Erfahrungsberichte aus Queensland

Gold Coast: Linda Wölk

G'DAY aus Australien! Ich hätte nie gedacht, dass ich ein zweites Zuhause finden könnte, doch Australien und die Gold Coast wurden zu meinem. Ich bin jetzt schon sechs Monate hier und die Erfahrungen, die ich bis jetzt gemacht habe, werde ich nie vergessen. Ich weiß noch, wie traurig aber auch aufgeregt ich bei meinem Abflug aus Frankfurt war, aber ich habe mich sehr schnell eingelebt und hatte auch nie eine richtige Heimwehphase. Alles war so neu und aufregend für mich, als ich hier ankam und noch jetzt ist das Leben hier spannend, denn ich erlebe jeden Tag etwas Neues. Mit meiner Gastfamilie bin ich auch total zufrieden, denn ich wurde sofort voll integriert. Ich habe zwei jüngere Schwestern,13 und 14, und mit ihnen ist es immer lustig, egal was wir machen. Meine Gastmama ist auch immer für mich da und tut alles, damit es mir gut geht. Am Besten finde ich, dass sie so viel mit mir unternehmen. Wir waren schon im Australia Zoo, in Sea World, in vielen anderen Zoos wie Currumbin Wildlife, haben Wale beobachtet mit einem großen Schiff, waren auf dem Q1 (größtes Gebäude hier) und wir waren auch schon ganz oft am Strand. Das Essen in meiner Gastfamilie ist auch total lecker, denn ich probiere viele neue Gerichte aus, wie zum Beispiel die australische Spezialität Pavlova oder Lemingtons. Wir essen aber auch viele normale Gerichte, aber fast immer mit Reis oder Hühnchen. Meine absolute Lieblingssüßigkeit hier sind Tim Tams, dicke Schokoladenkekse. Ich habe mich schon sehr an das Leben hier gewöhnt, deshalb bemerke ich auch gar nicht mehr so die Unterschiede zu Deutschland. Aber ich kann mich noch erinnern, dass ich zuerst überhaupt nicht mit der Zeitumstellung klar kam. Ich bin um vier Uhr nachmittags ins Bett gegangen und um ein Uhr nachts aufgewacht, aber nach drei Tagen habe ich mich dann an die Zeit hier gewöhnt. Es fiel mir auch sehr schwer, nur vier Minuten zu duschen wegen der Wasserknappheit, aber das ist jetzt schon ganz normal für mich. Es gibt hier auch viel mehr Regeln und Vorschriften als zuhause. Man muss beim Fahrradfahren einen Helm tragen, sonst muss man eine Geldstrafe bezahlen und man darf auch erst mit 18 Jahren Alkohol trinken, in Clubs gehen und rauchen. Dafür darf man aber schon mit 16 Jahren Führerschein machen. Die Schule ist, glaube ich, der größte Unterschied zu Deutschland. Ich gehe auf die Benowa State High School. Die Schule ist hier nicht so schwer wie in Deutschland, aber man lernt auch mehr praktische Dinge. Ich musste sechs Fächer wählen, also habe ich mich für Meeresbiologie, Kunst, Mathe, Englisch, Französisch und Sport mit Theorie entscheiden. Kunst und Meeresbiologie sind meine Lieblingsfächer hier, denn in Meeresbiologie hatten wir als Thema Schnorcheln und sind immer einmal in der Woche schnorcheln gegangen und nächsten Term werden wir unseren Motorbootführerschein machen und das Beste wird der Reff Trip nächstes Jahr, wo 50 Schüler aus dem Jahrgang auf eine einsame Insel fahren und fischen, schnorcheln und ohne Elektrizität leben müssen. Kunst macht mir richtig Spaß hier, denn wir haben alle Arten von Farben und Leinwände und einfach alles was man braucht in den Kunsträumen. Wir arbeiten viel mit Text und auch Fotos als Collagen. Die Lehrer hier sind auch alle total nett und helfen uns Austauschschülern wo sie nur können. Mein Englisch hat sich auch schon verbessert, denn ich muss gar nicht mehr drüber nachdenken wenn ich schreibe oder spreche. In der Schule versteht man jetzt eigentlich fast alles. Ganz am Anfang brauchte ich schon noch oft mein Wörterbuch, aber die Lehrer haben mir auch immer alles erklärt. Fernsehgucken hat mir auch geholfen neue Wörter zu lernen und jetzt kann ich mir Filme oder Fernsehen gar nicht mehr auf Deutsch vorstellen. Also meine Schule fängt morgens um 8:45 Uhr an und endet um 14:45 Uhr und man hat nur sechs verschiedene Fächer, aber dadurch, dass man viel praktisch macht wie Schnorcheln im Meer wird es nie langweilig. Die Schuluniform war für mich am Anfang total ungewohnt und einer der größten Unterschiede zu Deutschland, aber jetzt gehört sie einfach für mich dazu und ich kann mir die Schule ohne sie gar nicht vorstellen. Es ist morgens so einfach aufzustehen und man weiß was man anziehen soll. Mir ist auch aufgefallen, dass der Zusammenhalt in den Jahrgängen hier total gut ist und keiner ausgeschlossen wird, da halt alle gleich angezogen sind. Aber am Besten an so einem Austausch sind die Freunde die man findet. Ich habe so viele Leute hier kennengelernt. Ob Australier, Deutsche, Brasilianer oder Italiener – wir haben uns alle zusammen gut verstanden und viel unternommen. Ich denke das ist etwas was das ganze Leben erhalten bleiben kann, wenn man in Kontakt bleibt. Ich werde auch nie die Trips in Australien und die Events in der Schule vergessen. Wir Austauschschüler durften nämlich zum Abschlussball der Zwölfer gehen und das war einer der besten Abende hier. Alle sind mit tollen Autos oder Limos gekommen und dann ist man über den roten Teppich gelaufen und alle deine Freunde standen drum herum und haben deine Ankunft angeschaut. Es war wie in Hollywood und man hat sich gefühlt wie ein Star. Dann habe ich noch bei der Tanznacht und bei der Gesangsnacht meiner Schule mitgemacht, was auch total viel Spaß gemacht hat. Mit meinen Freunden bin ich nach Sydney gefahren und ich war begeistert, denn es ist glaube ich die schönste Stadt der Welt. Dann habe ich mit der australischen Partnerorganisation von iSt und 80 anderen Austauschschülern noch einen Trip ins Outback und nach Melbourne gemacht und habe Ayers Rock gesehen. Das war auch mal was ganz anderes da in der Wüste. Jetzt habe ich gerade Sommerferien bekommen für zwei Monate und werde mit Freunden nach Byron Bay, einer Bucht mit Strand und einer Stadt mit Hippies fahren, und über Silvester mit meinen Eltern nach Sydney gehen, zu den Whitsunday Inseln und ans Great Barrier Reef fahren und nach Fraser Island, der größten Sandinsel hier. Also ich werde noch sehr viel hier erleben, besonders jetzt in den Ferien. Ich bin so glücklich hier, dass ich sogar von einem halben Jahr zunächst auf neun Monate und dann auf ein ganzes Jahr verlängert habe. Also ich empfehle jedem, der die Chance hat so eine Erfahrung zu machen, sie zu nutzen, denn das ist etwas, woran man sich ein ganzes Leben erinnern wird. Viele Grüße aus Australien Linda Wölk Benowa State High School, Gold Coast, Queensland

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