Erfahrungsberichte aus British Columbia

Salt Spring Island: Kristin Becker

Mein Name ist Kristin und ich habe fünf Monate in CANADA verbracht. Ich war auf Salt Spring Island, einer kleinen Insel in der Nähe von Vancouver Island, auf der Gulf Island Secondary School. Ich muss sagen, dass es eine der besten Erfahrungen war, die ich je gemacht habe. Angefangen hat alles im Februar 2008. Meine beste Freundin kam eines Morgens in die Schule und hatte diese Prospekte dabei. Sie war total aufgeregt und erzählte, dass sie vielleicht ins Ausland fahren will. Ihrer Vorfreude steckte mich an und ich bekam Lust, ebenfalls ins Ausland zu gehen. Meine Eltern unterstützten mich total und so begann ich in der nächsten Woche wie eine Wilde im Internet zu recherchieren, bis ich dann den perfekten Ort gefunden hatte: Salt Spring Island. Die Insel hat 10.000 Einwohner und entspricht in jeder Beziehung dem Bild, was ich von Kanada im Kopf habe: Tiefes blaues Wasser und sehr viel Wald. Na ja, dann begannen die Vorbereitungen, Returnee Treffen und Besprechungen mit der Organisation. Alles hat reibungslos geklappt. Und auf einmal war der Tag da, an dem ich fliegen sollte, der 29.08.08. Ich konnte die ganze Nacht nicht schlafen und plötzlich hatte ich vor meiner eigenen Courage Angst. Was wenn das alles nicht klappte? Oder wenn ich mit meiner Familie nicht klar kam? Würde ich es überhaupt so lange ohne meine Familie aushalten? Und obwohl ich mir im Klaren darüber war, das ich auch dort einen Ansprechpartner von iSt haben würde, blieb eine gewisse Angst. Am nächsten Morgen auf dem Flughafen war ich total aufgeregt und ich verabschiedete mich tränenreich von meiner Familie. Im Flugzeug hatte ich dann keine Angst mehr, nur noch die Vorfreude auf diese Erfahrung. Der Flug war lang und echt anstrengend. Ich wollte nur noch in ein Bett. Als ich bei dem Haus meiner Gasteltern ankam wurde ich von drei (!!!!) Hunden gleichzeitig begrüßt! Meine Gasteltern hatten zum Glück Verständnis dafür, dass ich zum Umfallen müde war. Zwei Minuten später lag ich auch schon im Bett und schlief. Ich hatte mir nicht einmal mein Zimmer angesehen. Die nächsten Tage lernte ich meine Gasteltern, Stephen und Carol, besser kennen und auch meine neue „Schwester“ aus Brasilien: Bruna. Ich mochte sie alle von Anfang an. Es war toll, mit einer Gleichaltrigen zusammen zu leben, mit der man sich über alles unterhalten konnte und für die das alles genauso neu war wie für mich. Meine Gasteltern waren total fürsorglich und stellten mich allen Nachbarn vor. Der erste Tag in der Highschool war einfach toll! Ich habe so viele neue Menschen getroffen, die alle so freundlich waren! Auch die Lehrer waren, so wie eigentlich alle, die ich in den nächsten Monaten kennen lernte, echt nett. Nach und nach wurde all das zu meinem neuen Alltag. Am Wochenende traf man sich abends zu „house parties“ oder man ging an den Strand. Ich war auch oft in Viktoria und Vancouver zum Shoppen. Es gab einfach zu viele tolle Sachen zu kaufen!!! Meine Gasteltern fuhren mich zu Glück auch überall bereitwillig hin und so habe ich echt viel zu sehen bekommen. Zur Schule fuhr ich meistens mit einem gelben Schulbus, der aussieht wie in den „Simpsons“. Während der „lunch time“ gingen die meisten Schüler einfach in den Ort und kauften sich einen Kaffee und einen Muffin. Aber auch in der Cafeteria gab es echt gutes Essen. Die Zeit verging wie im Flug, und alle hatten eine echt gute Zeit. Manchmal waren wir auf von der Organisation veranstalteten Ausflügen, so zum Beispiel zum Radfahren im Stanley Park in Vancouver oder zum Skifahren auf dem Mt. Washington. Auch Weihnachten und Silvester, eine Zeit, vor der ich echt Schiss hatte, war zwar anders, aber wundervoll. Die gesamte Verwandtschaft kam zu Besuch und es gab jede Menge Geschenke, sogar die amerikanischen “socks“, die wir am Abend vorher über den Kamin hingen. Zu Silvester fuhren wir dann nach Seattle!! Es war einfach genial. Ich war vorher noch nie in den USA und so war das eine total neue Erfahrung für mich! Ich kann nur jedem empfehlen der in die Nähe von Vancouver geht, dorthin zu fahren, weil es einfach super nah und einfach zu erreichen ist. Na ja, die letzten vier Wochen vergingen dann wie im Flug. In der letzten Woche fuhren meine Gastschwester und ich noch einmal nach Vancouver um Geschenke für unsere Familien zu kaufen und um nach Whistler zu fahren, dem Hauptaustragungsort der olympischen Winterspiele 2010!!! Wir waren auch Skifahren und obwohl es in gewisser Weise den Alpen gleicht, ist doch alles viel größer und weiter entfernt. Eine echt lohnenswerte Fahrt!!! Und dann war der Tag des Abschieds da… Es war einfach schrecklich, ich wollte am liebsten noch ein paar Monate bleiben. Ich hatte jetzt eine zweite Familie und eine zweite Heimat, und obwohl ich herzlich eingeladen war, wieder zu kommen, war es schwer zu begreifen, dass ich das alles jetzt würde verlassen müssen. Ich glaube, dass ich noch nie in meinem Leben so viel geweint habe wie bei diesem Abschied. Stunden später begrüßte mich dann aber meine Familie am Flughafen und ich fragte mich verwundert, wie es sein konnte, dass ich es so lange ohne sie ausgehalten habe! Ich habe noch immer sehr viel Kontakt zu meiner Gastfamilie und in den Sommerferien bin ich wieder dort gewesen! Abschließend kann ich nur jedem empfehlen diese Möglichkeit nicht einfach so verstreichen zu lassen, da es eine der besten Erfahrungen ist, die man machen kann. Und egal wohin man fährt, sollte man die Zeit genießen und so gut ausschöpfen wie möglich, da die Zeit viel zu schnell vorbei geht!!! Macht so viel wie möglich und sucht den Kontakt zu den Menschen, da die meisten echt nett sind und man neue Freunde findet wenn man offen auf sie zu geht! Genießt eure Zeit!!!! HAVE FUN! Kristin Becker Gulf Island Seconcary School, Salt Spring Island, British Columbia August 2008 – Januar 2009

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