Erfahrungsberichte aus British Columbia

West Vancouver: Naomi Mährlein

Raus aus Berlin und ab ging es nach „Beautiful British Columbia“- Vancouver!! – Was wirklich der Wahrheit entspricht. Mein Vancouver Auslandsjahr begann am 07.August. 11 Monate lang durfte ich in West Vancouver verbringen und die Rockridge Secondary School besuchen. Voller Vorfreude, aber auch mit dem bangen Gedanken, dass ich meine Familie, meinen Freund und meine Freunde ein Jahr lang zurück lassen würde, betrat ich das Flugzeug, dass mich in ein mir völlig unbekanntes Land bringen sollte. Die lange Flugzeit ging schnell vorbei. Hundemüde, aber auch aufgeregt, kam ich am Ziel endlich an. Meine zukünftige Gastfamilie, eine Einwanderungsfamilie aus dem Iran, nahm mich freundlich auf, gleichzeitig auch ihre Verwandtschaft, die zu diesem Zeitpunkt zu Besuch war. Zunächst musste ich ein paar Tage das Zimmer mit meiner Gastschwester Parnian teilen, da noch 2 Chinesen in meinem zukünftigen Zimmer wohnten. Die Verständigung mit den Chinesen verlief teilweise holprig, weil sie Probleme mit der englischen Sprache hatten. 3 Wochen vor Schulbeginn gab es für alle international Students ein Orientierungsprogramm. Viele Nationalitäten waren vertreten, zum Beispiel Mexico, China, Japan und Deutschland. Wir haben Vancouver, Whistler und Museen rundherum besichtigt. An einigen Tagen haben wir Sport getrieben, was mir viel Spaß gemacht hat. Die Schüler aus aller Welt verstanden sich sehr gut, deshalb haben wir viel zusammen unternommen. Diese wunderschöne Zeit werde ich nie vergessen. Anfangs war es schwierig sich in das kanadische Schulsystem einzufinden. Die Lehrer und die kanadischen Schüler haben geholfen, wenn man etwas nicht gleich auf Anhieb verstand. Jeden Tag hatte man vier Blöcke Unterricht, die jeweils 1 ½ Stunden dauerten. Nach einiger Zeit hatte ich mich in das Schulsystem eingefunden und Freude daran. Sport, Communications und Wood-Working zählten zu meinen Lieblingsfächern. In Sport haben wir Volleyball, Rugby, Basketball, Field Hockey und Badminton gespielt. An einigen Tagen wurden Field Trips unternommen, beispielsweise nach Whistler um Skizufahren oder zur West Vancouver Ice Arena. Dies waren spannende Ausflüge. Die Wochenenden verbrachte ich mit meinen Freunden und meiner Gastfamilie. Überwiegend ging ich mit meinen Freunden nach Downtown, um die Stadt kennenzulernen. Wir waren shoppen, haben uns Filme im Kino angeschaut und die vielfältige Küche dieser multikulturellen Stadt ausprobiert. Fast jedes Wochenende war ich mit Freunden Skifahren. Entweder sind wir nach Grousse Mountain oder Cypress Mountain gefahren. Von beiden Skigebieten aus hatte ich einen wunderschönen Blick auf das Meer, die Berge, Downtown und sogar in der weiten Entfernung auf den Flughafen von Vancouver. Diese Sicht wird mir fehlen, wenn ich wieder in Österreich Skifahren gehe! Nach der Hälfte meiner Auslandszeit besuchten mich meine Familie und mein Freund. Die ersten paar Tage haben wir in Vancouver verbracht; später sind wir nach Whistler gefahren um Skizufahren! Weihnachten und Silvester feierte ich mit meiner Familie und meinem Freund fröhlich zusammen. Meine Freunde aus Deutschland schickten mir Briefe und Pakete. Es ist ein tolles Gefühl Freunde überall auf der Welt zu haben! Nachdem meine Familie nach Hause geflogen war, entwickelten sich zunehmend größere Schwierigkeiten mit meiner Gastfamilie. Wie ich schon erwähnt hatte, stammte meine Gastfamilie aus dem Iran. Da sie sich sehr oft mit ihrer Verwandtschaft traf und sie dann ausschließlich in ihrer Muttersprache kommunizierten, fühlte ich mich ausgeschlossen. Aus diesem Grund habe ich die Gastfamilie gewechselt. Diese Auseinandersetzung fiel mir nicht leicht, erachtete ich aber als nötig. Meine Schulfreunde haben mich in diesem Entschluss unterstützt. Auch vielen Dank für die Hilfe vor Ort durch das International Office! Im April besuchte ich eine Bekannte von meinen Eltern in Toronto! Dadurch fehlte ich ein paar Tage in der Schule, aber das war kein Problem für die Lehrer, weil ich nie in der Schule zuvor gefehlt hatte. Zusammen sind wir zu den Niagara Falls gefahren. Leider war es neblich, jedoch war ich glücklich sie zu sehen. Zu meiner großen Überraschung waren noch Eisschollen in den Niagara Falls. Die letzten 6 Monate verbrachte ich bei meiner neuen Familie und ich fühlte mich sehr viel wohler, da sie mich wie ihr eigenes Kind in ihre Familie aufgenommen haben. Wir schauten abends Filme, kochten zusammen Abendbrot. Mit meinen beiden Gastgeschwistern Anna (18) und Laura (14) verstand ich mich sehr gut. Wenn ich Probleme mit Hausaufgaben hatte, halfen sie mir. Am letzten Tag in Vancouver waren wir zusammen Essen und zum Schluss waren wir in Horseshoe Bay Eis essen. Mit gemischten Gefühlen verließ ich meine Familie. Einerseits freute ich mich auf meine Familie und meinen Freund, gleichzeitig fiel mir der Abschied von meinen neuen Verbindungen überhaupt nicht leicht. Ich bin froh, dass ich Freunde all over the world gefunden habe!! Ich kann nur jedem ein Auslandsjahr empfehlen, da man viele neue Dinge kennen lernt. Mit guten Englischkenntnissen und gewachsener Selbstständigkeit kehrte ich nach einem Jahr nach Deutschland zurück. Alle meine Freunde, Familie und Freund nahmen mich am Berliner Flughafen Tegel in Empfang und übersäten mich mit Blumen und 7 ½ kg Haribo Gummibärchen! Wenn man mich ein zweites Mal fragen würde, ob ich noch einmal ins Ausland gehen möchte, würde ich diese Frage mit JA beantworten! Vielen Dank an iSt.

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