehr gewohnt, was man auch gesehen hat. Die älteren vom Team waren sehr gut sogar und es hat mir richtig viel Spaß gemacht mit denen zu spielen. Wir sind am Ende auch Co-Champion geworden, also im Finale verloren. Zweiter. Das war aber nicht weil wir schlechter waren, der Schiedsrichter hat das Spiel entschieden. Der war total unfair gegenüber uns. Zufällig wohnt der auch da wo die andere Mannschaft herkommt, und kennt manche Spieler persönlich. Das war so das dümmste hier in den USA was ich bis jetzt erlebt habe. Die Schiedsrichter mögen unsere Schule nicht, meinten alle hier. Jedenfalls war es doch eine gute Fußball Saison, die leider schon vorbei ist. Abgesehen davon geht es mir hier richtig gut. Meine ersten Tage in der Schule waren echt krass. Irgendwie kannte mich jeder hier. Ich ging am Anfang nur so durch die Flure zu meinen nächsten Klassen und an jeder Ecke waren Leute die mir zuriefen, "hey Chris" und ich hab nur gesagt "hey" und mir gedacht, wer auch immer du bist. Und dann gelächelt. Ein Lächeln auf dem Gesicht ist immer gut um neue Freunde kennen zu lernen. Mittlerweile kenne ich soviele Leute von der Schule und habe richtig viele Freunde. Eine Sache in der Schule ist richtig gut. Das Lehrer-Schüler Verhältnis. Lehrer sind hier nicht wie Lehrer in Deutschland. Die sind wie Freunde, Kumpels. Man kann das gar nicht beschreiben und erklären, das muss man erleben! Das ist richtig gut. Mit meiner Gastfamilie läuft es auch richtig gut. Wir haben immer richtig viel Spaß und lachen sehr viel. Mit Meiner Gastmutter habe ich manchmal ein paar Auseinandersetzungen, aber das lässt sich ja nicht vermeiden wenn man 24 Stunden am Tag zusammen wohnt. Das gehört halt dazu, und ist auch nicht so dramatisch. Ich wird‘s überleben. In den 3 1/2 Monaten hier habe ich schon so viel erlebt, was anders als in Deutschland ist. Ich kann nur empfehlen, dieses Auslandsjahr zu machen, trotz aller Bedenken. Wenn man die Option dazu hat, sollte man es machen. Ich persönlich denke es war die beste Entscheidung, die ich machen konnte, und ich bin meinen Eltern und Großeltern sehr dankbar dafür, dass sie mir das hier ermöglichen. Das Geld ist es echt wert! Man erlebt hier soviele Sachen, und mein Englisch ist schon viel besser geworden. Wenn ihr Lust habt, könnt ich gerne auch mal auf meinem Blog vorbei schauen. Ich aktualisiere ihn regelmäßig und halte meine Leute in Deutschland damit auf dem Laufenden. Link: www.chrisgoestoNY.bogspot.com Mit vielen lieben Grüßen aus North Bangor, NY Christoph Meißner

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