Erfahrungsberichte aus Orewa

Orewa College: Lisa P.

Maori

Schuluniform

Orewa

Hot pool

Hallo ihr Lieben, falls ihr euch für ein High School Year in Neuseeland interessiert, kann ich euch nur sagen: macht es! Für mich stand schon seit längerer Zeit fest, dass ich ins Ausland wollte. Anfangs standen verschiedene Länder zur Wahl, doch schnell war klar: Ich will nach Neuseeland! Die Natur, die Menschen, die Schule, es ist einfach alles auf eine ganz besondere Weise einzigartig und toll. Nachdem ich also die Entscheidung getroffen hatte, für ein halbes Jahr ans andere Ende der Welt zu ziehen, ganz alleine, ging auf einmal alles ganz schnell. Die Monate vor der Abreise waren sehr aufregend, es gab viel zu tun, Visum, erster Kontakt mit der Gastfamilie, und all die Fragen. Werde ich mit meiner Familie auskommen? Wie mache ich das am besten mit dem Geld? Wird mein Englisch gut genug sein? Am Tag der Abreise war ich auf einmal gar nicht mehr aufgeregt und habe mich nur noch gefreut. Als ich nach dem langen Flug endlich in Neuseeland aus dem Flugzeug stieg, spürte ich gleich, dass ich mich hier zuhause fühlen würde. Die Vorbereitungswoche in Auckland war super, so hat man gleich die Stadt kennengelernt, schließlich würde man dort später auch noch öfter hinfahren.
Als ich endlich zu meiner „richtigen“ Gastfamilie nach Red Beach kam, hatte ich auch den Jetlag auskuriert und mich schon etwas an die neue Umgebung gewöhnt. Am Anfang ist alles sehr spannend und neu, aber so war jeder Tag ein neues Abenteuer! Meine Gastfamilie war sehr nett und wir haben uns super verstanden. Zwei kleine Brüder zu haben war eine ganz neue Erfahrung, und endlich hatte ich einen kleinen Hund und eine Katze! Da meine Gasteltern beide viel gearbeitet haben, haben wir an den Wochenenden meist etwas gemeinsam unternommen. Dadurch dass meine Familie sehr sportbegeistert war, habe ich viel Zeit mit ihnen im Park und bei Rugbyspielen verbracht. An meinem ersten Schultag am Orewa College hat meine Gastmutter mich morgens in die Hände von Judy übergeben (sonst bin ich mit dem Bus gefahren oder gelaufen). Judy ist die Zuständige für die Internationals am Orewa College, sehr engagiert und hat immer ein offenes Ohr für alle! In den ersten Tagen war an der Schule alles sehr ungewohnt, aber nach einer Woche des Verlaufens (das Schulgelände ist riesig) hatte ich mich auch dort gut eingefunden und schon erste Freunde gemacht. Die Kiwis sind echt nett und gehen auf neue Internationals ganz offen zu. Cool fand ich, dass man die Fächer belegen konnte, die man wollte. So hatte ich neben „normalen“ Fächern wie Bio und Mathe auch Catering und Photography. Mein Lieblingsfach war allerdings Automotive Engineering, ein Fach, in dem man Sachen über Autos lernt und auch viel herumschraubt. Zwar waren in meinem Kurs außer mir und einem anderen Mädchen nur Jungs, aber gerade das hat es oft noch spaßiger gemacht. Die international students müssen am Orewa College keine Schuluniform tragen, aber da ich mich anpassen wollte und außerdem das „volle Programm“ erleben wollte, habe ich die Uniform getragen. Ich muss sagen, es war echt entspannt, morgens nicht überlegen zu müssen, was man nun anzieht! So konnte ich sogar noch länger schlafen (die Schule fängt erst um 8.40 an)!  Vor der ersten Stunde geht man in seine form class, in der Ankündigungen gemacht werden oder man einfach mit seinen „form class buddies“ zusammensitzt. Dann kommt der Unterricht, der wirklich Spaß macht! Nach der Schule haben wir viele Nachmittage mit Sushi am Strand oder shoppen in Albany oder Auckland verbracht. Generell verbringen die Kiwis so viel Zeit wie nur möglich draußen, was sich bei dem milden Klima ja auch anbietet. Egal ob Grillen, Sport oder einfach nur am Strand relaxen: sobald die Sonne scheint, rennen alle in kurzen Hosen rum, auch im Winter. In Neuseeland ist eben alles anders. Außerdem gibt es jedes Wochenende irgendwo eine Party. Die beste Party war die Guy Fawkes Party von einem Freund, der etwas außerhalb wohnt und ein riesiges Grundstück hat. Ich habe noch nie so viele Sterne auf einmal gesehen! Bei den ganzen Erlebnissen und all den neuen Dingen war die Zeit dann auch leider viel zu schnell schon wieder vorbei und meine Abreise aus Orewa stand an. Bevor es zurück ins kalte Deutschland ging, wollte ich mir mit meiner Mutter noch ein bisschen Neuseeland anschauen. Der Abschied fiel zwar schwer, aber im Nachhinein kann ich nur sagen: How lucky I am to have something that makes saying goodbye so hard. Und als ich aus dem Flugzeug einen letzten Blick auf das nächtlich beleuchtete Auckland warf, war mir klar, dass ich nicht zum letzten Mal in Neuseeland war.  

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