Erfahrungsberichte aus British Columbia

Kelowna: Constantin H.

Schneelandschaft 1

Schneelandschaft 2

Burger

Ich heiße Constantin  und  habe 8 Monate in Kelowna verbracht. Diese kleine Stadt ist im Okanagan Valley 400 km östlich von Vancouver, also Kanada. Ich wusste zum Beginn meiner Reise nicht genau, ob Kelowna zu mir passen würde. Über die Gastfamilie wusste ich auch nicht mehr als die Namen, da Kanadier bekanntlicher Weise alles etwas ruhiger angehen und auch das mit dem Antworten auf meine E-Mails nicht so ernst nahmen. Ich war vor Reisebeginn sehr aufgeregt gewesen und hatte kein mulmiges Gefühl als ich in Deutschland los flog. Mit Hilfe des iSt-Reisebetreuers erreichte ich gerade noch den Anschlussflug nach Kelowna. Dort traf ich dann erst einmal auf meinen Gastvater. Mit einem Tim Hortons Kaffee, den ich zu schätzen lernte, lehnte er an einer Säule in der Empfangshalle. Ich bin bis heute dankbar, dass ich dieser Familie zugeteilt wurde, denn besser hätte es nicht kommen können. Wie als wäre ich schon immer sein Sohn gewesen, begrüßte er mich, fuhr mich nach Hause und machte mir Dinner. Dort lernte ich auch meine Gastmutter, meinen Gastbruder und die beiden Gastschwestern kennen. Von Anfang an nahmen sie mich sehr gastfreundlich auf und ich fühlte mich schon nach kurzer Zeit wie ein Teil der Familie. Dann kam auch schon der erste Schultag, an dem ich unendlich viele neue Gesichter und Namen kennenlernte. Schon nach ein paar Tagen hatte ich mich auch an der Schule eingelebt und in den Kursen nette Leute getroffen. Die Schule ist natürlich einer der wichtigsten Punkte meiner Zeit in Kanada gewesen. Täglich hatte ich nur 2 Fächer und 4 Fächer in einem Halbjahr. Basketball als Fach ist eine Erfahrung für sich. Alles ist ganz anders als in Deutschland und viel aufregender. Mit dem Englisch kam ich schnell klar und ich ging gerne in die Schule. Die Lehrer sind netter als zu Hause und es gibt eine viel größere Bandbreite an Wahlmöglichkeiten. So entschied ich mich auch für das Nachmittagsangebot Outdoor Education. Ich war 1 Woche mit dem Kanu unterwegs, 1 Woche auf Vancouver Island zu Fuß und ich habe 1 Nacht in einem selbstgebauten Iglu geschlafen. Im Nachhinein ist mir klar geworden, dass ich wegen eben diesen Erfahrungen mich für das Jahr „abroad“ entschieden habe. Mit dem 1. Dezember begann die Weihnachts- und natürlich die Skizeit. Jedes Wochenende fuhr ich mit ein paar Freunden zu Big White. Dort gibt es angeblich den besten Pulverschnee Kanadas und ich kann das nur bestätigen. 2,50m als Schneebasis sagt genug. Ich genoss es und fuhr jedes Wochenende und in den Ferien jeden 2.Tag. Eishockey spielte ich nicht, obwohl ich mir das fest vorgenommen hatte. Stattdessen fand ich Gefallen an Basketball, welches ich sowohl im 1. als auch im 2. Halbjahr als Unterricht wählte. Ich hatte eine richtig gute Lehrerin und spiele immer noch hier in Deutschland. Ich war zwar eigentlich 10. Klasse, wählte aber viele Kurse in älteren Stufen, wodurch ich viele Leute kennenlernte, zu denen ich immer noch Kontakt habe. Vielleicht besuche ich sie ja nächsten Sommer mal! Aber auch nach Deutschland möchten viele Kanadier und so ein Kontakt ist sehr schön.
Die Zeit in Kanada ging allerdings viel zu schnell vorbei und bevor ich es überhaupt bemerkte, musste ich wieder zurück. Am Flughafen aß ich noch einen Donut und trank einen Kaffee und flog zurück. Da ich nur 8 Monate weg war, musste ich noch 2 weitere Monate in Deutschland in die Schule, um die mittlere Reife-Prüfung zu schreiben. Das klappte alles sehr gut und ich bin froh, dass iSt mir diese spezielle Zeitspanne ermöglicht hat. Ich bin jetzt reich an Erfahrungen, habe meine englischen Sprachkenntnisse auf einen hohen Stand gebracht und bin so dankbar, dass ich diese Zeit haben durfte. Auch einen deutschen Freund aus Hamburg habe ich bereits besucht. Dennoch freue ich mich wieder zu Hause und bei meiner Familie zu sein. An Kanada denke ich noch oft und wünsche mir manchmal wieder dort zu sein. Auch ein essbarer Burger wäre nicht verkehrt!  

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