Erfahrungsberichte aus Queensland

Sunshine Coast: Jenny Tran

Vor ungefähr einem Jahr ging es für mich los nach Australien, wo ich sechs Monate leben würde. Nach langem hin und her habe ich mich dazu entschlossen, das Matthew Flinders Anglican College an der wunderschönen Sunshine Coast zu besuchen. Aber erst mal ganz von vorn. Anfang Dezember entschied ich mich als Austauschschülerin ins Ausland zu gehen. Mir war schon von vornherein klar, dass ich nach Australien gehen würde, da ich das Land mit seiner Vielfältigkeit einfach liebe. Nach vielen Informationsbriefen und einem Vorbereitungstreffen von iSt verging die Zeit bis zum Abflug wie nichts. Der Flug nach Australien verlief dann auch ohne Probleme, da wir in einer Gruppe flogen und von ehemaligen Austauschülern begleitet wurden. In Brisbane angekommen, empfing mich dann meine Gastfamilie herzlich und ich fühlte mich bei meiner Gastfamilie, die aus einer Gastmutter und ihrem Sohn bestand, sehr willkommen. Leider musste ich dann nach den ersten sechs Wochen trotzdem die Gastfamilie wechseln, da zwischen uns die Chemie nicht stimmte. Bei meiner zweiten Gastfamilie war dann aber alles wieder gut, da sie schon zahlreiche Austauschschüler aufgenommen hatten und ich mich mit ihr auch sehr gut verstand. Am besten war mein Verhältnis zu meiner kleinen Gastschwester, aber auch mit meinen beiden Gastbrüdern und meinen Gasteltern verstand ich mich gut und wir haben auch oft was zusammen unternommen. Das Haus meiner Gastfamilie war ziemlich groß für australische Verhältnisse und war weniger als fünf Minuten Autofahrt von der Schule entfernt. Meine australische High School kann ich nur weiterempfehlen. Die Leute dort waren einfach nur super nett und haben mir die Eingewöhnung in den australischen Schulalltag super leicht gemacht, da sie sofort alle auf mich zu kamen und mich mit Fragen über Deutschland bombardierten. So fiel es mir auch sehr leicht, neue Freunde zu gewinnen, mit denen ich auch heute noch in Kontakt bin. Aber nicht nur die Schüler waren nett, sondern auch alle Lehrer, die mir sofort geholfen haben, wenn ich was nicht verstanden habe und unsere Koordinatorin, die nur für uns Austauschschüler zuständig war und uns bei Problemen immer sofort zur Seite stand. Natürlich hatten wir, wie an jeder australischen Schule, auch ein Schuluniform, die, um ehrlich zu sein, potthässlich war, an die ich mich aber sehr schnell gewöhnt habe, da sie ja alle trugen und ich mir auch so keine Gedanken darüber machen musste, was ich denn am nächsten Tag anzöge. Auch an die für uns deutschen ungewöhnlichen Fächer gewöhnte ich mich sehr bald und so ging ich in Australien – im Gegensatz zu hier – sogar gern zur Schule. Mit meiner Fächerwahl konnte ich nur mehr als zufrieden sein: Ich hatte Mathe, Englisch, Meereskunde, Theater, Biologie und Grafik, was mir besonders viel Spaß machte. Darüber hinaus hatte jeder Schüler noch Sportunterricht, der aber nicht benotet wurde, zwei Stunden „ Studies“, in denen man lernen und seine Hausaufgaben machen konnte und, da meine Schule ja eine anglikanische war, auch noch Religionsunterricht. Aber nicht nur die Fächer unterschieden sich von den deutschen, sondern auch der Unterricht selbst, der sehr praxisorientiert war. So machten wir z.B. in Meereskunde einen Bootsausflug, bei dem jeder mal ein Boot selbst steuern durfte. Nach dem Unterricht nahmen viele Schüler an „extra-curricular activities“ teil, wie zum Beispiel Wasserball, Rugby, Basketball, Orchester, Band oder Chor. Ich war im Schwimmteam unserer Schule, welches im schuleigenen Freibad trainierte. Da der Unterricht erst um 15:10 Uhr aufhörte hatte man danach nicht mehr allzu viel Freizeit. Aber dafür hatte man ja die Wochenenden, an denen ich mich mit Freunden traf und wir shoppen oder ins Kino gingen oder an einen der vielen Strände, die es an der Sunshine Coast gibt. Während der Ferien lernte ich sogar Surfen, was ich echt nur jedem empfehlen kann da es einfach wahnsinnig viel Spaß macht. Leider aber verging die Zeit in Australien viel zu schnell, sodass ich mich nach sechs kurzen Monaten schon wieder von Land und Leuten verabschieden musste. Da ich aber während dieses Aufenthaltes so viel schöne Dinge erlebt, Erfahrungen gesammelt, die mich sicherlich später noch mal weiterbringen werden, und neue Freundschaften geschlossen habe, kann ich jedem, der die Möglichkeit hat, eine Zeit lang im Ausland zu leben, nur raten, die Chance auch zu nutzen, denn man wird es ganz sicher nicht bereuen. Jenny Tran Mathew Flinders Anglican College, Sunshine Coast, Queensland

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