Erfahrungsberichte aus Kanazawa

Kanazawa: Pia K.

Mein Name ist Pia und ich bin 18 Jahre alt. Ich habe einen 3 monatigen Schüleraustausch nach Japan gemacht und dachte, ich berichte mal von meinen Erlebnissen. Gewohnt habe ich in Kanazawa, das ist in der Ishikawa Präfektur, falls das jemandem etwas sagt. Als ich meine Zusage von iSt bekam, dass ich nach Japan gehen darf, war ich für einen Moment der glücklichste Mensch der Welt. Dann kamen die Sorgen und Zweifel: ist mein japanisch schon gut genug, um tatsächlich nach Japan zu gehen? Finde ich rechtzeitig eine Gastfamilie die mich aufnimmt? Wenn ja werde ich mich mit ihr verstehen? Werde ich Freunde finden? wie sieht es mit Heimweh aus? Ich war dem iSt-Team sehr dankbar dafür, dass sie für mich immer ansprechbar waren, falls ich Probleme oder Fragen hatte. Mit der Zeit verflogen auch die letzten Zweifel und machten einer großen Vorfreude Platz, dem Tag meines Abfluges fieberte ich heftig entgegen. Dies ist meine erste große Reise die ich alleine unternehmen würde. In Japan wurde ich am Flughafen in Tokyo von einer JFIE Mitarbeiterin abgeholt und zum Hotel gebracht, in dem das Vorbereitungswochenende stattfinden würde. Es ging sofort mit dem Programm weiter, was ich nicht so gut fand, einfach weil ich noch voll Jet-leg hatte und mit dem Zeitunterschied erst mal klar kommen musste (Es waren immerhin ganze 7 Stunden unterschied). Ansonsten war das Vorbereitungswochenende sehr informativ und interessant. 2 Tage später saß ich dann alleine in einem innerjapanischen Flug Richtung Kanazawa. Auf diesem Flug wurde ich wieder nervös. Ich würde nun zum ersten Mal meine Gastfamilie kennenlernen, bei denen ich die nächsten drei Monate leben würde. Meine Gastfamilie bestand aus meinem Gastvater, meiner Gastmutter, einer gleichaltrigen Gastschwester (Itsuki), zwei älteren Schwestern (die aber schon
selbständig waren), einem Hund (chocko) und einem Hasen (Kanin). Sie erwarteten mich schon am Flughafen und erste Schüchterne Begrüßungsformeln wurden ausgetauscht, dann hatten wir eine Stunde Autofahrt vor uns zu meinem temporären neuen Zuhause. Auf dieser Autofahrt stellten wir uns vor und unterhielten uns. Ich verstand mich mit meiner Gastfamilie auf Anhieb sehr gut und verlor dadurch meine Schüchternheit. Meine Gastfamilie konnte fast kein Englisch, so dass ich mit meinen mageren Japanisch-Kenntnissen ran musste. Ich beschloss, so viel wie möglich auf Japanisch zu reden, auch wenn ich Fehler machen würde, denn nur durch Fehler lernt man. Zu der Zeit in der ich nach Kanazawa kam waren dort gerade Sommerferien, daher hatte ich eine Woche, um mich einzuleben. In dieser Woche machte ich viele Ausflüge mit meiner Gastfamilie oder besichtigte meine zukünftige Schule. Am Samstag 1. September war der offizielle erste Schultag nach den Ferien. An diesem Tag musste ich vor der gesamten Lehrer- und Schülerschaft eine Rede auf Japanisch halten. An diesem Tag lernte ich auch zum ersten Mal den amerikanischen Austauschschüler (andere Organisation) kennen, der auch auf die Schule geht. Auch er musste eine Rede halten und wir waren beide ziemlich nervös. Nach der Rede waren wir beide wieder entlassen und durften nach Hause gehen. Am darauffolgenden Montag schrieb meine Klasse Tests, daher hatte ich schulfrei und der Dienstag wurde zu meinem ersten offiziellen Schultag. An diesem Dienstag hatten wir keinen Unterricht, da sich alle Klassen auf das Schulfest vorbereitet haben. Meine Klasse probte für drei Tänze die sie vor der ganzen Schule vortanzen würden, ich selber musste nicht mitmachten, sondern ich bekam Gelegenheit, mich mit meinem neuen Umfeld und mit den neuen Leuten vertraut zu machen. Mittwoch und