Erfahrungsberichte aus British Columbia

North Vancouver: Laura E.

Blick auf Vancouver

Eishockeyspiel

Freundinnen

Gum-Wall

Kanadische Flagge

Nachtaufnahme

Olympische Ringe

Pumpkin

Schneelandschaft

Ich bin Laura.  Schon seit ich klein war, hatte ich den Traum vom Reisen. Ich wollte die ganze Welt sehen! Schon bevor ich alt genug war, beschloss ich, einmal einen Auslandsaufenthalt zu machen. Als ich 14 Jahre alt war bewarb ich mich bei iSt für einen Auslandsaufenthalt in Kanada. Ich wollte dort Natur und Großstadtleben verbinden. So bin ich auf North Vancouver gekommen. Im September war es endlich so weit. Endlich ging es los nach Kanada! Ich konnte es kaum erwarten! Schon vor meiner Abreise hatte ich Kontakt mit meiner Gastfamilie und auch mit dem Mädchen aus Italien, das auch als Gast in der Familie lebte. Macht euch keine Sorgen, wenn eure Gastfamilie euch nicht gleich antwortet. Kanadier sind nicht die schreibfreudigste Nation. Meine Gastmutter antwortete mir jedoch sehr oft und so schrieben wir uns bis zu meinem Abflug fast täglich!
Meine Gastfamilie bestand aus meinen Gasteltern, meiner Gastschwester und meinem Gastbruder, 21 bzw.24 Jahre alt. Sie kamen mir alle sehr nett vor und darüber freute ich mich umso mehr, denn ich hatte ziemlich Angst, nicht mit meiner Familie klar zu kommen. Falls es aber doch mal Probleme geben sollte, kann man die Familie immer wechseln.
Als ich dann in Kanada war, hat sich sofort herausgestellt, dass meine Familie tatsächlich sehr nett war. Sie gingen mit uns zum Beispiel zu einem Ice Hockey Spiel der Canucks, dem Team aus Vancouver, und im Sommer sogar mit uns nach Whistler. Zusammen mit meiner Italienischen Gastschwester Elisa ging ich, während meines 5-monatigen Aufenthalts, auf die Argyle Secondary School. Diese Entscheidung habe ich nie bereut! Vor dem ersten Schultag haben sich alle Internationals in der Schule getroffen und ihre Stundenpläne und Ähnliches bekommen. An diesem Einführungstag konnte man dann andere Internationals, die auch auf die Argyle gingen, kennenlernen. Am ersten Schultag habe ich jedoch fast niemanden gekannt und deshalb war ich froh, dass ich in der Mittagspause mit Elisa Lunch essen konnte. Da sie schon einen Monat in Vancouver war, kannte sie schon ein Paar Leute. Die Lehrer und Schüler waren alle sehr nett und hilfsbereit, so fühlte ich mich schon nach wenigen Tagen sehr wohl. Eigentlich war ich in der 10. Klasse, jedoch hatte ich auch Kurse in höheren Stufen. Ich hatte die „ganz normalen“ Fächer wie Mathe, Englisch oder Social Studies (eine Mischung aus Erdkunde, Geschichte und Politik). Diese waren gut, aber besser haben mir meine „Electives“ gefallen. Ich hatte zum Beispiel Ceramics und Art Metal. In diesen Kursen kann man töpfern bzw. selbst Schmuck aus Metall herstellen. Schule dort ist viel aufregender als in Deutschland! Auch Freunde findet man ziemlich schnell, da man 8 verschiedene Kurse mit immer anderen Schülern hat. Ich habe in dieser Zeit nicht nur kanadische Freunde gefunden, sondern auch welche unter den anderen Internationals, zum Beispiel aus Italien, Japan, China und auch aus Deutschland. Ich finde es toll, wenn man Freunde auf der ganzen Welt hat und sie vielleicht einmal besuchen kann. Da ich normalerweise nur in Mathe Hausaufgaben hatte und auch sonst nicht besonders viel lernen musste, hatte ich viel Freizeit. Ich war in keinem der „school clubs“. Nach der Schule war ich oft mit Freunden in Downtown oder in Metrotown (eine riesige Shopping mall) zum shoppen. Ich habe jedoch auch Fahrradtouren und andere Ausflüge gemacht. Der Stanley Park ist, besonders im Sommer, unbedingt einen Besuch wert. Da ich auch Sport machen wollte, hatte ich einen Ausweis fürs „gym“, also das Fitnessstudio. Dort kann man in Krafträume gehen, an Kursen teilnehmen, oder teilweise auch im „Ice Rink“ Schlittschuh fahren. Normalerweise bin ich aber in den Pool gegangen und habe dort trainiert, weil ich auch in Deutschland im Schwimmverein war.
