Erfahrungsberichte aus Torquay

Torquay: Anna Z.

Hafen von Torquay I

Hafen von Torquay II

Hafen von Torquay III

Typisch englische Häuser

Hallöchen, mein Name ist Anna und ich habe die letzten fünf Monate im schönen Devon in England verbracht.
Natürlich war ich schon lange vor meiner Abreise aufgeregt und hab meine Tage damit verbracht, mir auszumalen, wie die Zeit in England wohl werden würde, wie meine Gastfamilie sein würde und auch, wie ich im Nachhinein auf diese Zeit zurückblicken würde. Als dann zirka fünf Wochen vor meiner Abreise endlich das Kuvert mit den Informationen über meine Gasteltern kam, war die Vorfreude dann noch viel größer. Meine Gastfamilie war ein älteres Ehepaar, also eigentlich schon fast Gastgroßeltern. Zugegeben hatte ich anfangs ein wenig Zweifel, ob mir da nicht langweilig würde, aber sobald ich Kontakt mit den beiden aufgenommen hatte, war all die Skepsis weg, da sie einfach nur total lieb waren! Ich habe ihnen auch eine Postkarte aus dem Urlaub geschickt, für die sie sich ganz herzlich bedankt haben. Allgemein beschreibt das Wort "herzlich" die beiden sehr gut. Meine Gasteltern hatten drei Kinder, von denen eines in Amerika, eines in Portugal und die jüngste Tochter in London lebte. Alle drei kamen zu Besuch und waren wirklich nett. Die Tochter aus London kam sehr oft und hat mir auch immer wieder Ratschläge gegeben, "Insidertipps" sozusagen. Obwohl ich anfangs natürlich viel Heimweh hatte, hab ich mich in ihrem Haus immer sehr willkommen gefühlt und am Ende war der Abschied dann auch sehr schwer…
Ich lebte also in Torquay, einer mittelgroßen Stadt im Südwesten Devons. Die Stadt ist im Großen und Ganzen recht nett. Es gibt ein schönes Stadtzentrum und auch am Pier ist es echt schön (wenn auch kalt…). Abgesehen davon sind einige andere Städte in unmittelbarer Nähe, z.B. Exeter, die man mit dem Zug, wenn nicht sogar mit dem Bus erreichen kann. In dieser Gegend ist es recht hügelig, das Radfahren hab ich also schon nach kurzer Zeit aufgegeben.
Ich hatte zwar einen ziemlich langen Schulweg, was aber nicht so schlimm war, da mich meistens die Familie einer Freundin mitgenommen hat. Im Vergleich zu Österreich ist es in der Schule übrigens echt entspannt. Ich war in Year 12, also in der Oberstufe, was bedeutet, dass man keine Schuluniform anziehen muss und sich die Fächer aussuchen kann. Ich hatte English Literature, Maths, Film Studies und History, wobei ich alles relativ interessant gefunden habe (außer History, das war weniger spannend…)! Anfangs war es ein bisschen verwirrend, da ich in jedem Fach zwei verschiedene Lehrer hatte (in Maths sogar drei!!!) und ich musste des Öfteren den Weg zu den Räumen der Lehrer suchen. Grundsätzlich waren aber alle Lehrer sehr nett und es entstand relativ schnell ein doch ziemlich persönliches Verhältnis zu ihnen. Da die richtigen Examen erst im Sommer sind, hatte ich auch nicht so viel zu tun wie daheim, wo wir ja laufend Tests und Schularbeiten haben. Nur im Jänner gab’s die Mock-Exams (oder Pre-Public-Exams), die quasi als Test-Examen gesehen werden und darum auch nicht in die Note mit einbezogen werden. Abgesehen davon musste ich in zwei Fächern die sogenannte "coursework" schreiben, eine längere Arbeit, für die man zirka zwei Monate Zeit hat.
Durch die vielen verschiedenen Kurse, in denen ja immer andere Schüler sind,  macht man viele neue Bekanntschaften, so hat man zumindest jemanden, mit dem man die Pausen verbringen kann.
Bis man richtige Freunde gefunden hat, dauert das zwar ein bisschen. Solange man aber selbst offen für Neues bleibt, findet sich da schnell jemand, und früher als man denkt, trifft man sich schon mit den neuen Freunden in der Stadt oder fährt nach Exeter um Einzukaufen. Meine erste Freundin war eine Deutsche, wir haben aber nie Deutsch miteinander geredet und darum haben wir zu zweit schon nach kurzer Zeit andere, englische Leute kennengelernt.
Zu Weihnachten bin ich dann heimgeflogen, was eigentlich nicht geplant war. Das war aber von keiner Organisation, weder iSt noch WHG ein Problem.  Daheim wurde ich dann sehr herzlich in Empfang genommen, von meiner Familie als auch von meinen Freunden. Bezüglich der "alten" Freunde ist es schwierig, ein Mittelmaß zu finden. W00ie viel Kontakt ist notwendig, um sich danach dann nicht wie eine Fremde zu fühlen? Ich kann euch da aber nur beruhigen, denn ich hatte kaum Kontakt zu meinen Freunden, vor allem in den ersten zwei Monaten, und als wir dann gemeinsam Silvester gefeiert haben, war’s so, als wäre ich nie weggewesen. Und auch in der Schule geht das echt gut. Meine Lehrer waren zwar alle neugierig, aber das war auch schon das Einzige, das an meine Abwesenheit erinnert hat.
Jetzt bleibt nur noch die Frage, wie alles begonnen hat: Im Winter hab ich mich dazu entschieden, ins Ausland zu gehen.  Nach einigen Überlegungen ob nach England, Frankreich oder doch Italien hab ich mich dann bei iSt für ein Auslandssemester in England angemeldet. Schon bald kam die Antwort und ich hatte per Skype ein Bewerbungsgespräch, da es zu der Zeit kein Büro in Österreich gab. Nach wenigen Wochen kam die Aufnahmebestätigung und auf einmal war die Sache ernst! Bis vor meinem Abflug hab ich regelmäßig Briefe mit Informationen bekommen. Zum Vorbereitungstreffen konnte ich nicht kommen, da das zu weit weg gewesen wäre.
Ich kann ein Auslandssemester oder -jahr jedem ans Herzen legen, da es einen in vielerlei Hinsicht weiter bringt: sei es, dass man sich selbst besser kennenlernt, dass man neue Freunde findet, lernt, wie man mit Geld umgeht, selbstbewusster wird und natürlich die Englischkenntnisse immens verbessert! Und nur, wenn man ein bisschen schüchtern ist, heißt das nicht, dass man ein Auslandssemester nicht schafft. Man muss es sich nur zutrauen, das ist vielleicht das erste, was man lernt.  

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