Donnerstag waren dann das Schulfestival, bei dem alle Klassen oder Clubs das vorführten, was sie eingeübt hatten. Freitag fand dann das Sportfestival statt, bei dem die lustigsten Spiele gespielt wurden. Meine Klasse war super nett und hilfsbereit, ich wurde mit offenen Armen aufgenommen. Ich fand recht schnell Freunde und verstand mich auch mit allen gut. Mein Japanisch verbesserte sich von Tag zu Tag, einfach weil alles um mich herum auf Japanisch war. An dem Wochenende gingen meine Gastfamilie und ich auf einen Ausflug: In einen Stadtteil, in dem die Häuser noch im alten Stil gebaut wurden. Danach waren wir im Ohno Karakuri Museum. Benkichi Ohno war ein berühmter Tüfteler der Sachen wie z.B. Schränke mit Geheimfächern hergestellt hat, aber nicht nur Schränke sondern eigentlich alles was er hergestellt hat, hatte geheime Mechanismen und Fächer. In dem Museum konnte man dann versuchen diese versteckten Fächer zu finden und da das eine Art von Geduldspielerei ist, was mir persönlich Spaß macht, fand ich dieses Museum echt interessant. In meiner Schule bekam ich eine Art der Sonderrolle zugeschrieben: z.B. besagt eine Schulregel, dass Schmuck verboten ist, meine Ohrringe und meine Kette musste ich trotzdem nicht ablegen (auch wenn ich meinen Schmuck aus Solidarität den andern Mädels gegenüber abgelegt habe). Wenn ich etwas auf Japanisch gesagt habe, schauten mich alle überrascht an und redeten mir gut zu, dass mein Japanisch sehr gut wäre. Ich wurde fast schon für ein Genie gehalten, weil ich Deutsch, Englisch und Japanisch sprechen kann (bei uns ist es fast schon normal wenn jemand 2 Fremdsprachen spricht). Ich werde außerdem immerzu angestarrt, egal ob in der Schule oder draußen in der Stadt. Richtig skurril war es, als ich gefragt wurde ob es für mich in Ordnung wäre, wenn man ein Bild mit mir zusammen machen würde. Die ersten 3 Tage fand ich es irgendwie witzig, aber bald schon geht einem diese allgegenwärtige Aufmerksamkeit ziemlich auf die Nerven. Natürlich muss ich auch noch auf die Toiletten zusprechen kommen: denn es gibt die verschiedensten Arten von Toiletten in Japan. Meine Familie besitzt eine normale Toilette wie wir auch zuhause haben und eine Hightech Toilette, in welche ein Bidet und ein komisches Sprühding eingebaut ist. Natürlich kann man dann den Strahl einstellen wie man möchte, egal ob Temperatur des Wassers oder Strahlstärke oder ähnliches. Eine Geräuschprinzessin darf auch nicht fehlen, das ist ein Gerät, welches das Geräusch der Spülung nachahmt damit die Toiletten-Geräusche übertönt werden. eine Klobrillenheizung gibt es selbstverständlich auch noch und nicht zu vergessen: die automatische Duftversprühung damit man eine wohlriechende Toilette verlässt. Über dem Spülkasten ist ein kleines Waschbecken eingebaut, dort wäscht man sich die Hände und der Spülkasten wird direkt gefüllt (richtig wassersparend, so ein Teil). Soviel zu den Toiletten zuhause, die Toiletten in der Schule sind nochmal anders. Das sind einfach Toiletten in den Boden gelassen, so dass man sich darüber hocken muss, ich selber hab die Toiletten in der Schule aber noch nicht ausprobiert. Was vielleicht noch interessant ist, ist wie denn so ein Schultag in Japan überhaupt aussieht: ich fahr mit dem Fahrrad zur Schule (meine Gastschwester hat mir ihres für die drei Monate geliehen) und brauch damit ca. 30-40 Minuten. Jede Klasse hat ihren eigenen Fahrradabstellplatz auf dem Schulgelände. Am Eingang der Schule befinden sich kleine Schließfächer für die Schuhe, weil man mit den Straßenschuhen die Schule nicht betreten darf. Dafür hat hier jeder so komische Slipper in verschieden Farben, je nach Klassenstufe. Blau für die Ichinensei (Erstklässler, ca. 