Erfahrungsberichte aus Exeter

Exeter: Anja F.

Hallo! Mein Name ist Anja, ich bin 15 Jahre alt und habe mich letztes Jahr nach den Sommerferien erst kurzfristig entschieden, überhaupt ins Ausland zu gehen. Da war die Frage natürlich groß: Wohin und wie lange? 1.) Warum England??? Für mich stand von vornherein fest, dass ich nicht länger als drei Monate oder höchstens ein halbes Jahr weggehen möchte. Deshalb habe ich nach etwas gesucht, das nicht so weit weg liegt. Zwar wäre ich auch liebend gern nach Australien oder Neuseeland gegangen, aber für so kurze Zeit lohnt sich der lange Flug nicht. Außerdem wollte ich etwas ganz Neues erleben und da ich noch nie in England war, wurde die Auswahl an Ländern immer kleiner. Letztendlich habe ich mich dann für einen Term nach England entschieden, da Großbritannien auch das Mutterland der englischen Sprache ist. Vor allem habe ich mich auf das klassische und typische englische Leben gefreut, das man mit Sicherheit nirgendwo anders erleben kann. Die Aufregung wächst natürlich von Tag zu Tag bis zum Abflug, aber man sollte sich nicht verrückt machen. Ich persönlich habe vorher ein Buch auf Englisch gelesen – so lernst du manche Vokabeln im Zusammenhang kennen und kannst sie dir viel besser merken als kurz vorher noch irgendeinen Kurs zu besuchen. Um nicht ganz unvorbereitet zu sein, ist es auch auf jeden Fall sinnvoll sich ein wenig mit dem Land und der Kultur zu beschäftigen. Nicht alle Regeln stimmen mit denen in Deutschland überein. Informiere dich am besten nur so viel, wie du meinst, dass du dich wohl fühlst. 2.) Die Schule Meine Schule nennt sich St. Luke´s Sciene and Sports College und liegt ca. 15 min. Fußweg von meinem Haus entfernt. Sie ist nur für die Schüler und nur über eine Brücke erreichbar, die außerdem nur während der Schulzeit begehbar ist.
Wie in allen englischen Schulen, wird auch an dieser eine Schuluniform getragen. Hier ein kleiner Eindruck: Mein Stundenplan sieht folgendermaßen aus:
TimeMondayTuesdayWednesdayThursdayFriday
8:45 - 9:05Tutor GroupTutor GroupTutor GroupTutor GroupTutor Group
9:05 - 10:05PEITDanceMathsMaths
10:05 - 11:05ChemistryEnglishArtEnglishReligion
11:05 - 11:25BREAKBREAKBREAKBREAKBREAK
11:25 - 12:25ArtMathsFrenchBiologyFrench
12:25 - 13:25ArtBiologyPhysicsBiologyFrench
13:25 - 14:10LUNCHLUNCHLUNCHLUNCHLUNCH
14:10 - 15:10EnglishChemistryPhysicsGamesDance
Jede zweite Woche habe ich einen weiteren Stundenplan, der die gleichen Fächer in einer anderen Reihenfolge erhält. Die sogenannten A und B Wochen. Zuerst war ich in Year 9, so wie hier in Deutschland auch, bin dann aber nach zwei Wochen eine Klasse höher gestiegen, da es wirklich viel zu einfach war. Ich muss sagen, dass es eine Stufe höher zwar nicht viel anspruchsvoller ist, dafür aber viel mehr Spaß macht. Da es in Year 10 keine Klassen, sondern Kurse gibt, konnte ich aus vier verschieden Rubriken wählen und habe deshalb kein Erdkunde/Geschichte/Musik/Politik, da ich Physik/Biologie/Chemie gewählt habe. Außerdem habe ich Dance gewählt, das wirklich sehr viel Spaß macht und auch mein außergewöhnlichstes Fach darstellt. Neben meinen gewählten Fächern habe ich natürlich auch die Standard-Fächer wie Mathematik, Englisch oder Sport. Der Unterschied zwischen Games und P.E. besteht darin, dass der Unterricht entweder draußen auf dem Sportplatz oder in der Turnhalle bzw. im Fitnessraum stattfindet. IT entspricht dem deutschen Fach Informatik. Dort lernen wir mit Programmen am Computer umzugehen oder auch formelle Dokumente zu verfassen. Jedes Fach wird außerdem von min. zwei Lehrern unterrichtet. Diese Woche habe ich die Examen der 10. Klasse mitgeschrieben. In einer Woche werden jeden Tag ca. 2-3 Stück mit einer Länge