Erfahrungsberichte aus British Columbia

Kimberley: Ricarda Krieger

Hallo, ich bin Rici und habe die letzten 10 Monate in Kimberley, British Columbia verbracht. Kimberley gehört zum School District No 6 und ist ein kleiner bayrisch angehauchter Skiort mitten in den Rocky Mountains. Dort besuchte ich die Selkirk Secondary School gemeinsam mit etwa 400 anderen Schülerinnen und Schülern. Das Internationale Programm der Schule ist groß und es war wirklich eine coole Sache, dass mein Auslandsjahr nicht nur von Kanadischen Leuten, sondern auch von Menschen aus z.B. Korea, Japan, Mexiko, Costa Rica, Taiwan, Spanien oder der Schweiz geprägt wurde. Darüber hinaus, stand unser Koordinator uns rund um die Uhr parat, und war ein verlässlicher Ansprechpartner bei jedem kleineren oder größeren Problemchen. An der SSS werden vier Schulfächer im Halbjahr belegt, also 8 in einem Schuljahr. Sehr angetan war ich von History 12, Drama 11 und Foods 11. Der Unterricht an sich war nicht besonders anspruchsvoll. Ich musste mir nie Gedanken machen, dem Stoff nicht folgen zu können, weder inhaltlich, noch sprachlich. Die Schule beginnt in Kimberley um 8.40 h und endet um 15.10 h. So bleibt noch viel Zeit für außerschulische Aktivitäten. Neben einem Work-Out-Angebot, Sportclubs und einigen AG's wurde natürlich hauptsächlich etwas mit Freunden unternommen. Ich persönlich habe letzeres der körperlichen Betätigung stets vorgezogen und kann daher nicht aus erster Hand von Sporttriumpfen oder Niederlagen berichten. Jedoch habe ich an vielen Ausflügen des Schuldistrikts teilgenommen. Gemeinsam mit den anderen „Internationals“ und einigen Kanadiern sind wir zum Lake Louise, nach Banff, in die West Edmonton Mall (größte Mall Kanadas) und zum Zoo und der Universität von Calgary gefahren. Außerdem waren wir Hundeschlittenfahren, Golf spielen, haben unzählige BBQ's veranstaltet und uns ein echtes Rodeo-Spektakel angeschaut. Mit Freunden oder Familie sind wir auch zwischendurch mal zu Seen aufgebrochen oder uns auf den Weg in die Staaten gemacht. Da Kimberley nunmal ein kleiner Ort ist, der außer Kanada's größter Kuckusuhr und ein paar Cafés nicht sonderlich viel an Möglichkeiten der Freizeitsgestaltung zu bieten hat im Sommer, konnten wir kaum den November und damit den Schnee erwarten. Selbst eher unsportlich und im Wintersport unerfahren, habe ich es bis Anfang April geschafft eine ziemlich gute Figur sogar auf den schwarzen Pisten mit meinem Snowboard abzugeben. Ski fahren oder Snowboarden war auch eine super Gelegenheit grade nochmal den Kanadiern näher zu kommen und sich anzufreunden. Ich habe anfangs sehr nah an der Schule gewohnt, da allerdings die Chemie zwischen mir und meiner Gastfamilie nicht stimmte, habe ich mich nach einiger Zeit zu einem Wechsel entschlossen. Eine super Entscheidung, die meine Zeit in Kanada noch einmal deutlich verbessert hat. Juho und Becky, meine 28 jährigen neuen Gasteltern waren einfach super cool, locker, nett und freundlich. Ich hätte mir nicht vorstellen können, bei einer besseren Familie untergekommen zu sein. Täglich saßen wir beim Abendessen zusammen und haben unglaublich viel geredet und gelacht. Wir standen uns sehr nah und halten noch immer Kontakt. Aber wichtiger als all das, waren mir die gemeinsamen Momente mit meinen Freunden. Egal ob auf Partys, bei Movie Nights, Sleepovers, oder beim „just hanging out“, all das hat mich und meine Zeit in Kanada sehr geprägt. Ich hätte mir nie vorstellen können, wie eng dieses Erlebnis „Kanada“ uns alle zusammen schweißen würde und das ich zu mir anfangs völlig fremden Menschen so schnell ein inniges und tiefes Verhältnis aufbauen könnte, dass wirklich der Entfernung stand hält. Dem entsprechend schwer viel mir natürlich auch der Abschied meines neuen Lebens. But I mean ...we might be outta sight, but won't be outta mind! Alles in allem kann ich nur meinen Eltern, meinen Freunden in Deutschland wie Kanada, dem Internationalen Programm und iSt für diese Möglichkeit und dieses einmalige Erlebnis zu danken. Ich kann wirklich nur allen aufgeschlossenen, jungen Menschen die die Chance bekommen ins Ausland zu gehen, raten diese auch wahrzunehmen. Ich würde es jederzeit nocheinmal tun!

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