10 klasse in Deutschland) rot für die Ninensei (Zweitklässler, das bin ich, 11klasse in D) und grün für Sanensei (Drittklässler, Abschlussstufe). Die erste Unterrichtsstunde beginnt um 8:50 man muss aber schon um 8:30 da sein, weil von 8:30 bis 8:40 jeden Tag ein kleiner Test geschrieben wird, wobei der Test nicht benotet wird, sondern nur zur Kontrolle dient ob die Schüler zuhause gelernt haben oder nicht. In den 10 Minuten nach dem Test kommt der Homeroom teacher (Mrs. Kosaka meine Englischlehrerin) sammelt ihn ein und bespricht den jeweiligen Tag, falls es etwas zu besprechen gibt. Die Klasse wird dann aufgefordert aufzustehen und sich in Richtung der Schulflagge zu drehen, die gehisst wird während die Schulhymne abgespielt wird. Danach verbeugt man sich vor dem Lehrer, setzt sich wieder hin und wartet bis der Unterricht anfängt. Mein Japanisch ist noch nicht so gut, um in der Schule wirklich mitzukommen, daher hab ich nur ein paar Fächer in denen ich anwesend sein muss: English, English writing, Biologie, Sport und Flower Arrangement. Außerdem bekam ich von meinem counselor - der auch Konrektor der Schule ist - jeden morgen Nachhilfe in Japanisch. In der Zeit, in der ich nicht im Unterricht sein musste war ich entweder in der Bibliothek um zu lernen (da ich die Bücher dort noch nicht lesen konnte) oder im Computerraum, um dort Emails zu schrieben oder ähnliches. Manchmal aber bleib ich einfach bei meiner Klasse und schlief bis die Stunde rum war. Hier wird das Schlafen im Unterricht meist geduldet, wobei reden strikt verboten ist außer, der Lehrer fordert dich dazu auf. Der amerikanische Austauschschüler hatte manchmal zur gleichen Zeit wie ich frei, dann hingen wir oft zusammen ab. Er ist 15 Jahre alt und spricht sogar noch weniger japanisch als ich. Der Unterricht unterscheidet sich auch sehr von dem in Deutschland. Hier gibt es nur Frontalunterricht, dass bedeutet der Lehrer steht vor der Klasse und erklärt alles, schreibt es an die Tafel und die Schüler hören nur zu und schreiben es von der Tafel ab, mehr nicht. Manchmal bekommen die Schüler ein Arbeitsblatt ausgeteilt, welches sie bearbeiten sollen, aber gleichzeitig erklärt der Lehrer die Lösungen. mein Lieblingsfach war Sport, der Lehrer war voll witzig, der hat sich immer gefreut, wenn ich irgendwas zustande gebracht habe, als ob es in Deutschland keinen Sport geben würde. Er hat sogar mal angefangen mir die Regeln vom Volleyball zu erklären, bis ich ihm gesagt habe, dass es diese Sportart auch in Deutschland gibt, sein Gesicht war zu gut! Und wie schon gesagt vor jeder Stunde und nach jeder Stunde steht man auf und verbeugt sich vor dem Lehrer. Eine Schulstunde dauert hier 50 Minuten, die Pausen 10 Minuten. Morgens hat man 4 Stunden dann gibt es eine 30 minütige Mittagspause in der jeder sein Obento (lunch box) auspackt und im Klassenzimmer in Gruppen zusammen sitzt und isst. Ich habe natürlich immer mit meinen Freunden gegessen. Nach der Mittagspause haben wir noch 2 Unterrichtsstunden, an manchen Tagen sogar 3. Wenn die rum sind wird geputzt, meine klasse war für die Treppen vor unserem Klassenzimmer und natürlich für das Klassenzimmer an sich verantwortlich. Ich wurde dabei ausgenommen aber ich habe dann oft die Tafel gewischt, damit ich nicht rumsteh und gar nichts tu. Danach fangen dann die Clubs an, ich hab einmal pro Woche beim Fußballclub mitgemacht, an den anderen Tagen bin ich dann mit ein paar Freunden irgendwo hin gegangen um zu chillen. Unser Lieblingsplatz zum chillen war in einem großen Einkaufszentrum, indem es verschiedenes Essen gab wie Ramen, Crêpe oder McDonalds. Wir aßen meist Crêpe das war soooo lecker. In dem Einkaufszentrum gab es noch