von 1-2 Stunden in den entsprechenden Fächern geschrieben. Allerdings nicht in einem gewöhnlichen Klassenraum, sondern in der Aula. Vor der Schule findet für 20min. die sogenannte Tutor Group statt. In welcher Tutor Group man ist, hängt zuerst davon ab, in welchem Haus man angehört. Es gibt vier Häuser, die man an der Krawattenfarbe erkennen kann. Eine Tutor Group besteht dann aus allen Jahrgängen der Schule. Dort wird dann die Uniform kontrolliert, ob man sein Equipment dabei hat und alles Organisatorische geklärt. Einmal pro Woche trifft sich jedes Haus in der Sporthalle zu einer Assembly, wo zu verschiedenen Themen ein Vortrag gehalten wird - z.B. über das Verhalten untereinander und miteinander. Hausaufgaben hatte ich bis jetzt noch keine auf. 3.) Meine Freizeit In meiner freien Zeit nach der Schule gehe ich manchmal mit Freunden in die Stadt oder treffe mich mit ihnen zum Laufen oder einfach nur zum Quatschen. Ich verbringe aber auch sehr viel Zeit mit meiner Gastfamilie. Sei es bei einem Spaziergang mit dem Hund, einem gemeinsamen Kochen oder einem gemütlichen TV-Abend. Freitags trainiere ich im „AFTER SCHOOL CLUB“ eine Stunde Hockey in der Schulmannschaft. Ich hatte auch schon das ein oder andere Spiel gegen eine weitere Schule, das wirklich sehr viel Spaß gemacht hat. Da ich aber auch nicht komplett auf meine Hobbys, die ich in Deutschland mache, verzichten wollte, habe ich mich vorher schon mal im Internet schlau gemacht. In der zweiten Woche bin ich dann mit meinem Gastvater zu dem Verein gefahren, wo ich jetzt zweimal die Woche Leichtathletik trainieren kann. Außerdem habe ich meine Klarinette von Deutschland aus mitgenommen und kann sogar einmal pro Woche während dem Unterricht in der Schule eine Stunde bei einem Musiklehrer nehmen. An den Wochenenden unternehme ich oft einen kleinen Ausflug mit meiner Gastfamilie und treffe mich mit Freunden, um ins Kino oder Shoppen zu gehen. Sonntags begleite ich meine Gastfamilie zur Kirche, die sehr unterschiedlich zu der in Deutschland ist. Ich finde es aber sehr spannend, dort zuzuschauen, da mein Gastvater außerdem in der Band Schlagzeug spielt. Ansonsten nehme ich mir natürlich auch immer etwas Zeit für mich allein... 4.) Meine Gastfamilie Meine Gastfamilie besteht aus vier Personen: Zwei Erwachsene und zwei „Kinder“. Meine Gasteltern sind ungefähr so alt wie meine Eltern und meine Gastschwestern sind 22 und 23 Jahre alt. Eine lebt noch hier bei uns im Haus, die andere habe ich erst zweimal gesehen, da sie in London studiert. Die Stimmung war aber von Anfang an einfach nur unbeschreiblich schön. Es gibt nie Unstimmigkeiten und wir unternehmen sehr viel zusammen. Klar ist es am Anfang erstmal schwierig alles in einer anderen Sprache zu regeln, aber ich muss sagen, dass das ganz von alleine kommt. Irgendwann denkst du nicht mehr darüber nach. Ich liebe es zusammen mit dem Hund raus zu gehen und wir sind auch schon an den Strand, ins Dartmoor und zum Hafen gefahren. Es gibt natürlich immer viel zu erzählen: über die Schule, die Arbeit, besondere Events oder auch über mein Leben in Deutschland. Mein Gastvater hat versucht jeden Tag ein Wort auf Deutsch zu lernen. Mittlerweile kann er schon bis 16 zählen und einige Nomen aus dem Haushalt, wie z.B. Spülmaschine und Wasserkocher. Da gibt es natürlich immer viel zu lachen. Ich habe auch schon öfters für meine Gastfamilie ein deutsches Gericht gekocht, was sie sehr gerne essen. In den Half-Term Ferien bin ich mit meiner Gastfamilie nach London gefahren und habe dort eine sehr schöne Zeit verbracht. Mittlerweile ist sie zu meiner zweiten Familie geworden und eigentlich möchte ich sie nicht verlassen.

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