Erfahrungsberichte aus Trowbridge

Trowbridge: Yara Müller

Erst mal muss ich sagen, es war echt die beste Entscheidung die ich je getroffen habe! England ist einfach WOW und die Zeit geht viel zu schnell vorbei. Ich bin seit September hier und denke mir jetzt schon: Es ist nicht mehr lange und du musst leider schon bald wieder nach Hause (lasst das bloß nicht eure Eltern in Deutschland hören). Am 2. September war es für mich soweit: Mein eigenes großes Abenteuer begann. Dazu muss ich sagen, dass ich eigentlich in den Tagen vorher überhaupt nicht aufgeregt aber natürlich ziemlich im Stress war, weil ich auf die letzten Tage noch meinen Koffer packen musste. In Frankfurt am Flughafen angekommen – und unter der tränenreichen Verabschiedung von meiner Familie und meiner besten Freundin – bekam auch ich dann erstmals ein mulmiges Gefühl und fragte mich, ob das jetzt wirklich das Richtige ist. Ich muss dazu sagen, dass ich schon Jahre vorher von einem Austauschjahr geträumt hatte und dann letztendlich zu iSt zum Vorstellungsgespräch ging. Danach vergaß ich erst mal meine Pläne mit England, doch die Realität holte mich in meinen Sommerferien ein, als ich einen dicken Brief bekam, in der man mir meine Host Family vorstellte. Ich war dann in den Ferien einfach zu faul, meine Englischkenntnisse noch zu verbessern und dachte langsam, das könnte ein Fehler gewesen sein. Aber keine Panik: Man meistert es auch ohne Büffeln in den Sommerferien. In London Heathrow angekommen, war ich erst mal super glücklich meine Gasteltern Bev (43) und Rob (41) zu sehen und wir fielen uns direkt in die Arme. In meinem neuen Zuhause angekommen, lernte ich dann meine Gastbrüder Will (16) und Alex (14) kennen. Die beiden sind einfach nur klasse und ich muss sagen, ich hab echt super viel Spaß und immer was zu lachen mit ihnen. Sie sind mir schon ans Herz gewachsen und ich muss sagen Brüder zu haben ist echt super. Zuhause habe ich nämlich eine kleine Schwester, also tut mir die Abwechslung mal ganz gut. Die ersten Tage in der Schule waren etwas hart, weil ich mir anfangs etwas alleine vorkam, aber meine Brüder standen mir immer zur Seite, damit ich mich nicht so verloren fühlte. Die Lehrer nahmen mich alle sofort super lieb auf und standen mir mit Rat und Tat zur Seite wenn ich mal Hilfe brauchte. Vielleicht denken sich manche, dass man anfangs nichts versteht in der Schule. Aber ich muss sagen, ich fand es recht einfach, dem Unterricht zu folgen. Aber natürlich stand mir mein kleiner Übersetzer immer bei. Die erste Woche verging und mein ganzer Jahrgang wusste Bescheid: Wir haben für sieben Monate eine Deutsche bei uns. Das war für mich eine große Hilfe und so fand ich auch schnell Freunde. Klar bekommt man die ersten Wochen immer Pardon? oder Don‘t worry! zu hören aber das legt sich auch schnell mit der Zeit. Die ersten Wochen waren aber auch deshalb nicht allzu hart, weil meine Nachbarn hier auch zwei Austauschschülerinnen bei sich aufgenommen haben. Pricilla (16) kommt aus Marokko und Katharina (16) aus Deutschland. Ich muss sagen, das ist echt nicht schlecht. Man tauscht untereinander Erfahrungen und Ängste aus und hat viel Spaß zusammen. Die Schule ist hier einfach viel besser als in Deutschland. Das habt ihr sicher schon in mehreren Berichten gelesen. Es geht hier alles etwas langsamer vor sich, so dass man jedes Thema wirklich so lange durchnimmt, bis es jeder gecheckt hat. Auch stehen einem tausende von Internetseiten beim Lernen zur Verfügung, was ich von Deutschland her nicht kannte. Meine Familie ist echt die beste, die ich mir vorstellen kann. Wir unternehmen viel und meine Mum ist echt froh, dass sie weibliche Unterstützung bekommen hat bei all den Männern. Kann man auch verstehen denke ich. *grins* Vom ersten Tag an wurde ich direkt im ganzen Familien- und Freundeskreis bekannt gemacht. Alle sind hier super gastfreundlich und man fühlt sich einfach nur wohl. Die Wochenenden sind eigentlich auch immer ausgeplant. Meistens steht Kino oder Shopping auf dem Plan oder wir besuchen mit meiner Family Freunde in anderen Teilen Englands. So lernt man das Land schnell von vielen Seiten kennen. Die gängigen Vorurteile über England treffen übrigens auch nicht zu! Jeder glaubt zu wissen, wie schlecht die englische Küche ist!! Alles Lüge!! Ihr solltet sie erst mal testen und dann euch eine Meinung bilden. Na gut, das mit dem nassen und kalten Wetter stimmt dann doch meistens. Und das Englische Pfund ist echt verdammt teuer und es ist unfassbar, wie viel Geld ich hier schon verprasst habe... naja einiges ging dann wohl doch fürs Einkaufen drauf… Mein Englisch wird von Woche zu Woche besser und es ist echt schön, von Leuten, die vorher "pardon" oder "say it again, please" gesagt haben, zu hören: Dein Englisch ist sehr gut geworden! Und habt auch keine Angst vor Schulnoten. Ich habe hier auch schon mein A* geschrieben und Top C in einem englischen Essay über ein Buch, worauf ich schon deshalb sehr stolz war, weil ein großer Teil meiner Klasse nur ein D bekam. Und das kann ich als jemand sagen, dessen Englisch vorher eher mittelprächtig bis schlecht war. Also ich kann jedem, der die Möglichkeit hat, einen Austausch zu machen, nur empfehlen, seine Chance zu nutzen. Man genießt auch seine Freiheit und wird ein riesen Stück erwachsener und selbstständiger, weil man ja hier alles ohne Mami und Papi machen muss. Ein fettes Lob auch an iSt: Für mich wart und seid ihr einfach die beste Wahl, um einen Austausch zu verwirklichen. Liebe Grüße aus England Yara Müller Trowbridge