Purikura-Automaten. Das sind so Fotoautomaten mit verschiedenen Sachen zum Einstellen: z.B. Augengröße, Beinlänge, Haut-von-pickel-frei-mach-ding. Nachdem die Bilder gemacht wurden hat man noch Zeit sich den Hintergrund auszusuchen oder etwas auf die Bilder drauf zuschreiben oder ähnliches. Das hat echt Spaß gemacht, weil das Fotoprogramm einen manchmal verzerrt hat, wenn man im falschen Winkel zur Kamera stand und dabei die seltsamsten Bilder raus kommen. Es gab dort auch Spielautomaten bei denen man sein Glück versuchen konnte, was ich allerdings nicht gemacht hab, weil ich mein Geld lieber für andere Sachen ausgegeben habe. Eine Sache ist noch wichtig, wenn man über Schule in Japan redet: die Schuluniform. Es gibt sie in allen möglichen Farben und Formen und ich hatte das unglaubliche Glück meine Schuluniform behalten zu dürfen. Eines meiner vielen Highlights in Japan, war die Hochzeit einer Arbeitskollegin meiner Gastmutter, zu der ich auch eingeladen wurde. Und ich muss sagen, Japanische Hochzeiten sind doch ein bisschen anders als die Deutschen. In Japan werden die Hochzeiten nicht in der Kirche gefeiert. Es gibt sogar einen eigenen Arbeitszweig extra für Hochzeiten: Firmen oder Institutionen, die sich extra auf Hochzeiten spezialisiert haben, bei denen man Heiraten kann. Dort wird alles organisiert. Die Gäste schreiben erst mal eine Glückwunschkarte natürlich mit Name und Adresse, damit das Paar weiß, an wen sie ihre Dankesschreiben schicken müssen. Wir saßen in der Lobby und ließen uns von den Mitarbeitern Getränke anbieten. Meine Gastmutter tat mir ein bisschen leid, sie hatte einen Kimono an (sie sah echt bezaubernd aus!!) aber wenn man einen Kimono anhat, kann man sich nicht wirklich bequem hinsetzen. Sie konnte sich nirgends anlehnen oder so, sie musste also immer kerzengrade sitzen. Nach einer Weile durften wir hoch in den 2 Stock, wo dann ein kirchenähnlicher Raum war, in dem die Hochzeit stattfand. Da es keinen Pfarrer gab, braucht es irgendjemand der die Hochzeit anleitet, dass heißt eine Mitarbeiterin von dem "Destino" (so hieß die Institution) hat alles angeleitet und mit alles meine ich wirklich alles. Es gab drei Brautjungfern und ihre 3 männlichen Gegenparts (ich weiß nicht wie man das nennt..)und die haben alle kurze Reden gehalten woher sie die Braut oder den Bräutigam kennen. Das Paar hat natürlich auch Reden gehalten, und es gab sehr viele Verbeugungen. Dann hat das Paar den Fetzten Papier unterschrieben, der sie zu Mann und Frau macht und die Ringe wurden ausgetauscht. Danach sind alle auf die Terrasse gegangen und jeder hat jeweils eine Hand voll Rosenblüten bekommen, die wir auf das Paar werfen sollten wenn sie vorbeilaufen. Dort wurde dann auch ein Hochzeitsbild gemacht und natürlich gibt es auch ein Hochzeitsvideo, was bedeutet, dass ich jetzt auf einem Hochzeitsbild und auf einem Hochzeitsvideo von Leuten bin, die ich nicht wirklich kenne und die mich nicht kennen. Irgendwie eine lustige Vorstellung, wenn das Paar das Jahre später mal anschaut und sich fragt wer dieses ausländische Mädchen ist. Zurück in der Lobby wurden uns Cocktails angeboten (ooh die waren lecker). Die Hochzeit hat am späten Morgen stattgefunden und es gab dort dann Mittagessen, aber meine Gastschwester und ich sind dann nach Hause gegangen und haben zuhause gegessen, einfach weil wir ja nicht wirklich zu dem Bekanntenkreis des Paars gehört haben, aber meine Gastmutter war sehr begeistert von dem Mittagessen, das es dort gab und von der Afterparty. Was genau da noch passiert ist, weiß ich allerdings nicht. Ein weiteres Highlight war der Ausflug den ich mit meiner Klasse und der gesamten Stufe gemacht habe. Wir waren bei einem Berg und