Erfahrungsberichte aus Exeter

Exeter: Tabea B.

Die Entscheidung ein Auslandsjahr zu machen traf ich schon über ein Jahr bevor es losging, doch meine Eltern wollten erst warten bis ich 16 war. Doch dann ging alles sehr schnell und eh ich mich versah, saß ich schon im Flugzeug nach England! Der Abschied fiel natürlich sehr schwer und es wurden genug Tränen vergossen. Doch als ich dann mit allen anderen Austauschschülern zusammen im Bus nach Exeter saß, war jede Traurigkeit vergessen und alles war total aufregend. Da wir uns alle in der selben Situation befanden, war es sehr einfach Freundschaft zu schließen und ich habe bis heute mit fast jedem noch Kontakt. Als wir dann endlich Exeter erreicht hatten, kam der merkwürdige Moment in dem man zum ersten Mal seine Gastfamilie traf. Als erstes hatte ich Angst, dass ich sie nicht erkennen würde, aber irgendwie hat sich das alles von ganz alleine ergeben und meine Gastmutter Jane und ich haben und von Anfang an super gut verstanden. Und dann begannen meine wunderbaren sieben Monate in England. Ich habe viele neue Freundschaften geschlossen und sehr viel über England, aber auch über mich selbst, gelernt. Alle paar Wochen haben wir einen Ausflug gemacht, zum Beispiel nach London und ans Meer, und ich habe mich mehrmals die Woche mit meinen englischen, sowie deutschen Freunden getroffen. Sich an das neue Leben zu gewöhnen ging relativ schnell, viel schneller als ich erwartet hatte. Nach nur zwei Wochen kam es mir so vor, als ob ich schon immer dort gelebt hätte. Natürlich hatte ich auch mal ein Tief und bekam Heimweh, vor allem bevor und nachdem ich zu Weihnachten zu Hause war. Aber wenn man sich genug ablenkt, am besten durch Sport, shoppen und Freunde treffen, vergeht das auch ganz schnell. Im Gegensatz zu dem was die meisten Organisationen raten, finde ich es besser, genug Kontakt zu seinen Freunden und Familie zu haben, was mit Skype sehr gut möglich ist, vor Allem da die Zeitverschiebung nicht zu groß ist. Dadurch weiß man immer was im Freundes- und Familienkreis passiert und es fällt einem nachher dann auch leichter, sich wieder zu Hause einzuleben. Auch sollte man seine Erwartungen nicht zu hoch setzen und im realistischen Rahmen halten. Zum Beispiel sollte man nicht erwarten, jeden Tag ein Abenteuer zu erleben, denn das wird einfach nicht passieren, schließlich wohnt man in dem Land und besucht es nicht nur zum Urlaub. Außerdem ist der Lebensstandard in den meisten englischen Gastfamilien relativ gering im Vergleich zu dem was man zu Hause gewohnt ist, aber das ist eigentlich kein Problem. Man sollte sich auf jeden Fall genug warme Kleidung mitnehmen, da viele englische Familien nicht so gut heizen wie wir. Doch wenn einem wirklich zu kalt wird, kann man seine Gasteltern natürlich auch fragen, die Heizung anzuschalten. Wenn es ein Problem mit irgendetwas gibt, sei es die Gastfamilie oder die Schule, sollte man es definitiv ansprechen, denn es gibt immer eine Lösung. Diese mag am Anfang zwar nicht so toll erscheinen, am Ende geht es einem dann aber meistens doch besser. Auch ist das englische Essen auf keinen Fall so schlimm wie das Klischee, das Meiste, wie zum Beispiel Jacket Potatoes und Flapjacks, schmeckt sogar richtig gut. Für einige Zeit ins Ausland zu gehen war definitiv eine gute Entscheidung. Insgesamt denke ich, dass ich unabhängiger und selbstbewusster geworden bin. Ohne seine vertraute Umgebung um sich herum merkt man plötzlich zu was man doch alles in der Lage ist und findet auch heraus, wo seine Grenzen liegen. Ich habe jetzt zum Beispiel kein Problem mehr damit, alleine in eine fremde Stadt zu gehen und dort mit dem Bus zu reisen, denn ich weiß, ich werde letztendlich immer an mein Ziel gelangen. Außerdem hat sich für mich herausgestellt, was mir zu Hause wirklich am Herzen liegt und was ich nicht wirklich brauche. Die Beziehung zu meinen besten Freunden hat sich sogar verbessert, da wir durch den Abstand voneinander erst festgestellt haben, wie sehr wir einander wirklich brauchen. Mein Englisch hat sich natürlich auch verbessert, aber davon bin ich ausgegangen. Trotzdem ist es schön zu wissen, dass man jederzeit in ein englisches Gespräch einsteigen könnte, ohne vorher lange über Vokabeln rumzurätseln. Für mich war es auch eine gute Entscheidung nur für sieben Monate zu bleiben, nicht für zehn, denn ich habe mein Zuhause und meine Freunde schon sehr stark vermisst und zehn Monate wären für mich, und für viele andere auch, auf jeden Fall zu lang gewesen. Ich rate also jedem der vorhat ein Auslandsjahr zu machen, sich genau zu überlegen ob man das wirklich, und ich meine wirklich, will, denn man wird mit vielen schwierigen Situationen konfrontiert, ob man dafür geeignet und ob gerade der richtige Zeitpunkt ist, oder ob man es vielleicht doch lieber etwas später machen sollte. Und jedem, der sich nochmal vergewissert und sich dann dafür entschieden hat, wünsche ich ganz viel Spaß und eine wundervolle Zeit! XXX, Tabea, 17 Jahre Exeter, Devonshire

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