Erfahrungsberichte aus Kentucky

Elisabethtown: Svenja Hecht

Sehr geehrtes IST-Team, es tut mit leid, dass ich Ihnen erst so spät antworte. Ich bin am 2. August in Frankfurt abgeflogen. Ich kann nicht wirklich erklären, wie ich mich gefühlt habe, denn auf der einen Seite war ich wirklich aufgeregt und habe mich wirklich gefreut, dass ich jetzt mein Auslandsjahr starte, aber auf der anderen Seite war ich auch etwas traurig, dass ich meine Familie nicht mitnehmen konnte. Im Flugzeug hatte ich dann einen sehr netten Mann neben mir sitzen, der auch nach Chicago unterwegs war. Er hat mir dann erklärt, als es soweit war, wie ich die Einreisepapiere ausfüllen muss. Ich hatte ja dank Ihnen schon eine grobe Ahnung und ich danke Ihnen wirklich dafür. Sie haben mich wirklich gut auf dieses Jahr vorbereitet. In Chicago angekommen hieß es dann, Koffer finden und wieder auf ein Band stellen, was gut geklappt hat Ich musste dann in Chicago den Terminal wechseln, was auch kein Problem war, denn ich habe eine nette Frau getroffen, die auch das erste Mal in Chicago gelandet ist und somit haben wir zwei "Neulinge" uns gegenseitig geholfen und wir haben es geschafft! Ich hatte zwei Stunden Aufenthalt in Chicago. Diese zwei Stunden waren die schlimmsten auf meinem Weg in mein neues Leben für ein Jahr, denn ich wollte endlich meine Family treffen, in den Arm nehmen und ankommen. Ich war so aufgeregt, aber überglücklich, dass ich diesen Schritt gewagt habe. Nach einer Stunde Flug, bin ich dann in Louisville angekommen und meine Gastfamilie hat mit Blumen auf mich gewartet. Hier habe ich dann auch meinen Area Coordinator getroffen. Julia war wirklich nett und freundlich. Wir haben dann meine Koffer geholt und sind nach Hause gefahren. Auf dem Weg nach Hause hat mir meine Gastmutter ihr Handy geliehen, damit ich meiner Familie in Deutschland schreiben kann, dass ich gut angekommen bin. Sie haben mir dann das Haus gezeigt. Ich habe hier mein eigenes Zimmer und mein eigenes Bad. Ich denke das ist jetzt genug von meiner Anreise, kommen wir zu meinem Leben hier. Am 5. August war dann mein erster Schultag. Mein Gastmutter und ich sind dann morgens gegen 8 Uhr in die Schule gefahren. Ms Shipp ist zuständig für die Juniors in meiner Schule, also haben wir uns mit ihr zusammengesetzt und meinen Stundenplan ausgearbeitet. Nachdem die wichtigsten Fragen geklärt waren, hat sie mir einen Senior an die Hand gegeben. Sie hat mir dann gezeigt, wo ich meinen Locker finde und meine Klassenräume. Am Ende der Führung hat sie mich dann bei meinem Homeroom Teacher Ms Hornback abgeliefert, wo habe ich dann Papiere bekommen habe, die meine Gasteltern ausfüllen mussten. Dort habe ich auch Ivo getroffen, einen anderen Austauschschüler aus Deutschland. Dass wir insgesamt vier sind, erfuhr ich erst etwas später. Ja ich habe wirklich Glück mit meiner Schule. Sie sind alle ganz freundlich und hilfsbereit. Gut, es hat mich einige Zeit gekostet, bis ich wirklich den besten Weg zu meinen Klassen gefunden habe, aber das hat sich mittlerweile eingespielt. Ich bin wirklich zufrieden mit meinen Leistungen hier und meine Lehrer sind das auch und wenn es dann doch mal an einem Punkt hängt, dass ich mein A bekomme, dann finden die Lehrer und ich dann schon einen Weg mit einer extra Arbeit, dass ich diesen Punkt bekomme. Um ehrlich zu sein: ich mag dieses Schulsystem hier mehr als in Deutschland. Die Lehrer sind mehr wie Freunde, nicht wie Personen, die unbedingt ihren Stoff durchbringen müssen, egal ob ein Schüler auf der Strecke bleibt. Hier versuchen die Lehrer einem Schüler so gut zu helfen wie sie können. Ich bin wirklich glücklich hier! Meine Gastfamilie ist wirklich zu meiner Familie geworden. Ich sage “Mom and Dad“ und überall wo wir hin gehen werde ich als deren Tochter vorgestellt. Wir lachen viel zusammen und haben wirklich Spaß. Ich würde meine Gastfamilie für kein Geld der Welt umtauschen wollen. Wir reden sogar darüber, dass ich in den kommenden Sommerferien wieder mindestens zwei Wochen hier verbringe, weil mich meine Gastmutter wirklich so liebt wie Ihre eigene Tochter. Ich muss zugeben, es wird wirklich schwer werden, wenn ich dann im Juni meinen Heimflug antreten muss. Ich bin mit meiner Familie im der Fall Break in Washington D.C gewesen und es war einfach klasse. Wir haben sooo viel gesehen und hatten wirklich Spaß. Der Enkelsohn von meiner Gastmutter ist mitgekommen so waren wir vier und es kam mir vor, als wären wir wirklich eine Familie. An Thanksgiving waren wir dann in Wisconsin, um die Mutter meines Gastvaters zu besuchen und es war wirklich schön. Naja, jetzt haben wir ja gerade Winterferien und Weihnachten kommt auf uns zu, was wir mit meiner Schwester und Ihrer Familie feiern werden. Ich habe diese ganze Familie wirklich ins Herz geschlossen. Ich fühle mich soo wohl hier, ich will gar nicht daran denken, dass ich in 5 Monaten wieder heim fliegen muss. Mit freundlichen Grüßen Svenja Hecht Elisabethtown, Kentucky