Erfahrungsberichte aus Auckland

Howick College: Valerie W.

OED Tramp

Paragliding

Schoolball

Skiing on Mt. Hutt Southisland

Southisland

Howick College Neuseeland Neuseeland - das Land der langen weißen Wolke. Wer träumt denn nicht davon, einmal dorthin zu reisen und den Hobbit zu treffen, Schafe zu zählen oder einmal den Haka, den Kriegstanz der Maori, zu sehen? Also für mich war der Aufenthalt in Aotearoa ein großer Traum, die beste Entscheidung, die ich je getroffen habe und eine unbezahlbare Erfahrung. ,, Man sieht sich in drei Monaten wieder!´´ war das letzte, was ich meinen Eltern noch zurief, bevor ich der Gruppe von anderen mutigen Jugendlichen, die mit mir nach Neuseeland fliegen sollten, folgte. Wir machten uns auf den Weg in eine ungewisse Zukunft voller neuer Menschen, einer anderen Sprache und atemberaubender Landschaft. Unsere erste Woche verbrachten wir in Wellington mit ein bisschen basic knowledge über die Kiwis – und damit meine ich nicht nur den Nationalvogel des Landes, sondern vor allem die Menschen dort, ihre Sprache und ihre offenherzige, freundliche Art. Dann, nachdem wir uns ein bisschen vom Jetlag erholt hatten und uns an das neue Klima, Linksfahren auf der Straße und die englische Sprache gewöhnt hatten, ging es dann in die endgültige Stadt, in der wir uns für eine High School entschieden hatten. In Auckland wartete meine Gastmutter am Flughafen auf mich und half mir mit meinem ganzen Gepäck bis zum Auto. Dann fuhren wir zu unserem Zuhause. Als wir ankamen wurde ich sehr herzlich auch von meinem Gastvater, meinen Gastgeschwistern, die 14 und 18 Jahre alt waren, und unserem Hund begrüßt. Nach meinem ersten Wochenende bei einer fast fremden Familie, die ich nur von ein paar Fotos und E-Mails kannte, ging ich das erste Mal zur Schule. Im International Office dort konnte ich meine Fächer wählen und ich bekam einen Buddy, der mir die Schule zeigte. Ich hatte einen tollen Stundenplan, meine Fächer waren Hospitality (Kochen), Maths, English, Dance, Photography und Outdoor Education (OED), was das beste Fach überhaupt war. Wir verbrachten den OED-Unterricht mit Spielen draußen, übten uns im Knoten machen und gingen einmal pro Woche klettern. Außerdem waren wir über ein Wochenende im Whaitakere Nationalpark wandern. Jeder hatte seinen riesigen Rucksack mit Isomatte, Kochausrüstung, Proviant und was man noch so für zwei Tage in der Wildnis braucht. Wir übernachteten unter den Sternen, mussten durch den Sumpf waten, über Felsen klettern und uns durch den Urwald schlagen. Es war eine unglaubliche Erfahrung und die Gruppe wuchs bei so etwas natürlich auch super eng zusammen. Während der Schulzeit ging ich mit einigen Freunden einmal pro Woche zusätzlich in die Kletterhalle, was immer riesigen Spaß machte. Außerdem nahm ich Tanzunterricht in einer Tanzschule in der Umgebung, wo ich auch Schulfreunde traf. Nach der Schule war ich manchmal mit Freunden in der Mall, shoppen, etwas essen oder im Kino. Am Wochenende fuhr ich mit Freunden oft mit der Fähre nach Auckland City oder ging mit meinem Gastvater und Bruder zum Rugbyclub, in dem die beiden aktiv waren. Mit meiner Gastmutter und Schwester verstand ich mich auch super, wir gingen manchmal zusammen shoppen und meiner Gastmutter konnte ich alle meine Sorgen anvertrauen. An einem Wochenende besuchte ich Hobbiton, wo Teile aus ,,Der Hobbit´´ gedreht wurden. An einem anderen Wochenende waren wir in bei der Ferienwohnung meiner Gastfamilie am Meer, wo wir Jet Ski fuhren und abends mit Freunden grillten. Da für ein italienisches Mädchen noch eine Gastfamilie gesucht wurde und sich keine fand, wir aber noch ein Zimmer frei hatten, bekam ich in der Mitte meines Aufenthaltes auch noch eine Gastschwester aus Genua. Das war der Moment, in dem ich bereute, in der Schule in Deutschland nicht als dritte Fremdsprache noch italienisch genommen zu haben. Mit ihr verstand ich mich super und wir unternahmen viel gemeinsam. Wir hatten außerdem einen Schulball, zu dem ich auch gehen konnte. Alle Mädchen trugen wunderschöne Kleider und sahen toll aus ( die Jungs natürlich auch). Wir tanzten alle, irgendwann sogar barfuß, da man es auf den hohen Schuhen ja nicht so lange aushält, bis zum Ende durch und hatten einen unvergesslichen Abend. Das Highlight meines Aufenthaltes war allerdings die zweiwöchige Reise über die Südinsel mit Flying Kiwi. Gleich am ersten Tag gingen wir Skifahren und hatten eine unglaubliche Aussicht von Mount Hutt. Bei der Tour lernte ich noch ein paar deutsche Mädels kennen, mit denen ich mich auch hier in Deutschland noch treffe. Wir sahen so viele schöne Landschaften, Seen und Orte. Außerdem machte ich einen Paraglide, was unglaublich viel Spaß gemacht hat. Mit dem Ende der Tour ging leider auch meine Zeit in Neuseeland zu Ende. Mit meiner Gastfamilie machte ich aus, irgendwann wieder zurückzukommen und meine italienische Gastschwester und ich wollen uns auch mal wieder hier in Europa treffen. Der Abschied fiel mir unglaublich schwer und auch jetzt, wenn ich zurückdenke, wird mein Herz kurz schwer. Aber dann erinnere ich mich an die tollen Dinge, die ich erlebt habe, zurück und bin unglaublich froh und stolz, dass ich das ganze geschafft habe. Und ich kann mit Gewissheit sagen, dass ich auf der anderen Seite der Welt eine Familie gefunden habe, die immer an mich denkt und bei der ich jederzeit willkommen bin.  

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