Ab Dezember war ich dann so oft wie möglich auf Grouse Mountain, einem der drei „local mountains“. Ich liebe Ski fahren und ich liebe Grouse Mountain! Leider war es eine recht schlechte Saison und es gab erst richtig viel Schnee, als ich schon wieder in Deutschland war. Der Ausblick von Grouse ist atemberaubend – besonders bei Nacht! Auch für Nicht-Skifahrer oder -Snowboarder unbedingt sehenswert. Von dort aus sieht man Downtown, das Meer und sogar Berge, die auf Vancouver Island liegen! Wenn ihr im Sommer dorthin geht, könnt ihr euch auch die Lumberjackshow und die zwei Grizzlybären auf Grouse anschauen. Ende Dezember kam dann Weihnachten. Elisa musste kurz vor Weihnachten zurück nach Italien, aber ich war auch an Weihnachten in Kanada. Das war wirklich eine tolle Erfahrung! Geschenke gibt es dort am Morgen des 25. Dezember. Wie in amerikanischen Filmen sitzt dann die ganze Familie im Schlafanzug vor dem Weihnachtsbaum und packt „Santas“ Geschenke aus. Außerdem gibt es „Stocking“. Das ist eine Socke gefüllt mit Kleinigkeiten wie Stiften oder Schlüsselanhängern. Ich habe überraschend viel von meiner Gastfamilie geschenkt bekommen und meine Eltern und Großeltern schickten mir Unmengen von Plätzchen, die bei meinen Freunden toll ankamen. Einmal war ich auch auf einem der Trips von „First Choice International Placement“, der kanadischen Partnerorganisation von iSt mit dabei. Diese veranstalten ca. vier betreute Reisen pro Halbjahr zu anderen Orten in Kanada oder in den USA. Diese Trips dauern in der Regel 2-3 Tage. Ich war mit in Seattle. Dort hat es mir sehr gut gefallen. Shopping ist in den USA meistens günstiger als in Kanada und Seattle ist eine wirklich sehenswerte Stadt. Wir besuchten mit unseren Begleitern die Space Needle (besonders bei Nacht zu empfehlen), die Gum-Wall (eine riesige Wand voller Kaugummi!), den Pike Place Market und das Musik Museum. Es ist empfehlenswert mit jemandem, den man kennt, dort hinzugehen, da die meisten Leute mit Freunden an diesen Trips teilnehmen. Ich war zusammen mit meiner italienischen Gastschwester und einer deutschen Freundin. Normalerweise ist man mit drei anderen Leuten in einem Zimmer. Wenn man also alleine unterwegs ist, kann man so schnell neue Freunde finden. Im Winter findet auch ein „deutscher Weihnachtsmarkt“ in Downtown statt, der zwar 6$ Eintritt kostet, aber sehr schön ist. Einmal war ich mit Elisa und meiner kanadischen Gastschwester bei einem Konzert und sogar einmal bei einer Ballettaufführung von „Der Nussknacker“. Leider war ich nie bei einem Ice Hockey Spiel der Giants, aber von Freunden habe ich gehört, dass sich das lohnt. Die Zeit in Kanada verging so schnell, dass ich - schneller als ich überhaupt gucken konnte – zurück nach Deutschland musste. Ich wollte sogar verlängern, jedoch dachte ich mir, dass es dann zu schwer sei nach sieben Monaten wieder in die deutsche Schule einzusteigen. Als ich wieder in Deutschland in der Schule war, lief es jedoch überraschend gut. Ich bin sehr froh, dass ich mit iSt nach Kanada durfte, da ich unglaublich viele tolle Erfahrungen gesammelt  und natürlich auch mein Englisch verbessert habe. Ich will so bald wie möglich eine Freundin aus Düsseldorf besuchen und ich habe auch schon Pläne, meine italienische Gastschwester Elisa zu besuchen. Auch wenn ich mich freue wieder bei meiner Familie und meinen Freundinnen zu sein, denke ich dennoch sehr oft an Kanada. Und schon in diesem Sommer kehre ich in den Ferien wieder nach Vancouver zurück!  

Weitere Erfahrungsberichte aus British Columbia