Erfahrungsberichte aus British Columbia

Fernie: Matthias Pillep

Hey, ich bin Matthias und war von Februar bis Juli in Fernie, in British Columbia. Fernie ist ein kleiner idyllischer Skiort in den Rocky Mountains. Fernie hat nur um die 4000 Einwohner, was dazu beiträgt, dass man sich sehr schnell aufgenommen und in die „Dorfgemeinschaft“ integriert fühlt. Fernie liegt ca. eine Stunde vom nächstgelegenen Flughafen in Cranbrook entfernt. Die nächste „Großstadt“ ist Calgary, die etwa drei Stunden entfernt ist, und im Bundesstaat Alberta, östlich von British Columbia liegt. Fernie ist umgeben von Bergen, was mir auch immer wieder das Gefühl von grenzenloser Freiheit gegeben hat, an dem der ganze Lärm und die Hektik einer Großstadt einfach vorbeizieht. Im Winter war es natürlich toll mit dem vielen Schnee. Ich bin nach Fernie gegangen, um unter Anderem auch meine Snowboard-Kenntnisse zu verbessern. Als ich das erste mal Snowboarden war, war ich total überwältigt von diesen Schneemassen. Hüfthohen Tiefschnee und Faceshots beim Fahren, sowas hatte ich davor nur in Videos gesehen, und dort konnte ich selber einmal unter solchen weltklasse Bedingungen Snowboarden. Im Sommer werden die Skilifte Ende Juni wieder für die unzähligen Downhill-Begeisterten geöffnet. Da meine Gastbrüder, wie auch meine Gasteltern, im Radsport sehr aktiv waren , hatte ich auch ein paar mal die Gelegenheit, diesen adrenalin-geladenen Sport auszuprobieren. Ich hätte Golf spielen auf dem Golfplatz spielen können, aber ich habe das Fußballfeld neben unserem Haus einfach zum Golfplatz umfunktioniert, damit ich nicht mit der Golf-Tasche (die mir meine Gastfamilie zur Verfügung gestellt hatte) ans andere Ende des Ortes fahren musste. Ich habe mich beim Community-Soccer angemeldet, und hatte jede Woche 2 Spiele gegen jeweils ein anderes der insgesamt vier Teams. Von der Fernie Secondary School (FSS) selbst wurden nicht so viele Ausflüge organisiert. Die Koordinatoren aus Cranbrook haben einen Ausflug zu einem Rodeo-Event in Sparewood und einen Ausflug nach Calgary mit Besichtigung des Banff National Parks für die Austauschschüler aus Cranbrook und Fernie organisiert. Meine Koordinatorin in Fernie war rund um die Uhr für uns erreibar,und hat uns bei allen Fragen in Sachen Gastfamilie, Schule und beim planen von eigenen Ausflügen unterstützt (als ich beim Curling hingefallen bin und eine Platzwunde hatte, hat mich meine Koordinatorin sofort ins Krankenhaus gefahren, und sich um die Versicherung, und die Formulare gekümmert). Ich habe mich sehr gefreut, dass ich die Möglichkeit hatte, mit der Schwester meiner Gastmutter, die in Vancouver wohnt, dahin zu fahren. Sie war für ca. einen Monat in Fernie, um ein Familienalbum zu machen, und hat mich auf dem Heimweg mit dem Auto nach Vancouver mitgenommen. Ich habe vier Tage lang bei ihr gewohnt. Zurück bin ich nach Calgary geflogen, wo mich meine Gastmutter abgeholt hat, da sie an diesem Tag in Calgary zum Shoppen war. Es war ein sehr aufregendes Erlebnis, mit dem Auto über 1200km durch Kanada zu fahren, da die Natur so vielfältig ist. Ich bin meiner Gastfamilie sehr dankbar, dass sie mir das ermöglicht hat. Der Abschied ist mir sehr schwer gefallen und ich vermisse nicht nur meine zwei kanadischen Brüder, meine Gasteltern, meine kanadischen Freunde, sondern auch diese Lebensweise, diese Freiheit… Als ich zurückgekommen bin, hat der Rhythmus, immer gemeinsam zu essen, zur gleichen Zeit aufzustehen und sowas schon geholfen sich wieder an „zu Hause“ zu gewöhnen. Aber ich will jetzt auch viele Gewohnheiten aus meinem kanadischen „zu Hause“ weiterleben, was manchmal durchaus zu Streit führen kann, aber letztendlich beide Seiten irgendwie Recht haben. Ich habe für mich bei meinem Auslandsaufenthalt sehr viele neue Erfahrungen gesammelt, viele neue, wichtige Leute kennengelernt und ein riesiges Land gesehen, was ich bis dahin nur aus Büchern und Filmen kannte, was aber noch viel beeindruckender ist wenn man selbst dort ist.

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