Erfahrungsberichte aus British Columbia

Kimberley: Dana O.

Halloween

Hundeschlitten fahren

Meine Gastfamilie und ich

Skihillhike im Sommer

Wasa lake

Ich habe mich im Sommer auf den Weg nach Kanada ins kleine Kimberley gemacht, welches in British Columbia in den Purcell Mountains liegt. Die Idee für ein Auslandsjahr kam mir sehr spontan in den Kopf, da ich in der Schule auf eine Broschüre von iSt getroffen bin, welche ich dann zuhause durchgeblättert habe. Ein paar Wochen lang habe ich dann recherchiert und überlegt, ob ich mir ein Auslandsjahr vorstellen könnte und wohin ich denn überhaupt gehen wollte, bis ich dann meine Eltern gefragt habe, die sich erst mal genau angeschaut haben was ich mir da rausgesucht hatte. Eigentlich war ich immer das schüchterne Mädchen gewesen, weshalb dieser Schritt für viele meiner Freunde überraschend kam, da ich durch das Jahr in Kanada ein Jahr wiederholen musste. Im Nachhinein muss ich aber sagen, es hat sich  100-prozentig gelohnt!! Nach dem Vorbereitungstreffen mit iSt und dem ganzen Papierkram war es dann endlich soweit und wir fuhren im  August nach Frankfurt zum Flughafen. Mit viel Aufregung, die bei meinen Eltern jedoch mindestens genauso stark war, machte ich mich auf den Weg zu meinem Gate, wo ich auf die iSt Betreuer stieß, die noch einmal kontrollierten, dass ich auch alles dabei hatte. Nach einem langen Flug war ich total kaputt und überglücklich als ich endlich in Cranbrook einem winzigen Flughafen bei Kimberley landete und ich endlich meine Gastfamilie kennen lernte. Meine Gastmutter und meine kleine Gastschwester holten mich am Flughafen ab und schlossen mich sofort glücklich in die Arme. Da ich abends gelandet war, bekam ich eine schnelle Tour durch das kleine, gemütliche Haus meiner Familie und viel dann müde ins Bett. Am nächsten Morgen wachte ich mit Nervosität vor dem ersten ganzen gemeinsamen Tag mit meiner Familie auf. Diese Verschwand jedoch recht schnell, als ich in die Küche kam und mein Gastvater Pancakes zum Frühstück machte. Meine Gastfamilie war noch recht jung. Meine Gastmutter (36 Jahre alt) war hauptsächlich zuhause und hat sich um meine Gastschwester (5 Jahre alt) gekümmert. Mein Gastvater (34 Jahre alt) war viel unterwegs, denn er arbeitete bei der Feuerwehr und als Sanitäter.  Meine Gasteltern gingen sehr gerne auf die Jagd, wodurch wir immer frisches Rehfleisch hatten, welches, wie sich herausstellte, ziemlich lecker schmeckt! Meine Gastfamilie war immer sehr nett und freundlich zu mir und hat mich sofort als Familienmitglied aufgenommen. Sie waren sehr offen und sehr fürsorglich und hatten nie ein Problem damit, wenn ich Freunde mit nach Hause zum Übernachten gebracht habe oder ich bei Freunden war. Die Schule (Selkirk Secondary School) war 10 Minuten zu Fuß von unserem Haus entfernt. Meine Mitschüler waren gleich am ersten Tag sehr offen und ich wurde auch gleich von vielen Kanadiern angesprochen.  Anschluss zu finden hatte ich mir vorher sehr viel schwerer vorgestellt. Außerdem war einer der Koordinatoren vom Programm immer vor Ort oder erreichbar, wenn mal ein Problem auftauchte. Aber auch die Lehrer hatten immer ein offenes Ohr. Ich hatte viele neue Fächer wie Foods oder Outdoor Ed, die alle sehr viel Spaß gemacht haben. Nach der Schule habe ich mich oft mit meinen kanadischen Mitschülern unten im Platzl getroffen wo wir dann Tischtennis gespielt haben, in die Kletterhalle gegangen sind, uns an die „flume“ (ein Abschnitt des Flusses an dem man im Sommer baden kann) gesetzt haben oder im Winter einfach einen Kaffee oder Kakao im Beantree getrunken haben.
Kaum hatte ich mich an mein neues Zuhause gewöhnt, kamen auch schon die ersten Feste. Thanksgiving mit einem super Truthahndinner und Halloween wurden groß gefeiert. An Halloween gab es einen Schulball und außerdem bin ich mit meinen Freunden auch durch die Straßen gezogen. Es hat keinem etwas ausgemacht, dass wir schon älter waren als die kleinen Kinder, die sonst so durch die Straßen gezogen sind und am Ende des Abends hatten wir Kopfkissenbezüge voll mit Süßigkeiten. Wir konnten die Süßigkeiten nicht alle essen. Kurz darauf kam auch schon der Winter und mit ihm der Schnee. Von Ende Oktober bis April hatten wir nicht einen Tag ohne Schnee. Bei -30 Grad zur Schule zu laufen war an manchen Tagen schon echt eine Herausforderung. Sobald der Skihill geöffnet hatte, verbrachten meine Freunde und ich die meiste Zeit beim Ski oder Snowboard fahren. Außerdem waren wir Eisfischen, Hundeschlitten fahren, Snowshoeing und Skilanglaufen. Natürlich hatten wir auch weiße Weihnachten. Ein paar Tage vorher wollten wir unseren Weihnachtsbaum aus dem Wald holen. Also sind wir alle schön in den Wald gefahren, haben uns einen Baum ausgesucht und ihn aufs Autodach gepackt. Da es jedoch so kalt draußen war und die Nadeln des Baumes alle steif gefroren waren, mussten wir zuhause leider feststellen, dass wir auf dem Weg die ganzen Nadeln des Baumes verloren hatten. Also half nichts und es musste doch noch ein Baum gekauft werden. Am Abend des 24. Dezember folgte dann ein weiteres Truthahndinner und am folgenden Morgen schmiss mich meine kleine Schwester dann vor lauter Vorfreude auf die Geschenke aus dem Bett. Im Frühjahr als der Schnee  langsam schmolz, kam dann die Campingzeit in der wir viel an Seen gefahren sind und uns ein paar Tage dem Angeln, Boot oder Kanu fahren, River Rafting oder wandern gewidmet haben. Langweilig wurde es uns nie! Und wenn wir mal einen Tag nichts vor hatten, gab es immer die Option sich mit anderen Internationals in dem Office von unseren Betreuern zu treffen und die Fußballspiele der WM zu schauen oder einfach nur draußen auf dem Feld Fußball zu spielen oder zu grillen. Das ganze Jahr ist so schnell an mir vorbei gezogen, dass ich, als der Abschied kam, total traurig war mein neu gewonnenes Zuhause schon wieder verlassen zu müssen. In diesem Jahr habe ich eine Menge gelernt und habe sehr viele schöne Erfahrungen gesammelt. Für mich hat es sich echt gelohnt, auch wenn ich nun nicht mehr in dieselbe Stufe gehe wie meine Freunde. Ich bereue meine Entscheidung kein Stück und ich freue mich schon, wenn ich in den nächsten Sommerferien meine Freunde in Kimberley besuchen kann!  

Weitere Erfahrungsberichte aus British Columbia