haben dort Programm gehabt. Ich muss sagen, japanische Ausflüge sind echt witzig: erst wird man in der Klasse in verschiedene Gruppen eingeteilt, dann werden die Gruppen der verschiedenen Klassen in größere verschiedene Gruppen eingeteilt, ich weiß des kling sehr kompliziert und ich hatte keinen Plan wo ich hingehört habe, deswegen bin ich einfach bei meinen Freunden geblieben. Es gab also 3 ganz große Gruppen, und jede Gruppe hat etwas anderes gemacht und später wurde rotiert, es gab natürlich Wertungen und Punkte, damit es am Ende einen Sieger gibt, jedoch bekommt die Siegergruppe nichts, daher ist es allen egal welchen Platz sie belegen. Der Spaß stand im Vordergrund. Unsere Gruppe hat auf einer großen Wiese ein komisches Wettrennen veranstaltet, das die Lehrer vorbereitet haben. Das Rennen wird zu 6. gelaufen, jedoch werden die Beine zusammengebunden, ich weiß nicht ob ich es richtig erklären kann deswegen versuch ich es mal so: die Person ganz rechts hat ihr linkes Bein an das rechte Bein der linken Nachbarin zu binden und immer so weiter. Bis die Person ganz links ihr rechtes Bei an das linke Bein der rechten Nachbarin gebunden hat. Also die, die in der Mitte waren haben beide Beine an ihre Nachbarinnen gebunden und wie gesagt es waren jeweils 6 Personen. Wenn man es mal raus hatte, wie es klappt ist es echt witzig. Nach den Rennen hatten wir ein so genanntes "Orientering": wir haben von den Lehrern eine Karte in die Hand gedrückt bekommen und sollten irgendwelche Posten finden, ich hab die Regeln nicht verstanden, also bin ich mal wieder einfach nur mitgelaufen. Nach 40 Minuten oder so sind wir zu den Lehrern zurückgegangen und als nächstes stand Seilspringen auf dem Programm. Jede Klassenkleingruppe durfte erst ein paarmal üben und das hat bei unserer Gruppe echt gut geklappt, aber genau dann wenn es gezählt hat, haben wir nicht mal einen gescheiten Sprung hinbekommen. Danach hatten wir Freizeit, um unser mitgebrachtes Bento zu essen. Meine Klassenmädels haben alle zusammen gegessen, wir saßen also in einem großen Kreis, und wie bei jedem guten Ausflug hat jeder irgendwelche Snacks wie Schokolade oder so dabei und es war echt witzig, wir haben alles rumgehen lassen und jeder konnte sich das nehmen was er wollte, so haben wir alles miteinander geteilt. Wenn es etwas gab, wovon nicht jeder etwas haben kann, haben alle die japanische Variante von "Schere, Stein, Papier" drum gemacht, wer ein Stück bekommt. Es war einfach herrlich!! Nach dem Essen, wurde der Sieger gekürt und jeder hat eine Mülltüte in die Hand gedrückt bekommen und sollte nach Müll suchen, so dass kein Müll mehr herumliegt, wenn wir wieder Heim fahren. Wir waren recht früh wieder bei der Schule, von mir aus hätte der Ausflug viel länger gehen können, aber nach dem Ausflug fanden in der Schule trotzdem noch die ganzen Clubs statt. Meine Gastfamilie war sehr bemüht, mir meinen Aufenthalt in Japan so angenehm wie möglich zu machen, aus diesem Grund hatte ich kein einziges Mal Heimweh! Sie machten viele Ausflüge mit mir, um mir das Land, die Kultur und die Leute zu zeigen und dafür bin ich ihnen sehr dankbar. Wir haben sogar einen Ausflug ins DisneyLand/Sea gemacht und sind dafür 8 Stunden mit dem Auto nach Tokyo gefahren. Auch jetzt wo ich wieder in Deutschland bin, habe ich noch viel Kontakt zu meinen Freunden und zu meiner Gastfamilie. Ich gehe sie sogar nach dem Abi im Sommer für 4 Wochen besuchen, die Flugtickets habe ich schon gebucht. Was ich damit sagen möchte ist: solch ein Schüleraustausch ist eine unglaubliche Erfahrung, die man machen kann/sollte. Ich zumindest hab so unglaublich tolle Leute kennengelernt, die ich um nichts in der Welt missen möchte.